Wirtschaft & Politik

Pro-westliche Propaganda im Web scheitert oft

Versuche von Geheimdiensten laut wissenschaftlicher Untersuchung bei Nutzern wenig erfolgreich

New York (pte028/25.08.2022/13:30) – Im Juli und August dieses Jahres haben Twitter und Meta zwei sich überscheidende Sets von Konten wegen Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen der Plattformen entfernt. Laut Twitter sind die Konten mit den Richtlinien zu Plattformmanipulation und Spam in Konflikt geraten. Meta zufolge handle es sich „coordinated inauthentic behavior“. Nachdem die Inhalte entfernt waren, haben beide Plattformen Teile der Aktivitäten der Social-Media-Analyse-Firma Graphika http://graphika.com und dem Stanford Internet Observatory http://cyber.fsi.stanford.edu/io zur Verfügung gestellt.

Verbundenes Netzwerk

Die gemeinsame Untersuchung hat ein miteinander verbundenes Netzwerk von Konten bei Twitter, Facebook, Instagram und fünf weiteren Social-Media-Plattformen aufgedeckt, das trügerische Taktiken nutzt, um pro-westliche Narrative im Mittleren Osten und Zentralasien zu fördern. Die Datensätze der Plattformen scheinen eine Reihe von verdeckten Kampagnen über einen Zeitraum von fast fünf Jahren zu umfassen und nicht eine homogene Operation, heißt es.

Diese Kampagnen haben, so die Forscher, konsequent Narrative unterstützt, die die Interessen der USA und seiner Verbündeten begünstigten und gegen Länder wie Russland, China und Iran opponieren. Die Konten kritisierten insbesondere Russland für den Tod von unschuldigen Zivilisten und andere Gräueltaten, die Soldaten bei der Verfolgung der imperialen Ambitionen nach der Invasion in der Ukraine verübt hatten. Ein Teil der Aktivität förderte auch ein Messaging gegen Extremismus.

Bisher umfangreichster Fall

Laut den Studienautoren sind die Aktivitäten der umfangreichste Fall von verdeckter pro-westlicher Geheimdienstoperationen in sozialen Medien, der bis heute von Open-Source-Wissenschaftlern analysiert worden ist. Mit wenigen Ausnahmen hat sich die Untersuchung von modernen Geheimdiensten überwiegend auf die Aktivität in Zusammenhang mit autoritären Regimen wie Russland, China und Iran konzentriert.

Die für die Studie untersuchten verdeckten Operationen sind auffällig ähnlich zu bereits untersuchten Operationen. Die von Twitter und Meta identifizierten Assets haben gefälschte Persönlichkeiten mit GAN-generierten Gesichtern erschaffen, gaben sich als unabhängige Medienkanäle aus, setzten Memes und Shortform-Videos ein, versuchten Hashtag-Kampagnen zu starten und platzierten Online-Petitionen.

Diese Taktik konnte bereits bei früheren Operationen seitens anderer Akteure beobachtet werden. Der Großteil der untersuchten Postings und Tweets erhielt nicht mehr als eine Handvoll Likes oder Retweets. Nur 19 Prozent der identifizierten verdeckten Inhalte verfügen über mehr als 1.000 Follower.

 

Quelle: www.pressetext.com


Bildnachweise: User: Fake-Inhalte kommen meistens nicht gut an (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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