Geldanlage: Diese Aktien werden an Gebäudesanierungen profitieren

Seit Jahren plant die EU-Kommission eine Sanierungspflicht für energieeffiziente Gebäude. Angaben der Kommission zufolge sind Gebäude für rund 40% des Energieverbrauchs und rund ein Drittel der Treibhausgase in der EU verantwortlich. Ein Gesetzespaket soll helfen, die Klimaziele bis 2030 zu erreichen: Bis 2050 sollen alle Gebäude europaweit klimaneutral sein. Als neuer Vorschlag sollen Gebäude auf einer Skala von A bis G hinsichtlich ihrer Energieeffizienz klassifiziert werden. Diesen einzelnen Klassen sollen Zeiträume zugeordnet werden, bis wann die Gebäude saniert werden müssen. Eine Einigung der EU-Minister ist jedoch noch ausständig.

Einige Aktien lohnen sich im Bereich der Gebäudesanierung.

Wer wird von diesen Maßnahmen besonders profitieren? Die hohe Nachfrage wird sich vor allem auf die Dämmung von Fassaden und Fenstern sowie auf den Ersatz von Gasheizungen durch Wärmepumpen konzentrieren. Darüber hinaus wird die Solar- und Photovoltaikindustrie im Bereich der Neubauten weiter an Bedeutung gewinnen.

Steico als führender Dämmstoffspezialist WKN: A0LR93

Steico ist ein nachhaltiger Baustoffhersteller mit Sitz in Feldkirchen bei München. Das Geschäft mit nachhaltigen Dämm- und Baumaterialien entwickelte sich in den letzten Jahren bereits prächtig. Auch für das Geschäftsjahr 2023 wird ein Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich erwartet. Aufgrund der bevorstehenden Sanierungspflicht und dem generellen Trend möglichst energiesparend und energieeffizient zu bauen, sollte Steico ein langfristiger Profiteur sein. Die Bauprodukte bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere aus Holz. Die Steico Holzfaser-Dämmstoffe speichern CO2 und reduzieren die Heiz- und Klimakosten. Die Dämmstoffe sorgen nicht nur für eine angenehme Raumtemperatur, sondern schützen auch vor Lärm und Nässe. Aus diesem Grund ist es kein Wunder, dass Steico sich in Europa zum führenden modularen Systemanbieter für ökologisches Hausbauen entwickelt hat. Pro Jahr werden mehr als 4 Millionen Quadratmeter ökologischer Dämmstoff hergestellt. Das reicht für rund 53.000 Häuser. Aufgrund der nachhaltigen Nachfrage und steigenden Umsätze, hat Steico in den letzten Jahren massiv expandiert. Aktuell gibt es neben Feldkirchen drei weitere Werke in Polen und eines in Frankreich. Damit soll die Versorgung im stark wachsenden Dämmstoffmarkt garantiert werden.

 

Steico ist aktuell mit einem KGV von 18 und einem KUV von 1,5 bewertet. Aktuell halten sich Investoren aufgrund der kurzfristigen Unsicherheiten in der Baubranche zurück. Doch alle Investoren mit langfristigen Anlagehorizont sollten von einem Investment zu aktuellem Bewertungsniveau der Steico Aktie profitieren.

2G Energy als klimafreundlicher Stromerzeuger WKN: A0HL8N

Die 2G Energy AG ist ein in Deutschland ansässiges Unternehmen, das als klimafreundlicher Stromerzeuger tätig ist. Es plant, produziert und installiert Komplettlösungen für die dezentrale Energieversorgung. 2G Energy zählt zu den führenden Herstellern von Gas- und Wasserstoffgetriebenen Blockheizkraftwerken (BHKW).

Das System der BHKW funktioniert nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und produziert dabei Strom und Wärme im Verhältnis 3:1. Der Vorteil gegenüber klassischen Kraftwerken liegt auf der Hand: Wärme wird nicht sinnlos in die Atmosphäre abgegeben, sondern durch die Kraft-Wärme-Kopplung genutzt.

Natürlich zählt Gas zu den fossilen Energieträgern und ist nicht die grünste Lösung, doch ohne diese Energieträger kann der Energiebedarf nicht gedeckt werden. Der Strombedarf steigt nun in Deutschland erneut massiv an, wenn die Atomenergie 2022 ihr Ende finden wird. Um diese Lücke zu schließen bedarf es einer Übergangstechnologie, welche lokal betriebenen Blockheizkraftwerke darstellen. Dabei muss nicht ausschließlich auf Erdgas zurückgegriffen werden. Mit Wasserstoff kann die neue Generation der BHKWs ebenfalls Energie erzeugen. 2G Energy verwenden diesen regenerativ erzeugten Wasserstoff als klimafreundlichen Brennstoff, um ihn hocheffizient und klimafreundlich in Strom, Wärme oder auch Kälte zu verwandeln.

2G Energy glänzt mit einem gesunden Wachstum. Der Umsatz soll von 309 Mio. Euro in 2022 auf 391 Mio. Euro bis 2024 ansteigen. Das entspricht einem CAGR von 12,5%. Der Gewinn pro Aktie soll 2023 um 25% auf 1,05€/Aktie steigen. Das entspricht einem KGV von 22. Mit der rückläufigen Inflation und der steigenden Nachfrage wird jedoch für 2024 bereits ein KGV von 17 erwartet. Das KUV liegt nur bei 1,2. Bedenkt man, dass die Aktie bereits deutlich höher bewertet wurde und ein deutliches Wachstumspotential aufgrund der geplanten Sanierungspflicht gegeben ist, kann sich ein genauerer Blick auf das Unternehmen langfristig lohnen.

Fazit: Aktien mit Gebäudesanierung

Wir haben an dieser Stelle nur zwei Aktien vorgestellt, es gibt noch einige weitere Profiteure der neuen Klimapolitik. Investieren mit wissenschaftlichem Hintergrund ist nicht nur Börsenprofis vorbehalten. Hier heißt es Augen auf, insbesondere wenn konkrete Klimaschutzziele per Gesetz beschlossen werden.