Finanzcheck

Welche Anlagestrategie ist die beste für mich?

Du investierst zwar, hast bislang aber noch keine klare Anlagestrategie für dich finden können oder definiert? Kein Problem! Heute sollen 10 mögliche Anlagestrategien aufgezeigt werden. Natürlich lassen sich diese auch kombinieren. Entscheidend ist seiner Strategie über die Jahre hinweg treu zu bleiben und nicht ständig seine ursprüngliche Strategie über Board zu werfen.

Anlagestrategien sind individuell

Es gibt unzählige Anlagestrategien. Die primären Unterschiede liegen im Anlageziel, dem gewünschten Zeitaufwand, der Risikobereitschaft und im Anlagehorizont. Es gibt konservative Strategien und aggressive Strategien. Ein junger Investor kann mehr Risiko eingehen als ein baldiger Pensionist oder Vater der noch einen 30-jährigen Kredit abzubezahlen hat.

Grundsätzlich musst du folgende Fragen für dich beantworten:

  • Welches Ziel verfolgst du?
  • Wie viel Geld kannst du investieren?
  • Wie viel Zeit willst du in die Geldanlage investieren?
  • Wie hoch ist deine Risikobereitschaft?
  • Wie lange kannst du auf das Geld verzichten?

 

Nachstehend wollen wir euch Strategien aufzeigen die natürlich bei weitem nicht vollständig sind. Denn Strategien sind individuell:

1. Dividendenstrategie

Mit der Dividendenstrategie setzen Investoren auf die regelmäßige Ausschüttung von Dividenden. Dividenden sind einfach gesagt die Zinsen der Aktionäre. Durch die Dividendenstrategie profitieren Anleger von jährlichen Dividenden und zusätzlich gibt es die Chance auf Kursgewinne. Unternehmen, die regelmäßig Dividende ausschütten, gelten zudem als sichere Investments. Sie erwirtschaften kontinuierlich Gewinne und sind auch für konservative Anleger interessant. Die Dividendenstrategie sorgt für wiederkehrende Renditen. Gefahr besteht jedoch darin auf Value-Fallen reinzufallen. Man sollte schon etablierte Unternehmen wählen. Welche Kriterien zu beachten sind, haben wir euch bereits in ein paar Artikeln näher gebracht.

2. Dividendenwachstumsstrategie

Ähnlich wie bei der Dividendenstrategie liegt auch bei der Dividendenwachstumsstrategie der Fokus auf Dividende.
Der Unterschied: Es geht nicht um die höchste Ausschüttung, sondern die kontinuierliche Erhöhung der Dividende. So lässt sich auf Dauer ein zusätzliches Einkommen generieren. Bei der Auswahl der Aktien liegt das Augenmerk auf der positiven Entwicklung. Anleger investieren in Unternehmen mit einer langen Geschichte, die in den vergangenen Jahren stets eine höhere Dividende ausgeschüttet haben und welche auch aufgrund ihres stetig steigenden Free Cashflows weiter ihre Dividende anheben werden können.

3. Value Investing

Der Begriff ist primär von Warren Buffet geprägt. Es geht dabei darum eine fundamentale Unternehmensanalyse anzustellen und Unternehmen zu finden, welche unterbewertet sind. Die Strategie erfordert umfangreiches Fachwissen, weil eine Unternehmensbewertung nicht an einer einzigen Kennzahl wie dem KGV durchzuführen ist. Value Investing eignet sich vor allem für langfristig orientierte Anleger. Das Konzept ist auf Sicherheit ausgerichtet und erfordert Geduld. Unternehmen können oft eine lange Zeit vom Markt unterbewertet oder auch überbewertet werden. Im Falle einer Unterbewertung sollte man ohne Angst zuschlagen und die Sicherheitsmarge im Hinterkopf behalten. Denn genau diese Sicherheitsmarge belohnt über die Zeit mit einer entsprechenden Rendite, sofern man seine Analyse und Bewertung richtig durchgeführt hat.

Doch Vorsicht ist geboten: Nicht jede Aktie, die günstig erscheint, ist auch ein Schnäppchen. Manchmal steckt dahinter eine Value Trap.

Eine Value Trap kann entstehen, wenn eine Aktie aufgrund von kurzfristigen Problemen oder negativen Nachrichten unterbewertet erscheint. Doch diese Probleme können sich als langfristige Herausforderungen entpuppen, die den Wert der Aktie langfristig beeinträchtigen. Ein weiteres Indiz für eine Value Trap ist, wenn eine Aktie über längere Zeit hinweg konstant an Wert verliert, obwohl sie scheinbar günstig bewertet ist. Anleger sollten daher immer genau prüfen, warum eine Aktie unterbewertet erscheint und ob die Probleme langfristig lösbar sind. Erfahren Sie mehr über die Value Trap.

4. Growth Investing

Das Gegenteil zum Value Investing ist wohl das Growth Investing. Hier stehen Bewertungen im Hintergrund. Man setzt auf starke Wachstumsunternehmen die ihre Umsätze und manchmal auch Gewinne deutlich steigern können. Man setzt primär auf junge Unternehmen die noch nicht wirklich am Markt etabliert sind bzw. noch keine lange Historie vorzuweisen haben. Das Risiko hier falsch zu liegen ist entsprechend höher als bei Unternehmen die bereits zeigen konnten, dass sie sowohl in Hoch- als auch in Tiefphasen angemessen handeln können. Growth Investing eignet sich für jüngere Anleger mit viel Zeit und entsprechendem Kapital, denn kurz- und mittelfristig können Kurse massiv einbrechen und in den folgenden Jahren wieder deutlich steigen. Ein gewisser Cashbestand hilft hier um bei Kurseinbrüchen die besten Werte weiter aufzustocken. Ein starkes Mindset und Vertrauen in die einzelnen Unternehmen ist nötig, um die starke Volatilität aus- und durchzuhalten.

5. Blue Chip Strategie

Die Blue Chip Strategie fokussiert sich einzig und allein auf Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung. Dazu zählen z.B. Apple, Microsoft, Amazon, UnitedHealth, Johnson & Johnson. Man investiert in die Schwergewichte des Aktienmarkts. Die Strategie setzt auf Stabilität und hat im Vergleich zu den anderen Anlagestrategien ein geringeres Risiko. Hohe Kursgewinne können jedoch nicht erwartet werden. Man wird mit dem breiten Index mitlaufen.

6. Nebenwerte Investing

Häufig werden nur Blue Chips und Aktien aus den großen Indizes diskutiert und als Investition in Erwägung gezogen, obwohl es wunderbare kleinere Unternehmen mit starken Bilanzen und Zukunftsaussichten gibt. Genau hier setzen Nebenwerte Investoren an. Investoren mit Fokus auf Nebenwerte können hohe Renditen erzielen, wenn sie vor der großen Masse in kleine aufstrebende Unternehmen investiert sind. Es ist jedoch sehr schwer bei kleinen Unternehmen an die nötigen Daten zu gelangen. Das Risiko ist moderat, aber es erfordert mehr Zeit für Analysen und Recherche. Ebenfalls muss mit deutlichen Kursschwankungen gerechnet werden.

7. Index-Strategie

Die ETF-Strategie ist eine passive Anlagestrategie. Sie verfolgt nicht den Ansatz, in einzelne Aktien zu investieren. Stattdessen geht es darum, einen kompletten Aktienindex wie den S&P 500, den DAX oder MDAX nachzubilden. Das gelingt mithilfe von ETFs, die an solche Indizes gekoppelt sind. ETFs werden nicht von einem Fondsmanager verwaltet, weshalb sie deutlich preisgünstiger als klassische Fonds sind. Durch die breite Aufteilung des Geldes auf mehrere Unternehmen ist das Risiko gering. Die Rendite entspricht jener des gewählten Index und eignet sich für langfristig orientierte Anleger.

8. Antizyklisch

Als Anleger kann man auch die antizyklische Anlagestrategie verfolgen. Bei dieser Methode geht es darum, gegen den Strom zu schwimmen. Du kaufst Aktien bei besonders niedrigen Kursen und verkaufst diese wieder wenn sie gestiegen sind – sofern sie das tun! Wenn alle anderen ein Wertpapier verkaufen, steigst du ein. Für diese Strategie musst du das Risiko einschätzen können bzw. den Grund für den Abverkauf verstehen. Nur so sammelst du auch Aktien ein, deren Kurs in Zukunft höher anstatt tiefer stehen wird. Der Unterschied zum Value Investing liegt darin, dass du nicht unbedingt auf die Bewertung achtest, sondern viel mehr auf einen Rebound, egal ob kurz- oder langfristig, setzt.

9. Prozyklisch

Prozyklisch ist das Gegenteil von antizyklisch. Anhänger dieser Strategie investieren in Unternehmen, die sich momentan gut entwickeln. Man bezeichnet diese Strategie auch Momentumstrategie. Der Gedanke ist: Ein Unternehmen oder Sektor, das in jüngster Vergangenheit erfolgreich war oder sich positiv entwickelt hat, wird dies auch in naher Zukunft tun. Die Anleger hoffen also auf weiter steigende Kurse. Beim prozyklischen Investieren ist das Timing entscheidend. Hier braucht es oft auch charttechnische Kenntnisse, um Ein- und Ausstieg festzulegen. Besonders weniger erfahrene Investoren steigen häufig zu spät ein, sodass ihnen Verluste drohen.

10. Buy & Hold

Buy & Hold ist die wahrscheinlich bekannteste Anlagestrategie. Das Prinzip dahinter: Es werden Aktien einzelner Unternehmen gekauft und langfristig gehalten. Mit Buy & Hold entgeht man der ständigen Frage „wann verkaufen?“. Die Praxis zeigt, dass viele Anleger sich viel zu früh von Aktien trennen. Rückblickend wäre ein Buy & Hold meist eine gute Entscheidung gewesen, sofern es etablierte Unternehmen waren. Bei Buy & Hold spielen makroökonomische Entwicklungen und Einbrüche über Sektoren hinweg keine Bedeutung. Getreu dem Motto: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“

Nun haben wir einen Überblick über einige Anlagestrategien gegeben. Definiere auf einem Blatt Papier dein Risikoprofil, deine verfügbare Zeit und was du erreichen willst. Wähle eine entsprechende Strategie und bleib dieser treu. Sei dir bewusst, dass keine Strategie in jedem Umfeld und zu jeder Zeit die beste ist, doch ein Schwenk von einer Strategie zur nächsten kostet nur Gebühren und belastet langfristig deine Rendite.

Alle aus diesem Beitrag angegebenen Informationen stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar! Es handelt sich hierbei um die veröffentlichte Meinung unserer Redaktion.

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