Nach einem bullishen Ausbruch über 18.000 Dollar sieht sich Bitcoin aktuell wieder unter Druck. Der Grund: Die US-Notenbank möchte die Zinssätze um 50 Basispunkte erhöhen – das verschlechtert die Aussichten für Krypto-Anleger. Die sind auch finster für Sam Bankman-Fried (SBF), den ehemaligen CEO der bankrotten Krypto-Börse FTX. Das einstige Krypto-Wunderkind sitzt auf den Bahamas im Gefängnis, soll an die USA ausgeliefert werden. Star-Trader Peter Brandt aktualisiert derweil seine Bitcoin-Prognose, warnt vor einem neuen Krypto-Crash. Ist der Weihnachts-Bull-Run abgesagt?
Aufwärtsmomentum war nicht nachhaltig
Wie gewonnen, so zerronnen: Gerade konnten sich Bitcoin und Ethereum noch auf neue lokale Höchststände schieben – 18.276 Dollar für BTC, 1.345 Dollar für ETH. Preise, die zuletzt vor rund einem Monat erreicht wurden. Allzu nachhaltig fiel das Aufwärtsmomentum allerdings nicht aus: Innerhalb der letzten 24 Stunden mussten beide Digi-Assets einen großen Teil der Gewinne wieder verlorengeben.
Bitcoin tradet nun nach einem Rückgang um 0,71 Prozent bei 17.681 Dollar (Daten von Coinmarketcap.com). Ethereum hingegen musste 2,58 Prozent einbüßen, kostet 1.288 Dollar pro Coin. Der Abschwung ist nicht auf die beiden Top-Kryptowährungen beschränkt: Auch Binance Coin (BNB, minus 3,72 Prozent) fällt, ebenso Ripples XRP (minus 2,67 Prozent) und Meme-Coin-König Dogecoin (DOGE, minus 4 Prozent).
Bearishe Prognose: Top-Trader warnt vor Bitcoin-Crash
Auslöser für die Korrektur dürfte die Ankündigung der US-Notenbank FED sein, die Zinssätze um 50 Basispunkte zu erhöhen. Der FED-Vorsitzende Jerome Powell betont unter Verweis auf Inflationsrisiken: Man habe noch „mehr Arbeit“ vor sich. Viermal hat die US-Notenbank die Zinsen 2022 bereits erhöht, jeweils um 0,75 Prozentpunkte. Das Ziel: die im Land grassierende Inflation einzudämmen, die sich aktuell auf einem 40-Jahres-Hoch befindet.
Der Schritt verdeutlicht: Die US-Notenbank könnte ihre aggressive Geldpolitik im Jahr 2023 fortsetzen. Mit entsprechenden Folgen für Bitcoin – dem fällt es immer schwerer, sich aus dem bärischen Sog zu befreien. Star-Trader Peter Brandt rechnet deshalb kurzfristig mit einem neuen Krypto-Crash. Der Veteran mit fast 50 Jahren Berufserfahrung ist eine feste Größe in der Branche, hat beispielsweise den brutalen Absturz von 2017 vorhergesagt. Jetzt warnt Brandt erneut: Alles spricht für eine baldige Korrektur, die Bitcoin um bis zu 30 Prozent nach unten treibt.
Bitcoin-Prognose: So tief kann BTC jetzt fallen
„Nimmt man das doppelte Top, das wir bei Bitcoin hatten, nimmt man die Tatsache, dass wir die Parabel im Jahr 2021 durchbrochen haben, nimmt man das absteigende Dreieck: All diese Dinge haben Ziele von etwa 13.000 Dollar“, so der Chart-Experte im Interview. Die technische Analyse sei unmissverständlich: Nach der folgt die Krypto-Leitwährung dem Abwärtsmomentum der jüngsten Konsolidierungsphase.
„Der Trend bei Bitcoin ist abwärtsgerichtet“, so Brandt. Er geht deshalb davon aus, dass es höchstwahrscheinlich zu einer weiteren „Bereinigung“ kommt. Die sei zwar nicht zwingend notwendig, „aber ich würde sicherlich nicht auf Bitcoin bei 18.000 Dollar wetten wollen“. Einen Rückgang auf bis zu 11.000 Dollar, wie ihn manche erwarten, hält er aber auch nicht für wahrscheinlich. Sein Fazit: „Solange Bitcoin nicht wirklich die 22.000 Dollar zurückerobern und halten kann, sehe ich keinen Grund, warum Bitcoin nicht wieder auf die 13.000 Dollar zurückfallen sollte.“
Sam Bankman-Fried drohen 115 Jahre Knast
Tiefer zu fallen droht auch Sam Bankman-Fried (SBF), Ex-CEO der Kryptobörse FTX. Vorgestern wurde der Veganer auf den Bahamas verhaftet und in Handschellen abgeführt: Jetzt sitzt er dort im Knast und wartet auf seine Auslieferung an die USA. Sein Antrag auf Kaution: wegen „großer Fluchtgefahr“ abgelehnt.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat ihn wegen Betrugs angeklagt: Er soll Anleger mit falschen Versprechen getäuscht und Milliarden veruntreut haben. „Wir behaupten, dass Sam Bankman-Fried ein Kartenhaus auf einem Fundament der Täuschung gebaut hat“, so SEC-Chef Gary Gensler. Auch die Vorwürfe der Bundesstaatsanwaltschaft wiegen schwer: Es geht unter anderem um Telekommunikations-Betrug und Verschwörung zur Geldwäsche. Im Falle einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen dem 30-Jährigen bis zu 115 Jahre Gefängnis.
Disclaimer
Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen besitzt Kryptocoins, u.a. auch Bitcoins. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.
Über den Autor
Jannis Grunewald ist zum ersten Mal 2015 in Kontakt mit dem Bitcoin gekommen, seitdem lässt ihn das Thema Kryptowährungen nicht mehr los. Er schreibt als freier Autor für Krypto-Publikationen.
Computer und Technik
Drohnen-Innovation: vermisste Personen auch im Wald aufspüren
Festgeld-Vergleich
Geben Sie die Laufzeit vor, ftd.de findet die besten Zinsen
Tagesgeld-Vergleich
Mit dem Einlagensicherungscheck sind Sie auf der sicheren Seite
Depot-Vergleich
Ohne den Vergleich von ftd.de sollten Sie kein Depot eröffnen
Geschäftskonten-Vergleich
Geschäftskonten müssen kein Geld kosten – sparen Sie mit ftd.de
Ratenkredit-Rechner
Ratenkredite wechseln häufig den Zins – sparen Sie bares Geld
Kreditkarten-Vergleich
Finden Sie schnell und einfach die günstigste Kreditkarte