JPMorgan-Dependance mit Logo (Foto: JPMorgan)
New York – Die Bank gewinnt immer – dieser Satz passt zum größten US-Institut, das unter CEO Jamie Dimon zuverlässig gute Ergebnisse abliefert. 2023 kletterte der Umsatz dank des Zinsanstiegs auf ein Rekordhoch. Heute (13 Uhr MESZ) legt das Kreditinstitut die Zahlen für das 1. Quartal vor.
Die Kurse der US-Großbanken haben 2024 stärker als der S&P-500-Index zugelegt, JPMorgan Chase verzeichnet ein Plus von über 15 Prozent. Das wirtschaftliche Umfeld für US-Kreditinstitute ist vielschichtig. Einerseits ist die US-Konjunktur robust, andererseits sind Inflation und Zinsen hoch.
Im Fokus der Beobachter steht der Nettozinsertrag (NII) – die Differenz zwischen erhaltenen und gezahlten Zinsen. Bleibt er weiter hoch, weil sich die erste Leitzinssenkung der Fed verzögert? Mit einem Gewinnanstieg rechnet etwa Kenneth Leon, Forschungsdirektor bei CFRA Research.
Risiken im Immobiliensektor – neues Geschäftsfeld Marketing
Störungen kommen vom Immobilienmarkt. Zum einen stehen Kredite für Büroimmobilien unter Druck, da viele Arbeitnehmer weiter im Homeoffice arbeiten – speziell US-Regionalbanken droht Stress. Aber auch bei Wohnhäusern gibt es Risiken, JPMorgan musste kürzlich Kredite überprüfen.
Ein völlig neues Geschäftsfeld hat JPMorgan vergangene Woche gestartet: Die neue Plattform Chase Media Solutions soll die Vorzüge einer B2C-Plattform mit den Bank-Transaktionsdaten verknüpfen. Durch gezieltes Marketing auf Chase-Kanälen sollen Anbieter und Konsumenten zusammenkommen.
CEO Dimon warnt in Aktionärsbrief – Nachfolgefrage nimmt Fahrt auf
Große Beachtung fand diese Woche Jamie Dimons jährlicher Aktionärsbrief: Dort warnt er vor einem Leitzins-Anstieg auf 8 Prozent und mehr, ruft die US-Wähler auf, ihre Differenzen zu überwinden, um Amerikas Führungsrolle zu bewahren, und hebt die Bedeutung von Vielfalt und Integration hervor.
Auch geopolitische Risiken wie Russlands Krieg in der Ukraine und der Nahost-Konflikt beschäftigen den JPMorgan-CEO. Er bemängelt die hohe Schuldenlast im US-Haushalt und weist darauf hin, dass die Notwendigkeit zum Ausbau des Militärs und die klimaneutrale Transformation die Inflation treiben.
Unterdessen nimmt die Diskussion über Dimons Nachfolge Fahrt auf, der seit 18 Jahren an der Spitze der Großbank steht. Anfang des Jahres hat JPMorgan seine Führungsriege neu aufgestellt. Beobachter werten das als Vorbereitung des Wechsels an der Spitze, der wohl 2026 ansteht.
Prognosen für Umsatz und Gewinn
Der JPMorgan-Gewinn pro Aktie wird nach der mittleren Schätzung von 21 Analysten auf finanzen.net im 1. Quartal 2024 bei rund 4,17 US-Dollar liegen. Das ist ein Anstieg gegenüber rund 3,04 US-Dollar im Vergleich zum 4. Quartal 2023. Rund 4,10 US-Dollar meldete JPMorgan im Vorjahresquartal.
Einen Zuwachs verheißen auch die Umsatzprognosen – rund 41,69 Milliarden US-Dollar schätzen 17 Analysten im Mittel für das 1. Quartal. Das ist mehr als im Vorjahresquartal (rund 38,35 Milliarden US-Dollar) und als im 4. Quartal 2023 (rund 38,57 Milliarden). Das Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.
Disclaimer:
Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Der Text stellt keine Handelsempfehlung oder Anlageberatung dar.
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