Wie hoch ist meine Inflation? Individuelle Teuerung für 9 Haushaltstypen

Düsseldorf – Von Mieten und Energie bis hin zu Reisen oder Kleidung: Singles geben ihr Geld anders aus als Familien mit Kindern. Ärmere haben andere Konsummuster als einkommensstarke Haushalte. Daher sind die Menschen in Deutschland ganz unterschiedlich von der hohen Inflation betroffen.

Für die Gesamtbevölkerung lag die Teuerung im Januar bei 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat – ein Anstieg gegenüber Dezember (8,1 Prozent). Allerdings hatte Ende 2022 die staatliche Übernahme der Abschläge für Erdgas oder Fernwärme die Inflation künstlich gesenkt.

Anderer Konsum – andere Inflation

Wie stark die soziale Schere bei der Belastung durch die Inflation auseinandergeht, zeigt eine Auswertung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Der aktuelle IMK Inflationsmonitor unterscheidet dabei 9 Haushaltstypen.

Die folgende Übersicht zeigt die Jahresinflation im Januar nach den IMK-Ergebnissen für die 9 verschiedenen Haushaltstypen. Mit Einkommen ist dabei jeweils das Haushaltsnettoeinkommen gemeint.

10 Prozent – Paare mit 2 Kindern und niedrigem Haushaltsnettoeinkommen (2.000 bis 2.600 Euro)

10 Prozent – Singles mit niedrigem Einkommen (unter 900 Euro)

9,2 Prozent – Alleinerziehende mit einem Kind und mittlerem Einkommen (2.000 bis 2.600 Euro)

9 Prozent – Paare mit 2 Kindern und mittlerem Einkommen (3.600 bis 5.000 Euro)

8,9 Prozent – Singles mit mittlerem Einkommen (unter 1.500 bis 2.000 Euro)

8,8 Prozent – Paare ohne Kinder mit mittlerem Einkommen (3.600 und 5.000 Euro)

8,6 Prozent – Singles mit höherem Einkommen (2.000 bis 2.600 Euro)

8,5 Prozent – Paare mit 2 Kindern und höherem monatlichem Einkommen (mehr als 5.000 Euro)

7,4 Prozent – Singles mit hohem Einkommen (5.000 Euro)

Wie funktioniert der Inflationsmonitor?

Für den Inflationsmonitor haben die IMK Forscher typische Konsum-Gewohnheiten unterschiedlicher Haushalte ermittelt – als Basis nutzen sie dafür die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts. Auch die Daten zu den Haushaltseinkommen kommen aus der EVS.