Luxemburg – Im Mai ging der Preisauftrieb im Euroraum zurück – etwas stärker als von Ökonomen im Vorfeld prognostiziert. Nach der heutigen Schätzung der Statistikbehörde Eurostat stiegen die Verbraucherpreise um 6,1 Prozent – damit ist die Jahresrate um 0,9 Prozent im Vergleich zu April zurückgegangen. Auch die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel geht langsam runter.
Zuletzt im April 2023 war die Teuerungsrate noch leicht gestiegen – auf 7 Prozent nach 6,9 Prozent im März. Bei 8,5 Prozent stand die Jahresrate im Februar. Grund für den starken Märzrückgang war ein Vergleichseffekt, denn im März 2022 waren mit dem Ukrainekrieg die Energiepreise explodiert.
Die Kerninflation ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak sinkt im Mai 2023 von 5,6 auf 5,3 Prozent im Jahresvergleich – 0,2 Punkte mehr als erwartet. Seit Januar 2022 (2,3 Prozent) war die Kernrate bis März 2023 gestiegen. Ohne die schwankenden und oft extern bedingten Preise für Lebensmittel und Energie wird der in einer Volkswirtschaft angelegte Preisauftrieb deutlicher.
Euro area #inflation at 6.1% in May 2023, down from 7.0% in April. Components: food, alcohol & tobacco +12.5%, other goods +5.8%, services +5.0%, energy -1.7% – flash estimate https://t.co/DvudOtOCLT pic.twitter.com/MabN9cDgL1
— EU_Eurostat (@EU_Eurostat) June 1, 2023
Europäische Zentralbank reduziert Zins-Tempo
In Deutschland ist die Jahresrate der Inflation nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes im Mai von 7,2 Prozent im April ebenfalls auf 6,1 Prozent zurückgegangen. Experten hatten 6,5 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat sind die Preise im Mai sogar gesunken, um 0,1 Prozent.
Um den Preisauftrieb einzudämmen, hat die Europäische Zentralbank (EZB) bereits 7-mal die Leitzinsen angehoben. Nach mehreren XXL-Zinsschritten hatten die Notenbanker zuletzt um 0,25 erhöht. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken Liquidität besorgen, liegt nun bei 3,75 Prozent.
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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 1. Juni 2023 um 11.15 Uhr (MESZ)
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