Frankfurt am Main – Die Konjunkturflaute schwächt auch den Fachkräftemangel etwas ab. Aktuell klagen 42,2 Prozent der Firmen über fehlende Experten – im Herbst 2022 waren es noch 45,7 Prozent. Während die Industrie konjunkturbedingt weniger betroffen ist (35,1 Prozent) bleibt das Problem bei Dienstleistern mit 47,4 Prozent akut, wie aus dem KfW-ifo-Fachkräftebarometer hervorgeht.
Wie sieht es bei den Wirtschaftszweigen aus? Mit 74,7 Prozent besonders betroffen sind Rechts- und Steuerberater sowie Wirtschaftsprüfer. Auf 50 Prozent kommen Architektur- und Ingenieurbüros sowie Verkehrs- und Lagereibetriebe, Reisebüros und Reiseveranstalter, die Gebäude- und Gartenbetreuung sowie Hersteller von IT-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen.
Ostdeutschland leidet unter Wegzug und Alterung
Besonders auffällig: Gerade in Ostdeutschland ist der Mangel an Fachkräften gravierend. 47,8 Prozent der befragten Unternehmen sind dort betroffen. Aber nur 35,4 Prozent in den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Der Grund laut den Studienautoren: Die ostdeutschen Länder leiden besonders unter Bevölkerungsschwund und Alterung der Gesellschaft.
„Auch wenn sich der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert sehen, durch die Konjunkturabschwächung verringert hat, bleibt es dabei: Die Fachkräfteknappheit hemmt absolut und im historischen Vergleich immer noch einen großen Teil der Wirtschaft in Deutschland“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.
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