Berlin/Potsdam (pte039/02.08.2021/13:55) – Insulin kann die innere Uhr des Fettgewebes beeinflussen. Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin http://charite.de haben demnach erste Hinweise darauf gefunden, dass Essen zur falschen Tageszeit, zum Beispiel am späten Abend oder in der Nacht, den zirkadianen Rhythmus stört und das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes erhöht. Details wurden im Journal „Diabetes“ veröffentlicht.
Zirkadianer Rhythmus
Für ihre aktuelle Studie haben die Forscher untersucht, welchen Einfluss der erhöhte Insulinspiegel nach einer Mahlzeit auf den zirkadianen Rhythmus des Fettgewebes hat und welche molekularen Mechanismen dabei eine Rolle spielen. Dafür wurden Fettgewebsproben von 17 adipösen, nicht-diabetischen Männern analysiert, die vor und vier Stunden nach dem sogenannten hyperinsulinämischen-euglykämischen Clamp entnommen worden sind.
Die Wissenschaftler haben in der Folge das genetische Material aus den Fettgewebsproben isoliert und die Aktivität verschiedener Gene bestimmt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe, die statt Insulin eine Kochsalzlösung erhalten hatte, zeigte sich eine deutlich veränderte Expression der Clock-Gene, was auf eine insulinabhängige Regulation der inneren Uhr schließen lässt.
Luciferase-Gen eingesetzt
Zur Aufklärung der molekularen Mechanismen, die für diese Regulation verantwortlich sind, haben die Experten menschliche und tierische Fettzellen genutzt, die in Kultur genetisch transformiert oder aus einem genetisch modifizierten Mausmodell isoliert wurden. In diese Zellen wurde ein Luciferase-Gen eingesetzt und an einen Abschnitt des Per2-Gens gekoppelt. Per2 ist eines der Schlüsselgene des molekularen Uhrwerks.
Dank der Luciferase erzeugen die Zellen Licht in Abhängigkeit von der Per2-Aktivität, was es den Wissenschaftlern ermöglichte, die zirkadianen Rhythmen von Per2 in Echtzeit über mehrere Tage zu beobachten. „Wir stellten fest, dass Insulin eine schnelle und vorübergehende Aktivitätssteigerung von Per2 bewirkt und somit den gesamten Clock-Rhythmus verändert“, so Neta Tuvia, Erstautorenschaft der Studie.
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: Humane Adipozyten mit angesammelten Lipidtropfen (weiß) (Bild: dife.de) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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