Beeindruckende 1.184 Milliarden US-Dollar – so hoch war der Wert der amerikanischen Staatsanleihen, die die Volksrepublik China im Dezember 2017 besaß. Ein Jahr zuvor waren es noch 1.058,4 Milliarden US-Dollar, Tendenz steigend. Die Chinesen führen damit eine Reihe von Ländern an, bei denen sich der amerikanische Staat Geld geliehen hat. Mit Stichdatum 31.12.2017 lag die Gesamtsumme bei 6.210,4 Milliarden US-Dollar. Und knapp ein Fünftel davon entfallen auf China. Dem ausgemachten Feind Amerikas, wenn es nach dem derzeitigen Präsidenten geht. Dem Präsidenten, der erst monatelang verkündete, dass die Mexikaner seine Mauer zu Mexiko bezahlen müssten, um dann das Gegenteil zu behaupten.
1. Wie sind die Chinesen überhaupt zu diesem Reichtum gelangt?
Das ist relativ einfach erklärt. Der Wert der nach Amerika exportierten Waren ist höher, als der Import aus den Staaten. Dieser Überschuss in der Leistungsbilanz muss irgendwo hin. Der amerikanische Importeur bezahlt den chinesischen Exporteur mit Dollar. Der Chinese gibt die Dollar seiner Bank, um im Gegenzug dafür einheimische Yen zu erhalten. Die chinesischen Banken liefern das fremdländische Geld wiederum bei der zentralen Notenbank ab und die kauft davon ausländische Staatsanleihen, da diese garantierte Zinsen abwerfen.
Die Schuldverschreibungen haben eine Laufzeit von 10 und 30 Jahren und einen verbrieften Zinssatz. Angebot und Nachfrage regeln auch hier den Markt. Die Schuldverschreibungen können an Börsenplätzen frei gehandelt werden. Beispielsweise lag die Verzinsung der zehnjährigen Schuldverschreibungen in den letzten zehn Jahre bei Werten zwischen 1,4 und 3,6 Prozent. Staatsanleihen gehören so zu den eher risikolosen Investments.
2. Ist der Verkauf der fremdländischen Währung eine Alternative?
Nein. Wenn die Chinesen ihr amerikanisches Geld in die Landeswährung Yuan umtauschen würden, würde der Wert ihrer eigenen Währung sinken. Kaufen sie hingegen Dollar, können sie den Wert ihres Geldes niedrig halten. Das wiederum führt dazu, dass ihre Exportpreise wettbewerbsfähig bleiben. Oder anders gesagt: wenn sich die Chinesen von ihren amerikanischen Staatsanleihen schlagartig trennen würden, würde das wie folgt ausgehen: Der Dollarkurs würde einbrechen, was wiederum dazu führen würde, dass der chinesische Exportmarkt stark beeinträchtigt werden würde.
Yu Yongding, ein ehemaliger Berater der chinesischen Notenbank forderte bereits vor acht Jahren bezüglich der hohen Bestände amerikanischer Staatsanleihen in chinesischer Hand, dass China aufhören sollte, weitere Positionen aufzubauen. Seither hat sich die Kurve, wie auf der folgenden Grafik zu sehen ist, eindeutig abgeflacht.
Das Problem ist allerdings folgendes: sobald die chinesische Zentralbank auch nur davon spricht, US-Staatsanleihen zu verkaufen, sinkt die Dollarnachfrage und der Dollarkurs. Damit ist aber niemandem gedient, weil eine sinkenden Dollarnachfrage zu steigenden Exportpreisen führen würde. Der Anteil der Exporte in die USA am chinesischen Bruttoinlandsprodukt beträgt aktuell rund vier Prozent, das ist das Vierfache des entsprechenden Wertes in den USA.
3. US-Notenbank versus Chinas Notenbank
Das Vermögen beider Zentralbanken ist einigermaßen gleich hoch und dennoch höchst unterschiedlich zusammengesetzt. Während das Vermögen der amerikanischen Zentralbank zu 90 Prozent aus inländischen und zu 10 Prozent aus ausländischen Anleihen besteht, ist es bei den Chinesen genau umgekehrt. Dies zeigt die sehr hohe Abhängigkeit der chinesischen Zentralbank vom Export, beziehungsweise der Wirtschaft im Ausland.
Bildnachweise: freshidea/AdobeStock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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