München/Lübeck/Berlin – Darauf hatten Häuslebauer gewartet: Letzte Woche hat die Europäische Zentralbank die Zinssätze gesenkt – um 0,25 Prozent. Die Zinswende ist da, nachdem die Anstiege bis September 2023 die Bauzinsen hochgetrieben und den Immobilienmarkt abgewürgt hatten. Bei 4,25 Prozent steht nun der Hauptrefinanzierungssatz der EZB, zu dem sich Banken Geld leihen können.
Unmittelbare Effekte auf die Bauzinsen sieht Check24-Experte Ingo Foitzik. Der Zinsschritt lasse 10-jährige Bundesleihen sinken, was sich entsprechend auf die Kreditkosten für Immobilien auswirke. Käufer von Häusern und Wohnungen könnten daher nun mit besseren Bedingungen rechnen.
Bauzinsen bei Interhyp – Experten-Panel sieht wenig Bewegung
Wo stehen die Bauzinsen aktuell? Der Zinschart auf interhyp.de weist heute für 10-jährige Kredite einen Zins von 3,72 Prozent aus. Der Bauzinsrechner von drklein.de nennt bei einem Darlehen von 350.000 Euro mit 10 Jahren Bindung einen effektiven Jahreszins von 3,24 Prozent (12.30 Uhr MESZ).
Die Experten im Zins-Panel des Baufinanzierers Interhyp erwartet in den nächsten Monaten überwiegend einen Seitwärtstrend: Bauzinsen zwischen 3,5 und 4 Prozent für 10-jährige Kredite. Den EZB-Zinsschritt hatte der Markt bereits Ende 2023 antizipiert, sagt Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr.
Neue Hoffnung in der Branche – Verband fordert Steuersenkung
Trotzdem, die Immobilienbranche begrüßt die Zinssenkung: „Die zu schnell gestiegenen Zinsen waren bisher echte Plagegeister für die Immobilienbranche“, unterstreicht Andreas Mattner, Präsident des Immobilienverbands ZIA. Er sieht im EZB-Entscheid den Beginn der Wende in der Immobilienkrise.
Allerdings müssten aus Sicht der Branche auch weitere Kosten angepackt werden. So fordert Mattner die Bundesländer auf, die Grunderwerbsteuer zu senken. Das würde Investoren motivieren, neue Wohnungen zu bauen. Der ZIA schätzt, dass zurzeit 600.000 Einheiten in Deutschland fehlen.
Gegenreaktion der Gebäudepreise – nächste Zinsschritte im Blick
Fallen die Bauzinsen, dann klettern wenig später die Immobilienpreise. Das zeigt eine Analyse des Portals immowelt.de. So dauerte es nach dem Bauzinsrückgang ab Oktober 2023 im Zuge der EZB-Zinspause maximal 2 Monate, bis die Preise in den größten deutschen Städten angestiegen waren.
Jetzt schauen alle auf die Zinsprognosen: Doch zu weiteren Zinsschritten hält sich die EZB bedeckt. „Wir gehen nicht davon aus, dass die EZB zur Nullzinspolitik zurückkehrt“, meint Francesco Fedele vom Finanzierer BF.direkt AG. 2 Zinssenkungen à 0,25 Prozent erwartet er 2024 – und 5 insgesamt.
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