Kolumnen

Celsius Down – Was Anleger über das Kreditrisiko lernen können

  • Thomas Kutschera
Das Wichtigste in Kürze
  • Die Lending Plattform Celsius hat Ihren Anlegern 19% Rendite p.a. versprochen
  • Mitte Juni 2022 fror die Plattform plötzlich die Kundengelder ein und meldete wenig später Insolvenz an
  • Anleger sollten das Kreditrisiko Ihrer Investitionen besser analysieren

Der Kryptomarkt kennt derzeit nur eine Richtung: gen Norden. Nach dem Terra Crash, folgte die Insolvenz des großen Krypto Hedgefonds Three Arrows, der wiederum die Lending Plattform Voyage in die Insolvenz mit zog. Und vor wenigen Wochen folge einer der größten Player auf dem Lending Markt: Celsius. Das Unternehmen meldete Mitte Juni 2022 Insolvenz an, wenige Tage zuvor wurden Kundengelder i.H.v. 4,7 Milliarden eingefroren. Davon betroffen sind 1,7 Millionen Kunden weltweit, auch die deutsche Neobank Nuri.

 

Was macht Celsius?

Celsius fungiert als eine Art Kreditplattform. Anleger können Ihre Kryptowährungen dort verleihen und bekommen als Belohnung eine Zinszahlung. Solche Plattformen funktionieren also nach dem Prinzip des Kreditgeschäftes, wie z.B. ein Sparkonto bei einer klassischen Bank, nur eben für Kryptowährungen und in einem nicht-regulierten Markt. Daher überprüft keine Regulierungsbehörde die Solvenz des Unternehmens, eine Einlagensicherung wie bei Banken gibt es ebenfalls nicht.

 

Warum hat Celsius Insolvenz angemeldet?

Celsius hat seinen Anlegern bis zu 19% Rendite pro Jahr versprochen für das Verleihen von Kryptowährungen über ihre Plattform. Das ist bei einem Zinssatz von weit weniger als 1 % bei klassischen Banken eine Kampfansage – besonders unter Anbetracht der aktuellen Inflationsraten – und hat 1,7 Millionen Investoren angelockt. Solche Lendingplattformen können diese Kredite plus Zinszahlungen jedoch nur wieder auszahlen, wenn Sie diese noch attraktiver anlegen können und über ausreichend Liquidität verfügen. Aufgrund der schlechten Marktlage geriet Celsius jedoch in Schieflage und konnte seine Kredite nicht mehr zurückzahlen, was schließlich zur Insolvenz des Unternehmens führte. Bei einer entsprechenden Kontrolle des Kreditrisikos hätte eine solche Situation vermieden werden können.

 

Was versteht man unter Kreditrisiko?

Das Kreditausfallrisiko, auch Adressausfallrisiko genannt, ist ein bedeutendes Risikomaß für jeden professionellen Finanzmarktteilnehmer. Es beschreibt allgemein das Risiko, dass ein Kreditnehmer, die ihm gewährten Kredite nicht oder nicht mehr vollständig zurückzahlen kann. Um dieses Risiko zu minimieren, müssen regulierte Finanzmarktteilnehmer fortlaufend ihre Geschäfte analysieren, Risiken identifizieren, messen, steuern, kontrollieren und an die Aufsichtsbehörden kommunizieren.

 

Warum ist eine Regulierung des Kyptomarktes förderlich?

Da Anbieter wie Celsius keiner Bankenregulierung unterliegen, müssen Sie u.A. dieses Kreditrisiko nicht kontrollieren und an Aufsichtsbehörden kommunizieren. Das kann natürlich dazu führen, dass Geschäfte eingegangen werden, die schlicht und ergreifend nicht mit genug Liquidität hinterlegt sind und zum Zahlungsausfall führen. Eine Regulierung wäre also ein wichtiger Schritt hin zur Konsolidierung und Reife des Marktes.

 

Was können Anleger daraus lernen?

Das Prinzip und die Technologie hinter Plattformen wie Celsius ist das richtige. Wie eine Bank am klassischen Kapitalmarkt, ermöglichen Sie den Marktteilnehmer ihre Kryptowährungen zwischenzuparken und Kredite zu vergeben, die wiederum an anderer Stelle produktiv genutzt werden kann. Allerdings sollten Anleger vorher das Kreditrisiko der Gegenpartei analysieren, um sicherzustellen dass der Kredit auch zurückgezahlt werden kann. Auf regulierten Märkten ist das Kreditrisiko insofern reduziert, dass die Finanzmarktteilnehmer dieses identifizieren, messen, steuern, kontrollieren und an die Aufsichtsbehörden kommunizieren müssen.

 

Was gibt es derzeit für regulierte Alternativen für Krypto-Lending?

Es gibt mittlerweile börsengehandelte Finanzinstrumente, sog. Exchange Traded Instruments, die ebenfalls durch Lending eine passive Rendite für Anleger generieren, wie das Jolly Ledger Digital Assets Arbitrage ETI. Bei diesem Produkt werden die Kryptowährungen an eine regulierte Bank verliehen, die regulatorisch dazu verpflichtet ist das Kreditrisiko kontinuierlich zu überwachen und an die Aufsichtsbehörden zu melden. Hierdurch haben Investoren Zugriff auf die attraktiven Zinsen des Kryptomarktes, bei einem reduzierten Kreditrisiko.

Über den Autor

Thomas Kutschera
Thomas Kutschera

Thomas ist Geschäftsführer des FinTechs AXOVISION sowie Prokurist und Portfoliomanager der BaFin-lizenzierten Tochtergesellschaft AXOVISION Capital.
Neben seiner Spezialisierung auf das Portfolio- und Fondsmanagement verfolgt er leidenschaftlich die neuesten technologischen Entwicklungen an den internationalen Finanz- und Kryptomärkten und war maßgeblich für die Auflage des Jolly Ledger Digital Assets Arbitrage ETI (ISIN: DE000A3GV3E5) verantwortlich. Thomas hält einen B.A. in Wirtschaftswissenschaften, einen M.Sc. in Betriebswirtschaft und ist „Certified Exchange Trader Cash Markets Deutsche Börse“.

Disclaimer

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