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Dispo und Überziehungskredit einfach erklärt

Mit Dispo und geduldeter Überziehung kann man sich einfach Geld von der Bank leihen - aber es drohen hohe Zinskosten

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Finanzen verstehen! Das Video-Format von FTD.de erklärt anschaulich die Finanzwelt. Diesmal widmen wir uns dem Thema „Dispo und Überziehungskredit“. Dispokredite und geduldete Überziehung sind Wege, sich per Girokonto einfach Geld von der Bank zu leihen. Aber was ist der Unterschied? Wo lauern die Gefahren? Und welche Alternativen gibt es? Das erfahrt ihr in unserem Video!

Das Wichtigste in Kürze
  • Der Dispokredit ist eine von der Bank genehmigte Kreditlinie
  • Bei der geduldeten Kontoüberziehung werden in der Regel noch höhere Zinsen als beim Dispo fällig
  • Ein Darlehen auf Basis eines Darlehensvergleichs ist deutlich günstiger

Hände tippen auf Taschenrechner (Foto: freepik, Katemangostar) - Hände tippen auf Taschenrechner

Ein Überziehungskredit, auch als Dispokredit oder Kontokorrentkredit bezeichnet, ist eine Kreditlinie, die Banken ihren Kunden anbieten, um ihr Girokonto kurzfristig über den verfügbaren Saldo hinaus zu überziehen. Dieser Kredit wird in der Regel von Banken als eine Art Sicherheitsnetz angesehen, das es Kunden ermöglicht, vorübergehend mehr Geld auszugeben, als sie tatsächlich auf ihrem Konto haben. Somit lassen sich problemlos finanzielle Engpässe überbrücken. 

Dispokredite sind in der modernen Bankpraxis seit vielen Jahrzehnten verfügbar. Es ist schwierig, ein genaues Datum für die Einführung von Dispokrediten zu nennen, da sie in verschiedenen Ländern und bei verschiedenen Banken zu unterschiedlichen Zeiten eingeführt wurden. Im Allgemeinen kann man jedoch sagen, dass Dispokredite im Laufe des 20. Jahrhunderts immer häufiger angeboten wurden – in einer Zeit, als das Bankwesen weltweit expandierte und sich weiterentwickelte. 

Natürlich bietet diese Art von Krediten einen großen Vorteil für die Banken, sonst wären sie nicht so häufig anzutreffen. Etliche Kunden nutzen diese Möglichkeit, um vermeintlich kurzfristige Engpässe auf dem Konto zu überbrücken. Oft sind diese Engpässe jedoch nicht nur von kurzer Dauer. 

 

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Und damit beginnt das eigentliche Problem für den Bankkunden. Denn bei intensiver, dauerhafter Nutzung des eingeräumten Kreditrahmens droht eine schleichende dauerhafte Verschuldung. Aus dieser Dispofalle ist es dann nicht einfach zu entkommen. Woran liegt das? 

Voraussetzung für einen Dispokredit

Die Voraussetzungen der Banken für einen Dispokredit sind bewusst sehr einfach gehalten: 

– Der Bankkunde ist volljährig
– Der Bankkunde hat ein regelmäßiges Einkommen
– Der Bankkunde hat eine positive Schufa

Überziehungskredite sind im Allgemeinen mit höheren Zinssätzen und Gebühren verbunden als herkömmliche Darlehen. Die Zinsen werden normalerweise auf den überzogenen Betrag und für den Zeitraum berechnet, in dem das Konto im Minus ist. Die Höhe des Überziehungskredits hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Einkommen, der Kreditwürdigkeit des Kunden und seiner bisherigen Geschäftsbeziehung mit der Bank. Und auch hier liegt eine weitere, auf den ersten Blick versteckte Gefahr für die Bankkunden. Denn sie sollten darauf achten, den Überziehungskredit nicht zu oft oder für längere Zeiträume zu nutzen, da dies ihre Kreditwürdigkeit beeinträchtigen und zu hohen Zinskosten führen kann.

Um eine Hausnummer zu nennen, schauen wir einfach in die Preis- und Leistungsangaben der Banken. Bei einer regionalen Sparkasse wurden am 15. März 2023 folgende Konditionen ausgewiesen, die durchaus als üblich bezeichnet werden können:

11,45 Prozent Sollzinssatz für Dispositionskredite (eingeräumte Kontoüberziehung)
15,45 Prozent Sollzinssatz für sonstige Kontoüberziehungen (geduldete Kontoüberziehung)

Eingeräumte vs. geduldete Überziehung

Eingeräumte Kontoüberziehung (Dispokredit):

Die eingeräumte Kontoüberziehung ist eine von der Bank genehmigte Kreditlinie, die es dem Bankkunden ermöglicht, sein Girokonto bis zu einem vereinbarten Betrag zu überziehen. Der Dispokredit ist im Kreditvertrag festgelegt und hat normalerweise einen niedrigeren Zinssatz als die geduldete Kontoüberziehung. Diese Art der Überziehung ist ein offizielles Angebot der Bank, das dem Bankkunden Flexibilität bei kurzfristigen finanziellen Engpässen bietet.

Geduldete Kontoüberziehung:

Eine geduldete Kontoüberziehung tritt auf, wenn ein Bankkunde sein Konto über den im Dispokredit vereinbarten Betrag hinaus überzieht oder wenn der Bankkunde keinen eingeräumten Dispokredit hat. In solchen Fällen kann die Bank vorübergehend die Überziehung tolerieren. Allerdings sind geduldete Kontoüberziehungen in der Regel mit deutlich höheren Zinsen verbunden, siehe oben. Es besteht zudem das Risiko, dass die Kreditwürdigkeit des Bankkunden beeinträchtigt wird.

Zeit für ein Rechenbeispiel

Gehen wir davon aus, dass ein Beispielkunde über ein Einkommen von 2.000 Euro verfügt. Dann würde die Bank auf Anfrage rund das 3-fache des Einkommens als Dispokreditrahmen zur Verfügung stellen. Also 6.000 Euro. Jetzt gehen wir weiterhin davon aus das dieser Kunde ein Auto benötigt, um täglich zur Arbeit zu fahren. Im Falle einer Neuanschaffung eines Gebrauchtwagens benötigt der Beispielkunde 6.000 Euro, die er sich einfach im Rahmen seines Dispokredits nimmt. Es werden für die Verwundung keine Fragen gestellt, der Kreditrahmen ist ja da. Der Dispo wird bewusst einfach gehalten.

Auf diese 6.000 Euro werden ab dem ersten Tag der Nutzung 11,45 Prozent Zinsen fällig. Das macht 687 Euro Zinsen im Jahr! Gleichzeitig muss der Beispielkunde aber auch noch die Tilgung – sprich Rückzahlung – leisten. Es kommt dann schnell eine Summe zusammen, die monatlich nicht mehr tragbar ist. Zumal die Dispozinsen oft vierteljährlich abgerechnet werden. Das erleichtert es nicht gerade, den Überblick über die Kosten zu behalten. Noch nicht berücksichtigt ist dabei der Fall, noch den Dispokreditrahmen zu überziehen, also die geduldete Überziehung zu nutzen. Dann wird es richtig teuer. 

In jedem Fall wäre der Beispielkunde besser gefahren, wenn er ein Darlehensvergleich genutzt hätte, um einen dauerhaften Kredit abzuschließen. Denn die Darlehenszinsen sind mit rund einem Drittel deutlich günstiger. Dieser dauerhafte Kreditzins ist in der Höhe natürlich von vielen Faktoren abhängig. Aber günstiger ist er allemal.

Fazit: Auch wenn der einfache Zugriff auf den Kreditrahmen verlockend ist – eine dauerhafte Nutzung führt in die Schuldenfalle.

Alle aus diesem Beitrag angegebenen Informationen stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar! Es handelt sich hierbei um die veröffentlichte Meinung unserer Redaktion.

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