Tokio/Mailand (pte003/15.11.2021/06:10) – Manager, denen die Innovationskraft ihres Unternehmens wichtig ist, sollten bei leistungsbezogenen Anreize in der Entlohnung Vorsicht walten lassen. Das zeigt eine im „Strategic Management Journal“ publizierte Studie von Forschern der Waseda University http://www.waseda.jp/top/en und der Bocconi University http://unibocconi.it . Denn leistungsbezogene Anreize führen demnach bei Mitarbeitern zu kurzfristigem Denken und kleineren, geschlosseneren Netzwerken. Dabei gelten für Innovationen große, offene Netzwerke als vorteilhaft.
Bezahlschema formt Vernetzung
Die Vernetzung von Mitarbeitern beeinflusst, was und in welcher Weise sie etwas leisten. Je nach Unternehmensziel können dabei unterschiedliche Arten von Netzwerken von Vorteil sein – etwa große, offene Netzwerke für Innovationen. Die Forscher sind der Frage nachgegangen, wie das Management die Bildung passender Netzwerke beeinflussen kann. In der aktuellen Studie befassen sie sich damit, wie sich unterschiedliche Bezahlschema auswirken. Sie verglichen ein Senioritätsprinzip, bei dem der tatsächliche Beitrag eines Mitarbeiters die Entlohnung kaum beeinflusst, mit leistungsbezogenen Anreizen.
Die Hypothese: Leistungsbezogene Anreize führen dazu, dass sich Mitarbeiter eher auf kurzfristige Ziele und einen angemessenen Anteil an der Anerkennung konzentrieren. Innovatoren würden also überschaubare Netze aufbauen, um Projekte schnell durchzuziehen und belohnt zu werden. Eine Analyse von Patentanträgen, Bezahlschemata und Mitarbeiterverhalten der japanischen Elektronikkonzerne Fujitsu und NEC stützt diese Annahme. Eine Umstellung auf leistungsbezogene Anreize führte tatsächlich zu kompakteren, geschlosseneren Netzwerken. Zudem vernetzten sich Innovatoren teils auch eher mit anderen ähnlicher Expertise.
Innovationsbremse Kurzfristigkeit
„Eine kritische Botschaft aufgrund dieser Beobachtungen ist, dass Unternehmen vor der Neugestaltung von Anreizen verstehen müssen, dass das erstens die Ziele beeinflusst, die Mitarbeiter verfolgen, diese zweitens ihre Netzwerke an die neuen Ziele anpassen könnten und drittens diese neuen Netzwerke nicht solche sein mögen, die Manager bevorzugen“, warnt also Hitoshi Mitsuhashi, Professor für Organisationswissenschaft an der Waseda University.
Speziell legt die Studie nahe, dass ein Umstieg auf ein leistungsbezogenes Bezahlmodell, das sich auf kurzfristige, quantitative Metriken stützt, ein Risiko für die Innovation im Unternehmen darstellt. Zur Studie „Pay and networks in organizations: Incentive redesign as a driver of network change“:
Bildnachweise: Vernetzung: Geld spielt eine Rolle (Foto: geralt, pixabay.com) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
Computer und Technik
Roboter: Forscher trennen Bewegung und „Verstand“
Aktien und Märkte
Bitcoin unter Druck! Prognose: Crash auf 50000 Dollar möglich
Festgeld-Vergleich
Geben Sie die Laufzeit vor, ftd.de findet die besten Zinsen
Tagesgeld-Vergleich
Mit dem Einlagensicherungscheck sind Sie auf der sicheren Seite
Depot-Vergleich
Ohne den Vergleich von ftd.de sollten Sie kein Depot eröffnen
Geschäftskonten-Vergleich
Geschäftskonten müssen kein Geld kosten – sparen Sie mit ftd.de
Ratenkredit-Rechner
Ratenkredite wechseln häufig den Zins – sparen Sie bares Geld
Kreditkarten-Vergleich
Finden Sie schnell und einfach die günstigste Kreditkarte
Mehr aus Management
-
Standort Deutschland: Krise bei Autoherstellern verschärft sich
München – Die weiterhin schwache Konjunktur schlägt einmal mehr auf die deutsche Automobilbranche durch...
-
ADHS im Arbeitsleben: gesteigerte Impulsivität kein Nachteil für Start-up-Gründer
Lyngby – Menschen mit einer ADHS-Diagnose gründen häufiger ein Unternehmen. Laut einer Analyse der...
-
Homeoffice im Job: Regelungen sollen bleiben – große Unterschiede zwischen Arbeitgebern
München – Ob Homeoffice nun bleibt oder wieder verschwindet – das fragen sich viele...
-
Homeoffice oder Büro: wo die Produktivität höher ist – große Firmen-Studie
München – Corona hat die Arbeitskultur in Deutschland verändert – seitdem ist Homeoffice Alltag....