Tesla Quartalszahlen: Cybertruck, Margen, Fabrikausbau – Prognose und Überblick

Tesla-Automobile in Fabrikhalle (Symbolbild, Foto: freepik, AI Generated)

Austin – Mildert ein neues Wunderauto die Sorge um die Gewinnspanne? Das fragen sich Anleger vor den heutigen Quartalszahlen der Tesla, Inc. Nach Preisabschlägen, unterstützt von US-Steuergutschriften, vermeldete der weltgrößte E-Autobauer für das 2. Quartal wieder einen neuen Auslieferungsrekord.

Und auch an der Börse läuft es: Seit April ist die Tesla-Aktie um gut 90 Prozent gestiegen, gestern bei Börsenschluss notierte sie an der Nasdaq bei 293,37 US-Dollar. Fakt ist: In den letzten 9 Quartalen hat Tesla die Prognose zum Gewinn je Aktie übertroffen oder erreicht. Bleibt es auch diesmal dabei?

Fokus auf schnell wachsender Produktion

Höhere Umsätze – dafür weniger Gewinn: das hatte Teslas CEO Elon Musk zu Beginn des Jahres als Maxime ausgerufen. Die folgenden Preissenkungen führten zu Gewinneinbußen im 1. Quartal 2023, doch Tesla hält an der Strategie fest: Der Fokus liege auf schnell wachsender Produktion, heißt es.

Immerhin: Die Richtung stimmt. 466.140 Fahrzeuge hat Tesla im 2. Quartal ausgeliefert – und damit die Prognose der Analysten von 445.924 Automobilen deutlich übertroffen. Um 10 Prozent ist die Zahl gegenüber dem 1. Quartal 2023 angestiegen, gar um 83 Prozent im Jahresvergleich.

Analyst: Trotz Margendruck sind Preissenkungen richtig

Aggressive Preissenkungen und der verschärfte Preiskampf am Markt – das dürfte die Marge weiter verringern. Die Gewinnspanne im Fahrzeugbereich gilt als wichtige Kennziffer für Investoren. Um 17,5 Prozent soll die Bruttomarge sinken, prognostizieren Analysten von Wells Fargo und Wedbush.

Trotzdem: Ein kluger Schachzug seien Teslas Preissenkungen in China gewesen, sagt Dan Ives von der Wedbush Securities auf bbc.com. Im Reich der Mitte muss sich der US-Autobauer gegen starke einheimische Konkurrenz behaupten, China ist für Tesla der zweitgrößte Markt nach Nordamerika.

Verdopplung des Outputs für deutsche Gigafactory geplant

Fabriken massiv ausbauen – so will Tesla den Output steigern. Über die Pläne für die europäische Gigafactory im brandenburgischen Grünheide hat der Autobauer gestern öffentlich informiert. 1 Million statt bisher 500.000 Fahrzeuge sollen vom Band rollen, produziert von 22.500 Beschäftigten.

Allerdings gibt es an Teslas Ausbauplänen Kritik, Streitpunkt einmal mehr der Wasserbedarf. Die Bürgerinitiative Grünheide fordert, dass der Konzern angesichts des Wassermangels auf Anteile verzichtet. Für andere Ansiedlungen werde das Wasser zusehend knapp, warnt ein Sprecher.

First Cybertruck built at Giga Texas! 🤠 pic.twitter.com/ODRhHVsd0t

— Tesla (@Tesla) July 15, 2023

Liefert Tesla heute Konkretes über den Cybertruck?

Nun ist sogar der erste Cybertruck ist vom Band gelaufen – das verkündete Tesla am Samstag. Volltreffer oder Nebelkerze? Auf den eckigen Pickup haben die Kunden seit 2019 gewartet, Tesla hat die Produktion wiederholt verschoben. Mancher Beobachter vermutet nun eine PR-Übung.

Denn bisher fehlen grundlegende Fakten, etwa über den Verkaufspreis des Gefährts, den Beginn der Massenproduktion und den Start der Auslieferung. Zudem hoffen Analysten, dass Tesla sich bei der Quartalskonferenz präziser zu den technischen Merkmalen und zum Produktionsvolumen äußert.

Gewinn und Umsatz: Prognosen der Marktbeobachter

Der Tesla-Gewinn pro Aktie wird nach der mittleren Schätzung von 30 Analysten auf finanzen.net im 2. Quartal 2023 bei rund 0,80 US-Dollar liegen. Das ist weniger als im 1. Quartal, für das Tesla rund 0,85 US-Dollar meldete. Rund 0,76 US-Dollar betrug der Gewinn pro Aktie im 2. Quartal 2022.

Deutliches Wachstum im Jahresvergleich verheißen die Umsatzprognosen – rund 24,22 Milliarden US-Dollar erwarten die Analysten im Mittel für das 2. Quartal 2023. Im Vorjahreszeitraum waren es rund 16,93 Milliarden, im 1. Quartal 2023 erzielte Tesla Erlöse von rund 23,33 Milliarden US-Dollar.

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