Ein Fall, der mehr als 10 Jahre zurückliegt, sorgt für Furore: 2 Männer waren in der Raubkopie-Szene recht umtriebig. Dem 40-jährigen Deutschen und dem 37-jährigen Polen wird der gewerbsmäßige Verstoß gegen das Urhebergesetz mit anschließender Geldwäsche vorgeworfen. Sie sollen bis Ende Mai 2013 das deutsche Raubkopien-Portal „movie2k.to“ betrieben haben.
Illegal erworbene Bitcoins wurden gehortet und nun, vermutlich unter nicht unwesentlichen Druck, von dem Beschuldigten an die Behörden übergeben. Hierzu wurden offensichtlich eigene Wallets der Behörden zur Verfügung gestellt, insbesondere um sicher zu gehen, dass die 50.000 Bitcoins auch wirklich im Besitz der Behörden sind.
Deutschland steht mit diesem Fahndungserfolg nicht als einziges Land mit Bitcoin-Reserven da, wie die folgende Übersicht zeigt:

(Stand 31.01.2024, Quelle bitcointreasuries.net)
Wie beeinflussen die Behörden den Bitcoin-Kurs?
Hier kann man sich einfach an den USA orientieren. Daten des On-Chain-Analyseunternehmens Glassnode zeigen, dass Behörden in Washington bis zum 31. Oktober 2023 insgesamt 210.429 BTC beschlagnahmt hatten. Anhand der Bestände vom 31. Januar 2024 lässt sich folgern, dass laufend weitere Bitcoins hinzukommen.
Das US-Justizministerium (United States Department of Justice, DOJ) ist als einer der größten Bitcoin-Wale der Welt bekannt. Doch hier liegt dann auch das Problem. Es muss ausreichend Liquidität im Bitcoin-Markt vorhanden sein, um solche Mengen an Bitcoin auch zu verkaufen.
Diese Verkäufe wurden bisher immer in Tranchen abgewickelt. Das bedeutet für den Fall eines Verkaufs der Bitcoins keinen echten Preisverfall am Verkaufstag. Die deutschen Behörden würden die 50.000 Bitcoins nicht auf einmal in eine Börse zum Verkauf stellen.
Wahrscheinlicher ist, dass institutionelle Anleger zum Zuge kommen werden. Es werden dann Pakete angeboten. Die US-Regierung hat in der Vergangenheit 1.500 bis 2.000 Stck große Pakete an Bitcoin-Interessenten verkauft.
Ein gangbarer Weg wäre hier sicherlich, Coinbase als Handelsplatz zu benutzen. Das US-Unternehmen hat große, namenhafte Kunden, die mit ihren tiefen Taschen gerne solche Pakete aufkaufen werden.
Allerdings werden diese Teilnehmer auf einen gewissen Abschlag bestehen, solche Mengen werden nicht zu Börsenkursen abgenommen. Bei OTC (Over-the-Counter) Geschäften sind Preisverhandlungen Voraussetzungen für einen Deal. Damit ist aber auch die Gefahr gering, dass diese Bitcoins den Markt fluten und den Preis drücken. Es ist eher davon auszugehen, dass die Liquidität im Bitcoin-Markt diese Summen wegsaugt und es daher keine Bitcoin-Kursstürze geben dürfte.
Doch noch ist nichts entschieden, von offizieller Seite hat man sich zu den Plänen mit den Bitcoins noch nicht geäußert.
Disclaimer:
Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen besitzt Kryptocoins, unter anderem auch Bitcoins. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.
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