Industrie

Deutscher Maschinenbau: Unternehmen beklagen weiteren Auftragsrückgang

21 Prozent weniger Bestellungen im August laut Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau / Trendwende nicht in Sicht

Produktionsanlagen in einer Fabrik (Foto: Freepik, nikahgeh) - Deutscher Maschinenbau: Unternehmen beklagen weiteren Auftragsrückgang

Frankfurt am Main – Die Auftragsbücher im deutschen Maschinen- und Anlagenbau leeren sich: Im August gingen die Bestellungen um 21 Prozent zurück, meldet der Branchenverband VDMA – 13 Prozent minus waren es im Vormonat Juli. Während die Orders aus dem Inland um 13 Prozent im Jahresvergleich schrumpften, lag die Auslandsnachfrage um 24 Prozent niedriger.

Allerdings: Der besonders starke Einbruch der Neuaufträge aus der Eurozone (minus 33 Prozent) liegt teilweise an einem statistischen Effekt. Denn im August 2022 haben Kunden aus dem Euroraum viele Großanlagen in Deutschland bestellt. Entsprechend hoch ist das Vergleichsniveau für August 2023.

 

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Auftragsbestand bietet noch einige Monate Puffer

Aber auch wenn man diesen Sondereffekt im August berücksichtig: „Eine Trendwende bei den Bestellungen aus dem In- und Ausland ist leider angesichts der andauernden Flaute in der Weltkonjunktur nicht in Sicht“, betont Olaf Wortmann, Konjunkturexperte im VDMA.

Dabei entwickelten sich die Weltmärkte höchst unterschiedlich, so Wortmann gegenüber n-tv.de. Während China auf breiter Front wirtschaftliche Schwächen zeige, bestellten die USA immer mehr.

Noch zehren die Betriebe in der Vorzeigebranche vom Auftragsbestand. Laut VDMA verschaffen die Altaufträge den Firmen Stand Juli einen Puffer von etwas mehr als 11 Monaten. Das stabilisiert momentan die Produktion – 1,7 Prozent lag sie von Januar bis Juli 2023 über Vorjahresniveau.

Zukunft der Branche: Maschinenbau-Gipfel in Berlin

Auch im 3-Monats-Zeitraum von Juni bis August 2023 sind die Bestellungen real zurückgegangen – um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei schrumpften die Inlandsaufträge um 13 Prozent, während die Euro-Länder um 14 Prozent und alle ausländischen Aufträge um 17 Prozent sanken.

Es gibt also Gesprächsbedarf, wenn die Köpfe der Branche am 7. und 8. November zum Deutschen Maschinenbau-Gipfel nach Berlin kommen. Als Speaker erwarten die Unternehmensvertreter unter anderem Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner.

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