Kolumnen

5 Indikatoren für die positive Entwicklung des Ethereum-Netzwerks

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Das Ethereum-Netzwerk hat in den vergangenen Monaten einige bedeutende Entwicklungen durchlaufen und so die Weichen für die zukünftige Entwicklung der Plattform gestellt. Wichtige Updates wie „the Merge“ und das „Shapella-Update“ wurden erfolgreich umgesetzt. Gleichzeitig befindet sich der Markt als Ganzes nach wie vor im „Krypto-Winter“ und steht vor verschiedenen Herausforderungen, insbesondere auf regulatorischer Seite.

Wir sehen nach wie vor großes Potenzial im Ethereum-Netzwerk und sind über den 10xDNA – Disruptive Technologies-Fonds in Ethereum investiert. An dieser Stelle möchten wir einen kurzen Blick auf einige wichtige Punkte werfen, um den Status des Netzwerks zu bewerten.

1. Energieverbrauch

Eines der größten Probleme und Hauptkritikpunkte an Ethereum war in der Vergangenheit der hohe Energieverbrauch des Netzwerks. Mit der erfolgreichen Durchführung des „Merge“-Updates im September 2022 – der Umstellung des Konsensmechanismus von Proof-of-Work (PoW) auf Proof-of-Stake (PoS) – wurde der Energieverbrauch jedoch um 99,9 Prozent reduziert. Die folgende Grafik verdeutlicht den Fortschritt:

Energieverbrauch Säulendiagramm

Jährlicher Energieverbrauch in Terawattstunden (TWh) (Quelle: Ethereum.org)

Durch die Umstellung auf PoS wurde neben dem Energieverbrauch auch die Anzahl der neu emittierten Ether stark reduziert, so dass Ether seit dem Merge-Update leicht deflationär ist.

2. Staking

Bereits vor der Umstellung des Ethereum-Netzwerks auf PoS konnten Nutzer ihre Ether staken. Diese gestakten Ether waren dann aber zunächst „eingefroren“ und konnten nicht abgehoben, also „un-staked“ werden. Seit dem Shapella-Update im April dieses Jahres können nun alle gestakten Ether auch wieder un-staked werden.

Entgegen einiger Spekulationen, dass dadurch ein größerer Verkaufsdruck auf Ether entstehen würde, wächst die Menge an gestakten Ether weiterhin stark. Wir bewerten dies als sehr positiv, da es das Vertrauen der Investoren in die Zukunft von Ethereum zeigt. Aktuell (Stand 1. Oktober 2023) sind rund 27 Millionen Ether gestaked, was etwa ~22,6 Prozent des gesamten Ether-Angebots entspricht. Seit dem Shanghai-Update wurden Nettozuflüsse von mehr als 7,6 Millionen gestakter Ether verzeichnet, was etwa 13 Milliarden US-Dollar entspricht.

Übersicht gestakter ETH

Anzahl neu gestakter ETH (türkis) im Vergleich zu Abhebungen (gelb und blau). Die Gesamtmenge aller gestakten ETH ist in der lila Kurve gezeigt. Quelle: Nansen

Ein Risiko, das sich derzeit beim Staking abzeichnet, ist die Dominanz von Lido, dem größten Staking-Pool auf Ethereum. Dieser vereint mittlerweile knapp 33 Prozent aller gestakten ETHs auf sich und wächst weiter, was langfristig zu einem Risiko für die Dezentralität des Netzwerks werden könnte. Mögliche Lösungsansätze werden zwar bereits intensiv diskutiert, aber die Ethereum Community muss hier einmal mehr beweisen, dass sie in der Lage ist, Lösungen für solch komplexe Probleme zu finden. Wir sind jedoch zuversichtlich.

3. L2-Technologien

Die wohl größte technische Herausforderung von Ethereum ist derzeit der geringe Netzwerkdurchsatz sowie die hohen Gebühren des Ethereum-Mainnet. Die Lösung dieses Problems sind sogenannte Layer-2 (L2) Technologien, die zur Skalierung des Netzwerks eingesetzt werden.

Vereinfacht gesagt sind L2s Blockchains, die auf dem Ethereum-Mainnet (L1) aufsetzen und dessen Sicherheitsgarantien nutzen, gleichzeitig aber einen Großteil der Rechenoperationen außerhalb des L1 ausführen. Am Ende werden nur die Transaktionsdaten (optimistic rollups) oder kryptographische Beweise für die Gültigkeit der Transaktionen (zero-knowledge rollups) an die L1 zurückgeschickt. Dadurch wird das eigentliche Ethereum-Netzwerk entlastet, die Transaktionsgebühren sinken und der Netzwerkdurchsatz steigt.

Die Anzahl der Transaktionen auf L2s wächst derzeit sehr stark und hat die Transaktionskapazität von Ethereum bereits mehr als verfünffacht (siehe Grafik). Diese Entwicklung bewerten wir als äußerst positiv, da sie die Nutzbarkeit des Netzwerks deutlich verbessert. Für das erste Quartal 2024 wird zudem das Cancun-Deneb (aka Dencun) Upgrade erwartet, welches die Kosten für die Nutzung von L2s weiter senken und den Netzwerkdurchsatz sowie die Sicherheit erhöhen wird.

Es ist wichtig anzumerken, dass bisher kaum eine existierende L2-Lösung einen ausreichenden Grad an Dezentralisierung und Sicherheit erreicht hat, der mit L1 vergleichbar wäre. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich dies im Laufe der Zeit schrittweise verbessern wird und werden die Entwicklung aufmerksam verfolgen. Eine aktuelle Übersicht über den Status und die Risiken der einzelnen Rollups findet sich auf der Webseite “L2Beat”.

Vergleichschart der durchschnittlichen Transaktionen

Vergleich der durchschnittlichen Transaktionen pro Sekunde (TPS) aller L2s (rot) mit dem Ethereum Mainnet (blau). Quelle: L2Beat

4. Entwickler & TVL

Wir sind davon überzeugt, dass sich Ethereum als dominante Plattform für dezentrale Anwendungen etablieren wird. In diesem Zusammenhang betrachten wir die Anzahl der Entwickler im Ökosystem als wichtigen Indikator. Im Zeitraum vom 1. Juni 2022 bis zum 1. Juni 2023 ist die Anzahl der monatlich aktiven Entwickler um -15 Prozent gesunken. Wir führen dies vor allem auf den aktuellen Krypto-Bärenmarkt und die regulatorischen Herausforderungen zurück (siehe nächster Abschnitt). Betrachtet man jedoch einen etwas längeren Zeitraum, so zeigt sich ein Wachstum der monatlich aktiven Entwickler von +142 Prozent in den letzten 3 Jahren.

Übersicht monatlich aktiver Entwickler

Monatlich aktive Entwickler auf Ethereum (Quelle: Electric Capital Developer Report)

Der Total Value Locked (TVL) ist die Gesamtsumme der Krypto-Assets, die in einem Protokoll oder einer Blockchain gebunden sind. Obwohl der TVL keine optimale Metrik für den Status einer Blockchain ist, wird er häufig als grober Indikator zur Orientierung verwendet.

Seit dem Einbruch Anfang 2022 hat sich der TVL auf Ethereum weitgehend stabilisiert, bleibt aber unter dem Niveau von 2021 und liegt aktuell bei rund 21 Milliarden US-Dollar.

Marktvolumen ETH

Total Value Locked auf Ethereum (Quelle: Defillama)

5. Regulierung

Ein zentrales Thema in der Kryptobranche ist die anhaltende regulatorische Unsicherheit. Immer wieder gehen Behörden gegen verschiedene Kryptoprojekte und Unternehmen vor, insbesondere in den USA. Auch wenn es sich bei Ethereum um ein dezentrales, globales Netzwerk handelt, das nicht einfach gestoppt werden kann, könnte eine starke Regulierung in einzelnen Regionen Ethereum für viele Nutzer und Entwickler unattraktiv machen und gleichzeitig den Preis von Ether drücken. Institutionelle Investoren zögern daher derzeit oft, in die Kryptoindustrie zu investieren, da sie ohne klare Regulierung rechtliche Konsequenzen fürchten.

In jüngerer Vergangenheit haben sich die Regulierungsbemühungen im Kryptobereich intensiviert. So hat die Europäische Union mit der „Markets in Crypto-Assets Regulation“ (MiCA) einen einheitlichen europäischen Regulierungsrahmen geschaffen, der aus unserer Sicht überwiegend konstruktiv ist. In den USA ist die Situation komplexer. Die Securities and Exchange Commission (SEC) unter ihrem Vorsitzenden Gary Gensler steht Kryptowährungen eher skeptisch gegenüber und lässt wiederholt offen, ob Ether als „Security“ (das heißt Wertpapier) oder „Commodity“ (das heißt Rohstoff) einzustufen ist. Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) um Präsident Rostin Behnam hingegen sieht Ether eher als „Commodity“, ohne sich jedoch klar zu äußern. Es bleibt spannend, welche Position sich letztendlich durchsetzen wird.

Fazit

Auch wenn sich der Kryptomarkt insgesamt weiterhin in einer schwierigen Phase befindet, entwickelt sich Ethereum fundamental gut. Vor allem technisch ist das Netzwerk heute besser denn je aufgestellt. Weitere Optimierungen sind bereits in Arbeit, was Ethereums Status als führende Smart Contract Plattform festigen sollte. Dies wird sich aus unserer Sicht früher oder später auch in einem steigenden Ether-Preis widerspiegeln, auch wenn dieser kurzfristig von einer Vielzahl teils externer Faktoren wie dem aktuellen Zinsumfeld abhängt.

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