Das Wichtigste in Kürze
- Das Ziel besteht darin, Bewegungen und Trends zu erfassen und mit diesem Trend mitzugehen
- Trendfolger können verschiedene Zeitrahmen und viele Anlageklassen zur Diversifizierung nutzen
- Es gibt verschiedene Handelsindikatoren die bei der Trendfolgestrategie hilfreich sind
Beim prozyklischen Investieren handelt es sich im Grunde um eine Trendfolge- oder auch Momentumstrategie. Man versucht ausgedehnte Bewegungen an den Finanzmärkten zu erfassen. Meist erkennt man in einzelnen Sektoren einen sogenannten „Bullenmarkt“ oder auch nur in Einzelwerten. Das Ziel besteht darin, solche Bewegungen und Trends zu erfassen und mit diesem Trend mitzugehen. Trendbeobachter versuchen nicht, Höchst- und Tiefststände vorherzusagen. Das Ziel besteht ganz einfach darin, vom Aufwärtstrend anhand von technischer Indikatoren zu profitieren und Gewinne zu machen. Trendfolger können verschiedene Zeitrahmen und viele Anlageklassen zur Diversifizierung nutzen, um große Drawdowns zu vermeiden.
Trends finden
Finanzkennzahlen oder das Unternehmen an sich müssen ausgeblendet werden. Es geht alleinig um dem positiven Chart-Trend. Einerseits kann man über Indikatoren potentielle Kandidaten erschließen, andererseits kann man sich auch auf mediale News stützen. Ist z.B. aktuell nachhaltiges Investieren besonders gefragt, kann man sich in diesen Bereichen positionieren, wenn ein entsprechender Trend beginnt. Kommt es zu einem Milliarden Infrastrukturpaket, kann man wiederum bei Infrastrukturwerte Stellung beziehen. Grundsätzlich folgt man aber charttechnischen Indikatoren.
Dieser Beitrag richtet sich daher nur an jene die an Wachstumswerten interessiert sind und mit einer höheren Volatilität umgehen können. Als Wachstumswert wird in diesem Artikel ein Unternehmen verstanden, welches ein Umsatzwachstum von über 25-30% in den nächsten Jahren haben soll.
Zu den beliebtesten Handelsindikatoren, die bei der Entwicklung von Trendfolgestrategien hilfreich sind, zählen:
Gleitende Durchschnitte | Gleitende Durchschnitte liefern klare Vorstellungen davon ob ein positiver Trend vorhanden ist oder nicht. Gerne wird die 200-Tages-Linie verwendet. Liegt der Kurs darüber, spricht das für einen Aufwärtstrend. |
Bollinger-Bänder | Bollinger-Bänder ermitteln die Volatilität bzw. die Bandbreite einer Aktie. Sie bestehen aus dem oberen, den mittleren und den unteren Bollinger Band. Oberes und unteres Band liegen vom mittleren Bollinger Band mit derselben Standardabweichung entfernt. Die Differenz zwischen oberen und unteren Band spiegelt zudem die Volatilität wieder. Je niedriger die Volatiliät bzw. die Bandbreite umso besser für eine prozyklische Positionierung. |
MACD | Der Indikator Moving Average Convergence Divergence (MACD) ist eine vergleichende Analyse zweier gleitender Durchschnitte für zwei unterschiedliche Datensätze. Je nach Bandbreite der Zeitreihe lassen sich die Kursschwankungen für zwei unterschiedliche Zeiträume bewerten. Zum Beispiel einen für einen Monat und einen für 200 Tage. Der Vergleich des gleitenden Durchschnitts für diese beiden Datensätze erfolgt auf der Grundlage von drei Hauptbeobachtungen, nämlich Konvergenz, Divergenz und massiver Anstieg. Wenn die MACD Linie die Signallinie von unten nach oben kreuzt, entsteht ein Kaufsignal. Wenn die MACD Linie die Signallinie von oben nach unten kreuzt entsteht ein Verkaufsignal. |
RSI | Der Relative Strength Index (RSI) misst die relative Stärke innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Ist der Wert über 70, spricht man von einem überkauften Wert und ein Rückschlag ist sehr wahrscheinlich. Liegt der Wert unter 30 gilt der Wert als überverkauft. In diese Range sollte ein Wert bei einer positiven Trendfolgestrategie keinesfalls gelangen. |
OBV | Der On-Balance-Volumen-Indikator (OBV) ist ein Momentum-Indikator, der den Volumenstrom misst, um die Richtung des Trends zu bestimmen. Ein steigender Kurs wird durch ein steigendes OBV dargestellt und ein fallendes OBV steht für einen fallenden Kurs. Das OBV wird als Bestätigungsinstrument für Preistrends verwendet. Steigt das OBV in Bezug auf den steigenden Preistrend an, so lässt sich daraus schließen, dass der Preistrend nachhaltig ist. Wenn das OBV jedoch im Verhältnis zum steigenden Preistrend einen Rückgang aufweist, könnte dies ein Zeichen für eine Trendumkehr des Preises sein. |
Bist du für prozyklisches Investieren bzw. eine Trendfolgestrategie geeignet?
Diese Strategie sollte immer nur als Ergänzung zum langfristigen Investieren in Erwägung gezogen werden, denn es ist eine Trading-Strategie. Du brauchst ein klares Regelwerk für den Einstieg und Ausstieg. Wer sich im Trading versucht, muss Emotionen gänzlich ausschalten und sich dem Risiko bewusst sein. Trendfolge kann gute Erfolge bringen, aber Trendfolge ist keine Zauberei und hat ihre Nachteile. Es handelt sich nicht um ein magisches System, mit dem sich Geld verdienen lässt. Trendfolge-Strategien bringen keine aktienähnlichen Renditen bei einem anleiheähnlichen Risiko. Auch wenn die Performance einer Trendfolgestrategie besser zu sein scheint als die ihres „Buy-and-hold“-Pendants, sind Trendfolge-Strategien anfällig für plötzliche Umschwünge. Wenn diese falsch interpretiert werden und Trendfolger ihre Positionen schließen, wird der Ausverkauf verschärft und Verluste können über die persönliche Schmerzgrenze hinaus reichen.
Dieser Beitrag richtet sich daher nur an jene die an Wachstumswerten interessiert sind und mit einer höheren Volatilität umgehen können. Als Wachstumswert wird in diesem Artikel ein Unternehmen verstanden, welches ein Umsatzwachstum von über 25-30% in den nächsten Jahren haben soll.
Alle aus diesem Beitrag angegebenen Informationen stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar! Es handelt sich hierbei um die veröffentlichte Meinung unserer Redaktion.
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