Anlegerfantasien
Dass im heiß umkämpften Markt der E-Mobilität meist Zukunftsmusik verkauft wird hat die Branche seit den ersten waghalsigen Ankündigungen von Elon Musk als Standard gesetzt. Ob die genannten Termine eingehalten oder Kennzahlen tatsächlich erreicht werden verzeiht der Markt gerne und großzügig, solange die gesamte Story revolutionär klingt.
Dieser Trend hat sich inzwischen weiterentwickelt.
Besonders deutlich wurde dies durch die Firmenbewertung und Aktienkurse zweier Akteure am Markt. Denn es müssen inzwischen keine Autos mehr gebaut werden um als Unternehmen einen höheren Marktwert als etablierte Autobauer zu erreichen.
Und was nach Science Fiction klingt ist aktuell auch besonders lukrativ. Das chinesische Unternehmen Xiaopeng (XPeng) verspricht, dass fliegende E-Autos bis 2024 Realität werden, auch wenn es derzeit nur eine Computergrafik vorzuzeigen gibt. Praktikable Probleme wie Lärm, Pilotenscheine, Versicherungsansprüche, Nutzung von Luftraum und weitere rechtliche Themen werden wenn überhaupt, nur kurz erwähnt.
Dennoch liegt die Bewertung des Unternehmens aktuell bei rund 38 Mrd. US-Dollar.
Rekordbewertungen
Die Amerikaner von Rivian hatten nun kürzlich den größten Börsengang des Jahres hingelegt. Kurz zuvor rollte auch das erste Auto vom Band. Sie platzierten 153 Millionen Aktien zu einem Ausgabepreis von 78 US-Dollar. Doch der erste Kurs lag bereits bei rund 110 US-Dollar und pendelte sich am ersten Handelstag auf rund 100 US-Dollar ein. Dies ergibt eine Marktkapitalisierung von etwa 85 Milliarden US-Dollar.
Zum Vergleich, BMW liegt aktuell bei einer Marktkapitalisierung von rund 67 Milliarden US-Dollar und der Autobauer Ford ist 77 Milliarden US-Dollar wert. Die Marktstimmung ist den E-Autobauern also wohl gesonnen. Dass hier teils waghalsige Konzepte mit Milliarden bewertet werden scheint inzwischen zur Normalität geworden zu sein.
Blase oder Wachstumsmarkt?
Ob die ambitionierten Zukunftspläne der vielen neuen E-Auto Firmen ihren aktuellen Bewertungen gerecht werden bleibt abzuwarten. Spannender wird die technische Umsetzung der teils vollmundigen Versprechungen der Branche. Denn ob die Ingenieure und Entwickler lediglich einen Prototypen präsentieren oder wirklich serienreife Produktionsstandards erlangen macht einen sehr großen Unterschied. Auch regulatorische Hürden sind nicht zu unterschätzen. Autopiloten oder Flugtaxis, fliegende Autos und Shared Mobility Lösungen erfordern grundsätzlich neu gedachte Gesetze. Diese brauchen meist Jahre bis sie erlassen werden.
Bildnachweise: https://www.pexels.com/de-de/foto/verkehr-industrie-lade-auto-9800009/ (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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