Fehlen auf der Arbeit sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Stress, Druck, Konflikte am Arbeitsplatz und ein hohes Arbeitspensum:
Vielen Arbeitnehmern wird es regelmäßig zu viel.
Sie möchten sich dem täglichen Druck nicht mehr aussetzen und melden sich krank.
Das geschieht nicht immer aus gesundheitlichen Gründen, denn so mancher Arbeitnehmer feiert krank und geht damit ein hohes Risiko ein.
1. Krank feiern zur Druckentlastung und Stressbewältigung
Wer häufig unter großem Druck steht, kann ernsthaft erkranken. Psychische und physische Konsequenzen für die Gesundheit können die Folge sein. Doch der weitaus größte Anteil der Arbeitnehmer, der viel Stress bewältigen muss, erkrankt nicht. Dennoch möchten sich einzelne Arbeitnehmer dem Druck entziehen und lassen sich krankschreiben. Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ohne Erkrankung ist nicht erlaubt, dennoch entscheiden sich viele Arbeitnehmer dafür. Gerechnet auf die Gesamt-Beschäftigten-Anzahl der deutschen Beschäftigten in Vollzeit ist es zwar nur ein geringer Prozentsatz, dieser kostet der deutschen Wirtschaft jedoch viel Geld. Nicht zu vergessen sind an dieser Stelle auch die betroffenen Unternehmen, denen es in diesen Phasen an Personal mangelt und denen ein hoher finanzieller Verlust entsteht.
Anderen Arbeitnehmern mangelt es einfach an der richtigen Motivation. Sie möchten sich eine Auszeit nehmen oder Konflikten am Arbeitsplatz aus dem Weg gehen. Werden Arbeitnehmer befragt, dann gibt es durchaus auch jene, die sich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt ausstellen lassen, um den Vorgesetzten zu ärgern.
2. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kann angezweifelt werden
Unabhängig davon, ob vom Krankfeiern oder Blaumachen die Rede ist: Was so lässig klingt, sollte nicht unterschätzt werden. Denn es verstößt nicht nur gegen gesetzliche Regelungen, sondern Arbeitgeber können dagegen vorgehen. Zwar wird der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, welche durch den Arzt ausgestellt wird, eine hohe Beweiskraft zugesprochen, dennoch kann diese angezweifelt werden. Dazu muss der Arbeitgeber Hinweise erbringen, die begründete und ernsthafte Zweifel an der Richtigkeit belegen. Dazu zählt beispielsweise die Ankündigung einer Erkrankung, häufige Erkrankungen nach oder vor dem Wochenende oder auch Krankmeldungen in Zeiten, in denen ein Urlaub nicht genehmigt wurde. Aber auch Freizeitaktivitäten während der Krankschreibung, die der Genesung nicht zuträglich sind oder die Erledigung von Nebenjobs können als relevante Indizien angeführt werden.
3. Krankfeiern ist ein Betrugsversuch
Besteht der Verdacht, dass ein Arbeitnehmer krankfeiert, dann kann das Unternehmen sogar einen Detektiv beauftragen. In der heutigen Zeit reicht jedoch oftmals schon eine Recherche im Internet. Ein Blick in die sozialen Netzwerke offenbart mitunter Freizeitaktivitäten oder einen Urlaub während der Krankschreibung.
3.1. Mehr Motivation und Mitarbeiterzufriedenheit senkt Krankenstand
Neben den rechtlichen Konsequenzen sollten auch die weiteren Folgen des Blaumachens beachtet werden. Diese betreffen insbesondere das Unternehmen sowie die Kollegen, welche die Mehrarbeit mitunter auffangen müssen. Wer häufig krankfeiert, riskiert damit auch, das Betriebsklima nachhaltig zu belasten. Deshalb sollte das Krankfeiern nicht als Umgehungsmuster zur Bewältigung von Konflikten oder gegen Stress angesehen werden. Eine verbesserte Kommunikation zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern kann bereits dazu beitragen, etwaige Gründe für unberechtigte Krankschreibungen zu verhindern.
Unberechtigte Krankschreibungen sind oftmals dem Unrechtsbewusstsein der betroffenen Arbeitnehmer geschuldet und stehen zugleich in direktem Zusammenhang mit einer Unzufriedenheit und mangelnder Motivation im Job. Wer seine Arbeit hingegen gerne erledigt und motiviert ist, wird kaum auf die Idee kommen, sich seiner Tätigkeit durch Blaumachen zu entziehen. Unternehmen können somit Einfluss auf den Krankenstand im Unternehmen nehmen und die Motivation der Mitarbeiter fördern.
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