Das Wichtigste in Kürze
- Wer mit Aktien und anderen Finanzprodukten handeln möchte, braucht eine Trading-Strategie.
- Die passende Strategie muss individuell entwickelt werden und verschiedene Faktoren berücksichtigen.
- Anfänger sollten mindestens die unterschiedlichen Herangehensweisen kennen und aktives Risikomanagement betreiben.
Die seit Jahren steigenden Aktienkurse wecken inzwischen bei vielen Deutschen Gelüste, sich am Wertpapierhandel zu beteiligen. Bedingt durch die fortschreitende Digitalisierung wird die Teilnahme am Börsen-Geschehen zunehmend vereinfacht. Dabei bleibt das Trading für Anfänger harte Arbeit und ist eher mit einem Handwerk als mit Wissenschaft zu vergleichen.
Zu Beginn sollte Kraft und Zeit auf ein profundes Selbststudium verwandt werden, um sich gründlich auf das Vokabular und die Funktionsweisen des Tradings vorzubereiten. Danach macht die Übung den Meister. Nur wer die Automatismen des virtuellen Börsenparketts verinnerlicht, dessen Weg an der Börse wird von Erfolg gekrönt sein.
Trading versus Investieren
Oft verlaufen die Grenzen fließend und gehen ineinander über. Während beim Traden eher der kurzfristige Horizont Beachtung findet, versucht der Investor, an längerfristigen Kursanstiegen zu verdienen. Sein bevorzugtes Instrument ist die Fundamentalanalyse, mit der er das gewünschte Papier durchleuchtet. Kenndaten wie Unternehmensgewinne und -größe sowie Umsatz und Firmenkapital obliegen seiner Aufmerksamkeit. Die Daten werden analysiert und danach sind die Positionen zu setzen.
Demgegenüber betrachtet der Trader eher die kurzfristigen Schwankungen, welche der Markt offeriert. Er kann sowohl bei Kursanstieg als auch bei Kursabfall verdienen. Sein Instrument ist die Chartanalyse. Der Trader geht davon aus, dass alle Unwägbarkeiten im Kurswert eingepreist sind und untersucht die Charts auf Trends, denen er dann nach dem Prinzip the trend is your friend folgt.
Trading-Strategien – eine Einteilung
Jeder Trader braucht eine Strategie. Einfach nur Aktien kaufen und auf den Gewinn warten, geht selten gut aus. Die passende Strategie ist aber nicht im Lehrbuch vorgegeben, sondern muss individuell entwickelt werden. Dabei existieren unzählige Vorgehensweisen, um an den verschiedenen Kapitalmärkten Renditen zu erzielen. Es gibt allerdings Leitlinien, an denen sich der Anfänger orientieren kann.
Unterscheidung nach dem Zeithorizont
Eine mögliche Kategorisierung üblicher Trading-Strategien orientiert sich an der Zeitspanne, während der die Positionen geöffnet bleiben. Mischformen sind dabei üblich.
- Beim Positionstrading beträgt die Haltedauer des Papiers einige Tage oder wenige Monate. Bei diesem Crossover von Trading und Investment werden sowohl die Kenntnisse der Chart- als auch der Fundamentalanalyse berücksichtigt.
- Der Swingtrader bleibt ebenfalls einigen Tagen investiert, in der Regel aber nicht länger als zwei Wochen. Es wird versucht, die nächste Bewegung, eines Wertes zu handeln. Swingtrading eignet sich am besten für Anfänger, ist es doch wenig zeitintensiv und kann neben einem herkömmlichen Broterwerb ausgeführt werden.
- Der Daytrader hat einen Zeitaufwand, der einer 40-Stundenwoche entspricht. Bei Börsenöffnung geht er ans Terminal und handelt den Tag über. Zum Feierabend hin schließt er alle Positionen. In der Nacht ist er nicht positioniert.
- Beim Scalping bedarf es seitens des Traders die stärksten Nerven. Bei dieser sehr kurzfristigen Handelsstrategie werden Positionen meist in Minutenschnelle geöffnet und wieder geschlossen. In vielen Fällen bleibt nur eine Zeitspanne von einigen Sekunden. Der Trader gibt sich mit kleinsten Kurssprüngen zufrieden, arbeitet aber nicht selten mit Hebelprodukten.
Unterscheidung nach den Methoden
Aufgrund der unüberschaubaren Anzahl von Trading-Strategien empfiehlt sich eine weitere Annäherung, um dem Anfänger den Einstieg zu erleichtern.
- Beim zyklischen Trading werden die Positionen erst recht spät eröffnet oder geschlossen, wenn der Kurs sich schon ein Stück in die gewünschte Richtung bewegt hat. Die Einstiege sind dann zu setzen, wenn Schwung und Umsätze beginnen, zuzunehmen. Ausstiege sind dann zu finden, wenn der Schwung nachlässt.
- Der antizyklische Trader handelt gegen die vorherrschende Marktrichtung. Das Ziel ist es, als erster von einer Richtungsänderung zu profitieren. Dabei erhöht sich die Chance, den Beginn eines Trends zu erwischen.
- Die nicht-direktionale Trading-Methode verfolgt keine bestimmte Richtung, sondern setzt auf Volatilität. Wichtige Momente wie z. B. Zinsentscheide oder Quartalszahlen geben dabei die Richtung vor.
Risikomanagement
Beim Trading sollte nur überschüssiges Kapital eingesetzt werden, dessen Verlust keine vitale Bedrohung bedeutet. Ein erfolgreicher Trader betreibt Risikomanagement und setzt sich Limits:
Mit der Stop-Loss-Order werden Positionen bei sinkendem Kurs eines Unternehmens ab einem vorgegebenen Wert automatisch verkauft, damit sich die Verluste auch bei Abwesenheit des Traders in Grenzen halten. Dementsprechend ist die Take-Profit-Order dafür verantwortlich, automatisch Gewinne zu realisieren. Letztlich sollte kein Trade mehr als 2 % des vorhandenen Kapitals betragen.
Bildnachweise: © Oran Tantapakul - stock.adobe.com (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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