Chicago (pte017/03.08.2021/10:30) – Das Mittel Masitinib wirkt bei der Behandlung von COVID-19, sagen Forscher der University of Chicago http://uchicago.edu . Bei Masitinib wurden bereits mehrere klinische Studien zur Behandlung von Krankheiten durchgeführt. Bisher wurde es jedoch noch nicht von den Arzneimittelbehörden für die Behandlung von Menschen zugelassen. In der aktuellen Studie hat das Präparat die Vermehrung von SARS-CoV-2 bei menschlichen Zellkulturen und einem Mausmodell unterdrückt. Die Folge war eine deutlich geringere Virenbelastung.
Wirksam gegen andere Viren
Das Team, an dem auch Forscher des Argonne National Laboratory http://anl.gov beteiligt waren, hat auch herausgefunden, dass das Medikament gegen viele Arten von Coronaviren und Picornaviren wirksam sein könnte. Aufgrund der Art und Weise, wie es die Replikation hemmt, ließ sich nachweisen, dass es auch bei COVID-19-Varianten wirksam ist. Laut Forschungsleiter Savas Tay könnten Inhibitoren der Hauptprotease von SARS-CoV-2 wie Masitinib eine neue Möglichkeit zur Behandlung von COVID-Patienten darstellen. Das gelte vor allem für die frühen Stadien der Erkrankung.
Die Forscher haben die ultrahellen Röntgenstrahlen der Advanced Photon Source genutzt, um die Strukturen von SARS-CoV-2 und des Medikaments festzustellen. Masitinib hatte sich wegen seiner spezifischen Eigenschaften gegen eine ganze Reihe anderer Kandidaten durchgesetzt. Das Medikament bindet sich nämlich spezifisch an den aktiven Bereich der 3CL-Protease und verhindert eine weitere Vermehrung des Virus. Derzeit ist Masitinib nur zur Behandlung von Mastzellentumoren bei Hunden zugelassen. Beim Menschen wurden bereits mehrere klinische Studien für Krankheiten wie Melanome, Alzheimer, Multiple Sklerose und Asthma durchgeführt. Masitinib verursacht jedoch Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Erkrankungen und Ödeme. Zudem könnte es das Risiko von Herzerkrankungen erhöhen.
Tests mit Mausmodell erfolgreich
Gemeinsam mit Experten der University of Louisville http://louisville.edu testeten die Forscher das Medikament an einem Mausmodell. Dabei zeigte sich, dass Masitinib die Virenbelastung um mehr als 99 Prozent und die Werte der inflammatorischen Zytokine verringerte. Parallel wurde das Medikament in Zellkulturen gegen andere Viren getestet. Dabei konnte eine Wirksamkeit gegen Picornaviren nachgewiesen werden. Zu diesen Viren gehören Hepatitis A, Polio und die Rhinoviren, die einen gewöhnlichen Schnupfen verursachen.
Zusätzlich wurden in Zellkulturen Tests gegen die SARS-CoV-2-Varianten Alpha, Beta und Gamma durchgeführt. Hier wurde eine ähnliche Wirksamkeit erzielt, da sich das Mittel an die Protease und nicht an die Oberfläche des Virus anbindet. Zusammen mit der Pharmafirma AB Science soll das Medikament noch wirksamer werden. Klinische Tests zur Behandlung von COVID-19 sind bereits angedacht. Details wurden in „Science“ veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: Coronavirus: Masitinib reduziert die Virenlast stark (Foto: pixabay.com, geralt) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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