Aktien und Märkte

Rezession Prognose: Inflation schürt Konjunktursorgen bei Anlegern

Sentix-Barometer zeigt verschlechterte Wirtschaftsaussichten für Deutschland und den Euroraum

von KV
veröffentlicht am: 6. März 2023

Limburg – Stimmungsdämpfer bei den Börsenanlegern: Nach Monaten der Aufhellung meldet der Sentix-Index im März einen Rückgang der Konjunkturerwartungen – in Deutschland wie auch im Euro-Raum. Der üblichen Frühjahrsbelebung drohe ein Kurzschluss, heißt es. Das Sentix-Institut befragt weltweit regelmäßig Börsianer nach Wirtschaftslage und Aussichten, der Index ist ein wichtiger Frühindikator.

Die aktuelle Lage beurteilen die Befragten zwar noch leicht verbessert. Für die Eurozone stieg der Lage-Index von minus 10 auf minus 9,3 Punkte, für Deutschland kletterte der Wert von minus 8,8 auf minus 7,5 Punkte. Das ist jeweils der fünfte Anstieg in Folge und der beste Wert seit Juni 2022.

Inflation und Zinspolitik beeinflussen Erwartungen

Ganz anders bei den Konjunktur-Aussichten: Hier zeigen sich die befragten Kapitalmarktakteure überraschend skeptisch. In Euroland fällt der Index Anfang März deutlich um 7 auf minus 13 Punkte. Ebenso stark rutscht der Index für Deutschland ab, auf nun minus 11,8 Indexpunkte.

Verschlechterte Inflationsprognosen – das könnte ein Grund für die Eintrübung sein. Nach dem Sentix-Themenbarometer stellen die Anleger die zwischenzeitliche Entspannung an der Inflationsfront wieder in Frage. Weitere Zinserhöhungen halten die Akteure somit für wahrscheinlich. Droht also doch noch eine Rezession?

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Wirtschaftsstimmung in China und den USA

China hat als einzige Weltregion noch einen positiven Indexwert bei den Konjunkturerwartungen. In den USA sehen die Anleger immerhin noch der Lage positiv – die Aussichten sind dort aber wie im Euroraum negativ. Auch hier spielen die Inflationserwartungen und die Zinspolitik eine Rolle.

Über 5.000 Anleger aus über 20 Ländern befragt das Sentix-Institut mit Sitz im hessischen Limburg jede Woche. Darunter sind über 1.000 institutionelle und rund 4.000 Einzelanleger. Themen sind neben Wirtschaftserwartungen auch Einschätzungen zu den Finanzmärkten und das eigene Portfolio.