Die Luft ist raus: Nach zahllosen gescheiterten Ausbruchsversuchen und einer Branche in der Krise zieht sich Bitcoin (BTC) nun zurück. Der Bull-Run in 2023, neue Allzeithöchststände? In weiter Ferne. Was erwartet Bitcoin und Co. in den nächsten Monaten?
Bitcoin: Beginnt ein neuer Abwärtstrend?
Er zählt zu den beliebtesten Krypto-Tradern der Branche, erreicht fast 600.000 Menschen mit seinen Bitcoin-Prognosen. Die trafen bislang meist ins Schwarze – doch jetzt gesteht der pseudonyme „CryptoKaleo“: „Meine Vorhersage, dass wir während dieser Bärenmarktrallye $40K sehen würden, war falsch.“ 40.000 Dollar, der von ihm beschworene „Magnet“ – Fehlanzeige. Wochenlang schien die Marschrichtung klar, jetzt kehrt sich der Trend um – und zwar rasant.
Seit gestern Abend baut Bitcoin ab, musste mehr als 1.000 Dollar an Wert einbüßen: Bären trieben die Kryptowährung Nummer 1 vom lokalen Hoch bei rund 26.000 Dollar auf bis zu 24.900 Dollar – ein Minus von 4,23 Prozent innerhalb der letzten 24 Stunden. Zwischenzeitlich konnte das digitale Asset zwar minimal aufholen, tradet infolge bei gegenwärtig 24.973 Dollar. Unwahrscheinlich aber, dass es sich dabei um mehr als ein kurzfristiges Zucken handelt, Prognosen rechnen mit weiteren Rücksetzern.
My prediction to see $40K during this bear market rally was wrong.
Here’s why:
My thesis was always built upon time based growth in respect to Bitcoin’s Halving cycle.
Comparing the current structure to that of 2019, the clock on hitting those numbers has… pic.twitter.com/3g2xcz4cNd
— K A L E O (@CryptoKaleo) June 15, 2023
Die Korrektur ist dabei nicht auf Bitcoin beschränkt – nahezu alle digitalen Assets der Top-100 verlieren, mit wenigen Ausnahmen: Die größten Verluste finden sich gegenwärtig beispielsweise bei Curve DAO Token (CRV, minus 10,56 Prozent), Top-DeFi-Coin Aave (AAVE, minus 9,27 Prozent) und Sui (SUI, minus 7,51 Prozent), aufwärts geht’s dagegen für Trust Wallet Token (TWT, plus 11,47 Prozent), Uniswap (UNI, plus 4,79 Prozent) und Algorand (ALGO, plus 1,59 Prozent).
Fed-Zinspause stützt Krypto-Währungen nicht
Auch Ethereum (ETH) hängt am seidenen Faden: Inmitten der bearishen Stimmung versetzt ausgerechnet ein Beitrag von Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin Anleger in Sorge. Der russisch-kanadische Programmierer warnt aktuell vor einem Scheitern des Projekts, sollten drängende Probleme (hohe Gebühren, Sicherheitsaspekte) nicht gelöst werden können. Er wisse selbst nicht, ob ETH in 10 bis 20 Jahren noch existiert. Dem Ethereum-Kurs hilft das natürlich nicht: Die zweitwertvollste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung notiert bei nur noch 1.639 Dollar – so niedrig wie zuletzt Mitte März.
Insgesamt hat die globale Krypto-Marktkapitalisierung auf Tagesbasis 3,24 Prozent verloren, sie befindet sich damit wieder bei 1,02 Billionen Dollar. Wie geht es für Bitcoin und Altcoins weiter? Die US-Notenbank pausiert die Zinserhöhungen – sollte BTC darauf und auf Zinssenkungen nicht mit einem Anstieg oder zumindest neutral reagieren?
Bitcoin: kommt Allzeithoch Ende 2024?
Ökonom Diego Faßnacht verneint: „Viele halten Zinssenkungen für kurzfristig positiv für Risikoassets – das ist falsch!“ Die Vergangenheit zeige: Zinssenkungen seien insbesondere für Aktien mit Problemen korreliert. Wirtschaftliche Probleme hätten zu Zinssenkungen geführt, Risikoaufschläge auf das Zinsniveau sich zur selben Zeit oftmals stark erhöht. Dementsprechend wären die finanziellen Bedingungen nach Leitzins-Senkungen oftmals schlechter als zuvor – mit entsprechenden Folgen für Risiko-Anlagen wie Bitcoin.
Viele halten Zinssenkungen für kurzfristig positiv für Risikoassets – das ist falsch!
Die Vergangenheit zeigt, dass Zinssenkungen insbesondere für Aktien mit Problemen korreliert waren.
Starke wirtschaftliche Probleme sind aufgetreten, die zu Zinssenkungen geführt haben.… pic.twitter.com/G5jUKukpB8
— Diego R. Faßnacht, CFA (@DiegoFassnacht) June 15, 2023
„Es ist zu früh, um zu sagen, dass Powell den Kampf gegen die Inflation gewinnt. Ich glaube nicht, dass der Weg zu einer Inflationsrate von 2 Prozent so glatt verlaufen wird“, kommentiert auch Ruslan Lienkha, Leiter der Marktabteilung beim Krypto-Broker YouHodler. Die Hauptsorge gelte derzeit dem zu heiß gelaufenen Arbeitsmarkt. „Daher kann die Fed später beschließen, die Zinserhöhung fortzusetzen oder die hohen Zinssätze für eine deutlich längere Zeit beizubehalten – solche Szenarien sind durchaus möglich und könnten die Finanzmärkte in einem oder einigen Monaten natürlich enttäuschen.“
Großkapitalisierte Kryptowährungen würden zwar den traditionellen Märkten folgen – der Grad der Korrelation sei allerdings noch herauszufinden. Für Bitcoin bedeutet das vermutlich: mehr Seitwärtstrading, also anhaltendes Auf und Ab. Top-Trader Kaleo ergänzt in seiner Bitcoin-Prognose: „Ich erwarte, dass sich der Kurs in der nächsten Zeit zwischen $20K und $30K bewegen wird.“ Sein Rat: Weiter Bitcoin kaufen – spätestens Ende 2024, Anfang 2025, so seine Überzeugung, kommt dann auch das neue Allzeithoch. Kaleo: „Also ja, $40k ist immer noch ein Magnet.“
Disclaimer:
Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen besitzt Kryptocoins, u.a. auch Bitcoins. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.
Über den Autor
Jannis Grunewald ist zum ersten Mal 2015 in Kontakt mit dem Bitcoin gekommen, seitdem lässt ihn das Thema Kryptowährungen nicht mehr los. Er schreibt als freier Autor für Krypto-Publikationen.
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