München – Die Inflation geht weltweit zurück – das erwarten Experten für 2023 und die Folgejahre. Mit einem weltweiten Mittelwert von 7,1 Prozent Teuerung rechnen Ökonomen aus 133 Ländern laut Economic Experts Survey für dieses Jahr. 2024 soll es nach der vierteljährlichen Studie des Münchener ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik dann auf 5,8 Prozent heruntergehen.
Allerdings: Die Inflationsprognosen fallen je nach Weltregion extrem unterschiedlich aus. So sehen die Ökonomen für Südasien mit 23 Prozent, Südamerika (25 Prozent), Nordafrika (32 Prozent) und Ostafrika (knapp 35) für 2023 enorme Teuerungsraten voraus. Weitaus milder fällt der Preisanstieg der Umfrage nach in Nordamerika mit 5,2 Prozent und Westeuropa (5,4 Prozent) aus.
Großer Unterschied zwischen Ost- und Westeuropa
Trotz des hohen Niveaus erkennt ifo-Forscher Niklas Potrafke in der aktuellen Auswertung positive Aspekte. „Die Erwartungen zum Jahresbeginn sind ermutigend, weil die Experten im Vergleich zum Vorquartal etwas niedrigere Inflationsraten sehen.“ In Europa habe die Europäische Zentralbank mit dem letzten Zinsschritt von 0,5 Prozent zum Rückgang der Inflationserwartungen beigetragen.
Auch langfristig gibt es deutliche Unterschiede– selbst innerhalb Europas: Während für West-, Nord- und Südeuropa für 2026 zwischen 2,5 und 3,8 Prozent Inflation in Aussicht stehen, muss Osteuropa nach aktueller Einschätzung der Experten mit einer Teuerungsrate von 7,5 Prozent rechnen. Nordamerika hat mit von 2,8 Prozent für 2026 gute Aussichten auf eine Normalisierung.
Aktuelle Zahlen aus Deutschland und EU
Auf kurze Sicht kamen zuletzt positive Signale aus Deutschland: Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember nur noch mit einer Jahresrate von 8,6 Prozent, nach 10 Prozent im November. Und auch die heute veröffentlichten EU-Erzeugerpreise sprechen für einen nachlassenden Preisdruck. Sie gingen im Oktober um 0,9 Prozent zurück und lagen damit 27,1 Prozent höher als 12 Monate zuvor.
Am Economic Experts Survey des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik haben 1.537 Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus 133 Ländern teilgenommen. Die Erhebung fand vom 7. Dezember 2022 bis zum 21. Dezember 2022 statt.
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