Düsseldorf – Geschäft mit Baufinanzierungen im freien Fall: Im November hatten die neu abgeschlossenen Verträge in Deutschland nur noch ein Volumen von 13,6 Milliarden Euro – im Rekordmonat März 2022 waren es mit 32,3 Milliarden Euro noch mehr als zweimal so viel. Das meldet die Düsseldorfer Analysefirma Barkow Consulting mit Verweis auf Daten der Europäischen Zentralbank.
Grund sei der enorme Zinsanstieg 2022, der die Nachfrage nach Immobiliendarlehen dämpfe. Stand heute weist etwa der Zinschart des Portals interhyp.de für 15-jährige Finanzierungen einen Zins von durchschnittlich 3,98 Prozent aus. Zu Beginn des Jahres 2022 lag der Wert noch bei 1,29 Prozent.
Baufinanzierer unter Druck
Im Jahresvergleich sei das Volumen im November 2022 um 40 Prozent geschrumpft – das sei der dritte Negativ-Rekord bei den Neufinanzierungen hintereinander, so Barkow Consulting. Die Darlehenssumme sei so niedrig gewesen wie seit Juni 2011 nicht mehr.
Handelsblatt-Redakteur Andreas Kröner weist in einem Post auf Twitter darauf hin, dass dies insbesondere für die deutschen Kreditinstitute schlechte Nachrichten sind. Denn: „Private Immobiliendarlehen machen bei ihnen 43 Prozent des Kreditbuchs aus.“
Angesichts des wegbrechenden Geschäfts sind innovative Lösungen gefragt. So hat etwa Deutschlands größte Plattform für Baufinanzierung Europace die digitale Revolution ausgerufen und die erste Immobilienfinanzierung im digitalen Self-Service eingeführt.
Nachfolgeprogramm für Baukindergeld
Aus Sicht privater Bauherren in der aktuellen Lage besonders misslich: Seit 1. Januar 2023 gibt es kein Baukindergeld mehr, das Förderprogramm ist ausgelaufen. Rund 350.000 Familien hatten es genutzt. Wie Capital berichtet, will die Bundesregierung ab April ein Nachfolgeangebot auflegen, das bei klimafreundlichen Baustandards günstige KfW-Kredite bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze gewährt.
Einen Schnellcheck, um die aktuelle Zinsspanne am Wohnort zu ermitteln, gibt es beispielsweise beim Vergleichsportal Verivox.
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