Die Federal Communications Comission (FCC) hat bekannt gegeben, dass der Import als auch der Verkauf von Huawei Geräten untersagt wird. Auch ZTE und kleine Player wie Hytera Communications, Hangzhou Hikvision Digital Technology und Dahua Technology Geräte sind vom Verbot betroffen, da sie sich ebenfalls wie Huawei auf der schwarzen Liste befinden. Als Grund für diese Entscheidung nennt die FCC ein zu hohes Risiko durch die Smartphonehersteller und Netzwerkausrüster auf die nationale Sicherheit des Landes.
Die USA setzt ihren Kurs gegen China und Huawei fort
Der chinesische Tech-Gigant Huawei ist seit der Trump-Regierung unter Beschuss. Alles begann damit, dass Google seine Play-Dienste nicht mehr auf Huawei-Geräten anbieten durfte. Mit einem eigenen Angebot „HarmonyOS“ konnte Huawei das Verbot halbwegs umgehen, doch die Verkaufszahlen brachen dennoch deutlich ein. Huawei verlor massiv Marktanteile und fiel aus dem Ranking der Top 5 Smartphone-Verkäufer. Huawei sah sich gezwungen die Honor Sparte abzuspalten, sodass Honor von diesem US-Bann ausgenommen ist und eine Zusammenarbeit mit Google fortgeführt werden konnte.
Neben diesem Einschnitt wurden weitere Sanktionen gegen Huawei verhängt. Im März 2021 landete Huawei auf der Schwarzen Liste. Auf dieser Liste werden Firmen geführt die in Verbindung mit dem chinesischen Militär stehen sollen. Allen Zulieferern mit amerikanischer Technologie wurde es untersagt Huawei mit Bauteilen oder Software zu beliefern. Diese Regelung brachte Huawei in der Chipkrise in besondere Notlage. Denn der taiwanesische Chipproduzent TSMC nutzt Technologie aus den USA und auf TSMC ist Huawei angewiesen.
Im vergangenen Jahr wurde dann seitens der US-Regierung der Ausschluss der Netztechnik von Huawei per Gesetz besiegelt. Nun, nach all diesen Maßnahmen gegen Huawei verkündete die FCC, dass dem weltgrößten Anbieter von Telekommunikationsausrüstung der US-Markt durch ein Verkaufs- und Importverbot von Geräten verwehrt wird. Aufgrund der „engen Verbindung“ zur chinesischen Regierung seien die Risiken von Spionage und Missbrauch für das Land zu hoch.
Huawaei kämpft ums Überleben
All diese Maßnahmen in den letzten Jahren haben Spuren in der Unternehmensbilanz des chinesischen Telekommunikationsgiganten hinterlassen. Die meisten Sanktionen betreffen zwar den US-Markt, doch die Auswirkungen sind auch in Europa deutlich spürbar. Der CEO Yu Chengdong sieht auch keine Hoffnung. Es benötige zu viele Ressourcen, um den Kampf gegen diese Embargos weiter in einem effizienten Maße entgegen zu wirken, so der CEO. Der Fokus soll auf jene Regionen gelegt werden, in denen Huawei uneingeschränkt handeln kann.
Doch leider gibt es auch im Heimatmarkt deutliche Probleme. Neben der internationalen Problematik fallen auch die Smartphoneverkäufe in China. Zuletzt wurde ein Umsatzrückgang von 14% zum Vorjahresquartal gemeldet. Auch die Margen leiden deutlich unter dem Umsatzeinbruch. Nur die Infrastruktursparte kann sich noch positiv entwickeln.
Die Gewinner heißen Xiaomi, Cisco und Co
Die Restriktionen im Consumer Business Segment haben die Absatzzahlen bei Huawei Smartphones und Tablets einbrechen lassen. Die Profiteure sind andere Low-Cost-Marken wie Xiaomi. Besonders deutlich ist dieser Trend in Europa zu erkennen. Huaweis Marktanteil ging von 17,7% in 2020 auf aktuell 6,9% zurück während Xiaomi von 7,5% in 2020 auf aktuell 13,2% zulegen konnte.
In der Netzwerktechnik (Drahtlosnetzwerke, Festnetze oder Cloud-Kernnetzwerke) ist Huawei zwar weiterhin führend, doch sie verlieren entscheidend an Marktanteil. Mit dem neuen Verrkaufs- als auch Importverbot von Huawei Geräten, könnten Cisco, Nokia und Ericsson weitere Zugewinne machen. Aber auch Arista, Juniper, Nvidia und Extreme Networks könnten von den Eingriffen der FCC auf Huawei in nächster Zukunft profitieren.
Es dürfte am Donnerstag den 08.12.2022 eine entspannte Cisco Hauptversammlung stattfinden.
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Sophia Brehm interessiert sich seit sie die ersten Münzen in der Hand hatte für Geld und Finanzen. Ihr größtes Interesse gilt dem Aktienmarkt. Ihr Fokus liegt auf Qualitätsunternehmen, ergänzt um ausgewählte Neben- und Wachstumswerte. Ihr Anlagehorizont ist langfristig mit dem Ziel den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.