Stellenabbau bei Ford: Versammlung im Werk – Entwicklungsjobs in die USA

Arbeiter in der Autofertigung (Symbolbild, Foto: freepik, usertrmk)

Köln – Massiver Job-Abbau bei Ford: Das erfuhr die Belegschaft heute vom Betriebsrat in mehreren Betriebsversammlungen. Wie wdr.de berichtet, stehen in der Fahrzeugentwicklung 2.500 Stellen zu Disposition – von 3.800 im Forschungszentrum Köln-Merkenich. Auch 20 Prozent der Verwaltungsleute sollen ihren Job verlieren. Am Standort Aachen gibt es ebenfalls Stellenabbau.

„Die Lage ist für die Beschäftigten erschütternd“, sagte Katharina von Hebel, Vize-Betriebsratschefin der Ford-Werke, nach Angaben von tagesschau.de. Bis zu 3.200 Stellen könnten wegfallen, sollte das Management seine bisherigen Pläne umsetzen.

Ford baut Konzernstruktur auf E-Mobilität um

Einer der Gründe: Viele der Jobs wandern in die USA, wo Ford künftig Elektro-Autos entwickeln will. Bisher sei Köln für die Entwicklung herkömmlicher Klein- und Mittelklassewagen zuständig gewesen. Mit dem Umstieg auf E-Antriebe laufen diese Modelle aus, auch die Produktion des bisher in Köln gefertigten Fiesta endet 2023. Die Montage in Saarlouis (Ford Focus) soll wohl komplett schließen.

Die Kölner Produktion will Ford auf E-Autos umstellen. Von der größten Transformation der Unternehmensgeschichte spricht der Konzern in einer Mitteilung vom Freitag. Für das sogenannte Cologne Electrification Center baut der Hersteller die Fertigung um. Digitalisierung und Industrie 4.0 sollen vorangetrieben werden. Dazu gehört auch ein 3-D-Druck-Zentrum, das Ford jetzt eröffnet hat.

Großer Andrang – mehrere Versammlungen nötig

Großer Andrang, Zorn, Betroffenheit herrschten laut wdr.de heute bei den Betriebsversammlungen. Ford beziehungsweise das Management hätten sich nicht geäußert. Die Belegschaft reagierte wütend und enttäuscht. Dass der Konzern den Betriebsrat vorgeschickt habe, um die schlechten Nachrichten zu verkünden, sei ein Skandal, sagte der Betriebsratsvorsitzende Benjamin Gruschka, so wdr.de.

In mehreren Tranchen musste der Betriebsrat heute die Ford-Mitarbeiter informieren. Denn rund 14.000 Beschäftigte arbeiten für Ford in Köln. Das Interesse war groß, die Angestellten kamen teils in Bussen an. Aus Gründen des Brandschutzes dürfen sich laut Bild-Zeitung aber nur 5.000 Menschen zugleich in der Werkshalle aufhalten, was mehre Versammlungen nötig machte.