Peking/New York (pte003/06.09.2022/06:10) – Immer weniger junge Chinesen wollen in den USA studieren. Das geht aus einer Umfrage unter 8.610 chinesischen Studenten hervor, die potenziell im Ausland studieren wollen. Die Umfrage hat der in Peking ansässige private Bildungsdienstleister New Oriental Education and Technology Group http://neworiental.org organisiert. Die Forscher haben ermittelt, dass das Interesse an Studien in den USA im Reich der Mitte seit 2015 stetig zurückgegangen ist, während es im selben Zeitraum für das Vereinigte Königreich, Hongkong und Singapur zugenommen hat.
Dreimal höhere Studiengebühren
Das könnte die Wirtschaft der USA treffen, denn ausländische Studenten, von denen die meisten keinen Anspruch auf finanzielle Unterstützung des Staates haben, zahlen bis zu dreimal höhere Studiengebühren als staatliche Studenten an öffentlichen Universitäten, wodurch die Kosten für Hochschuleinrichtungen effektiv subventioniert werden. Ökonomen sagen, dass die Studiengebühren chinesischer Studenten in Graduiertenprogrammen den Universitäten auch helfen, andere Kosten zu finanzieren. „Es gibt viele auf Master-Ebene, die auf die Einnahmen aus China angewiesen sind“, sagt Nikolai Roussanov, Wirtschaftsprofessor an der University of Pennsylvania http://upenn.edu .
35 Prozent aller internationalen Studenten, die im akademischen Jahr 2019/20 in den USA studiert haben, waren Chinesen. Sie trugen laut dem Institute of International Education http://iie.org , das sich auf den Studentenaustausch spezialisiert hat, 15,9 Mrd. Dollar zur Finanzierung der US-Hochschulen bei. 2015 wollten noch 51 Prozent der jungen Chinesen, die es an ausländische Hochschulen zog, in den USA studieren. In diesem Jahr waren es nur noch 30 Prozent. Der Anteil der jungen Leute, die es nach Großbritannien zieht, stieg in dieser Zeit auf das Doppelte.
Anti-China-Stimmung schreckt ab
Ein Grund für den Rückgang sind die antichinesischen Einwanderungsbestimmungen, die US-Expräsident Donald Trump in seiner Amtszeit erlassen hat, und die strikte chinesische COVID-Lockdown-Politik. Darüber hinaus berichten chinesische Studenten, dass sie sich von der großen militärischen Macht der USA, den dortigen hohen Corona-Todesraten und dem zunehmenden antiasiatischen Rassismus in den USA abgeschreckt fühlen, vermuten Sha Hua, Karen Hao und Melissa Korn vom „Wall Street Journal“, das die Untersuchung veröffentlicht hat.
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: University of Pennsylvania: Auch andere verlieren chinesische Studenten (Foto: D. Munson/pixabay.de) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)