Pullman (pte001/22.08.2022/06:00) – Anstatt zur Gesellschafterin gemacht zu werden, finden sich Frauen in Wirtschaftsprüfungsfirmen eher in weniger renommierten, weniger mächtigen Direktorenposten wieder, wie eine Studie unter der Leitung des Carson College of Business http://business.wsu.edu zeigt. Bei der Analyse der öffentlichen Audits der sieben größten Unternehmen wie Deloitte und KPMG hat sich gezeigt, dass Direktoren, die Prüfungsberichte für gemeinnützige Einrichtungen abzeichnen, doppelt so wahrscheinlich Frauen als Männer sind – und dass, obwohl es weniger Direktorinnen gibt.
Häufig auf dem Abstellgleis
Die Analyse dieser Daten zeigt, dass es sich bei den Prüfungskunden um öffentliche Institutionen wie gemeinnützige Organisationen oder Universitäten handelt. Dies eröffnet laut der korrespondierenden Autorin Kathleen Harris ein Fenster zur Beförderungspraxis. „Frauen werden in diese Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in einem sehr gleichen Verhältnis aufgenommen. Auf dem Level der Partnerschaften ist das Verhältnis jedoch unverhältnismäßig. Wenn wir in der Wirtschaftsprüfung eine Fairness haben wollen, dann müssen Frauen auch mit am Tisch sitzen und Entscheidungen treffen.“
Partner und Direktoren können die Audits von gemeinnützigen Organisationen leiten. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen. Partner sind die Top-Führungskräfte ihrer Unternehmen. Laut Harris handelt es sich dabei um eine Position mit hohem Risiko, aber auch mit großem Profit. Direktoren hingegen sind laut Harris Persönlichkeiten, die hochqualifiziert und sehr gut bezahlt sind, aber trotzdem nicht abstimmen können.
1.500 Prüfungsaufträge analysiert
Laut der Studie hat sich in den vergangenen Jahren nichts geändert. Harris hat gemeinsam mit Elizabeth Almer von der Portland State University http://pdx.edu und Julia Higgs sowie Joe Rakestraw von der Florida Atlantic University http://fau.edu über 1.500 Prüfungsaufträge aus den „2017 Federal Audit Clearinghouse“-Daten für die sieben größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften analysiert. Die Forscher haben nachgewiesen, dass bei den Unterzeichnenden die Direktoren häufiger Frauen und die Partner häufiger Männer sind.
Die Kunden der Audits bezahlen zudem mehr für weibliche Partner, die die Audits unterzeichnen versus Direktorinnen oder sogar Partner oder Direktoren. Diese Studie konnte die Ursache dafür nicht genau feststellen. Harris zufolge ist es aber denkbar, dass Prüfungskunden, die auf eine Erhöhung der Vielfalt abzielen, direkt nach Partnerinnen fragen und damit die Nachfrage für eine eingeschränkte Ressource nach oben treiben.
Es ist den Forschern nach auch schwierig, die Gründe für die anhaltenden Probleme mit der Geschlechtergerechtigkeit in den Führungsebenen von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften festzumachen. Laut Harris könnte eine unbewusste Voreingenommenheit das Fehlen der Möglichkeiten für Frauen die notwendigen Fähigkeiten zu erwerben oder die Entscheidung der Frauen gegen Führungspositionen, die lange Abwesenheiten von der Familie erfordern, verantwortlich sein.
Bewusstsein für Problem etablieren
„Der erste Punkt einer Veränderung ist die Wahrnehmung. Identifiziert man ein Problem, ist der nächste Schritt, dass man darüber diskutiert, welche Möglichkeiten es gibt, faire Bedingungen im Unternehmen herzustellen“, so die Studienautoren. Harris schlägt zum Beispiel vor, dass die Work-Life-Balance für Männer und Frauen zum Thema gemacht und nicht einfach angenommen wird, dass das ein Thema für nur ein Geschlecht ist.
Advocacy und Sponsorship sind ebenfalls Schlüsselfaktoren bei der Unterstützung von Frauen und anderen unterrepräsentierten Arbeitnehmern bei der Erlangung von Führungsrollen. Harris zufolge kann man Diversität nicht wirklich einstellen. „Man muss ein Umfeld schaffen, das Vielfalt anzieht.“ Die Forschungsergebnisse sind im „Journal of Accounting and Public Policy“ nachzulesen.
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: Frau: Immer noch zu wenig Führungskräfte (Foto: pixabay.com, maximiliano estevez) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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