Am Wochenende ist der Bitcoin-Kurs massiv abgerutscht, jedoch sollten die Anleger nicht in Panik verfallen. Der Rücksetzer war zu erwarten, wenn auch nicht in der Höhe. Jegliche Form von Kryptoinvestments werden als riskante Kapitalanlage eingestuft und eben diese riskanten Anlagen leiden massiv unter den Zinserhöhungen der Zentralbanken.
Der Hintergrund des Kursverfall ist recht einfach erklärt. Die Inflation treibt die Verbraucherpreise in immer neue, nie dagewesener Geschwindigkeit voran. So wurde am Freitagabend in den USA die neuen Inflationszahlen veröffentlicht – und diese hatten es in sich. Die US-Inflationsrate ist im Mai weiter gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen 8,6 Prozent höher als vor einem Jahr. Das ist der höchste Wert seit 1981. Die US Zentralbank Fed sieht sich damit in Zugzwang, weitere drastische Rekordentwicklungen zu verhindern. Es wird erwartet, dass sie die Zinssätze nun schnell und deutlich nach oben anpassen. Dies wird das Umfeld für Aktien- und Kryptoinvestments weiter eintrüben. Somit ist es wenig verwunderlich das der Bitcoin so stark im Kurs absackte, immerhin von 29.300 Dollar hin zu 23.700 Dollar. Das entspricht rund -19% in nur 4 Tagen.
Celsius friert Kundengelder ein
Ein weiterer Beschleuniger der Kryptokrise ist der Anbieter Celsius Networks. Auf deren Plattform wurden im letzten Jahr über 20 Milliarden Dollar verwaltetes Kapital gemeldet, diese Zahl wurde jedoch auch von dem hohen Bitcoin Kurs mitgetragen. Per 17. Mai diesen Jahres hatte das Unternehmen laut Website verwaltete Vermögenswerte in Höhe von 11,8 Milliarden US-Dollar.
Celsius Network verleiht Kryptowährungen, vergibt Kryptowährungen basierte Kredite und bietet Sparprodukte für Kunden an, die ihre Kryptowährungen bei Celsius anlegen. Doch am heutigen Montag gab das Unternehmen auf seinem Blog bekannt, das aufgrund der extremen Marktbedingungen alle Abhebungen, Swaps und Überweisungen zwischen Konten pausiert.
Mit anderen Worten, man ist nicht liquide um alle Kundenforderungen zu bedienen und friert die Gelder „vorübergehend“ ein.
Ein ungeheuerlicher Vorgang für solch ein Unternehmen, gerade wurde im Kryptobereich der schlimme Terra/Luna Crash verdaut, nun der nächste Hammer.
Wie geht es mit dem Bitcoin Kurs weiter
Ob direkt ein weiterer Verfall des Kurses droht, oder Investoren jetzt anfangen Bestände aufzubauen lässt sich noch nicht bestimmen. Wer auf günstige Einstiegskurse hofft kann noch abwarten, denn niemand kann sagen wann der Boden erreicht ist. Die nächsten Wochen werden von weiteren Inflationssteigerungen dominiert werden, es bleibt spannend.
Disclaimer
Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen besitzt Kryptocoins, u.a. auch Bitcoins. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.
Bildnachweise: Bild von mohamed_hassan auf Pixabay (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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