Washington – Kaum einer hat daran gezweifelt, und es ist auch so gekommen: Die US-Notenbank Federal Reserve hat eine Nullrunde eingelegt und lässt den Leitzins bei der Spanne von 525 bis 550 Basispunkten. Der geldpolitische Ausschuss der Fed prognostiziert noch eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr.
Zuletzt war die Jahresrate der US-Inflation im Juli und August 2-mal hintereinander angestiegen, auf jetzt 3,7 Prozent. Doch verglichen mit dem Höchststand von 9,1 Prozent im Juni 2022 haben die US-Währungshüter den Preisauftrieb mit nun 11 Zinsanhebungen seit März 2022 erfolgreich gedrückt.
Positiver Trend bei der wichtigen Kerninflation
Im Vergleich zu anderen westlichen Industrieländern stehen die USA bei der Inflation recht gut da. So verzeichnete die Eurozone im August 5,2 Prozent Preisauftrieb. Deutschland liegt mit 6,1 Prozent noch weiter zurück und Großbritannien meldet heute für August eine Jahresrate von 6,7 Prozent.
Und die Fed-Zinspolitik entfaltet Tiefenwirkung, das zeigt der Trend bei der Kerninflation. Die Teuerung ohne Energie und Lebensmittel bildet präziser den Preisauftrieb an der wirtschaftlichen Basis ab. Sie ist im August um 0,4 auf 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen.
US-Arbeitsmarkt kühlt ab – noch hohe Lohnzuwächse
Der Mechanismus der Fed-Geldpolitik funktioniert also: Steigen die Leitzinsen, verteuern sich auch die Kredite der Banken. Das bremst die Investitionen der Unternehmen und die Ausgaben der Haushalte. Der allgemeine Rückgang der Nachfrage dämpft in der Folge den Preisauftrieb.
Signale der wirtschaftlichen Abkühlung sendete zuletzt der US-Arbeitsmarkt – moderate 187.000 neue Stellen im August. Die Zahlen für Juni und Juli hat die US-Statistikbehörde deutlich nach unten korrigiert. Allerdings ist das Lohnwachstum mit 4,3 Prozent im Jahresvergleich immer noch hoch.
Wie hoch fallen die Zinssenkungen im Jahr 2023 aus?
Die Herausforderung für Powell und Co: den Transit zu möglichen Zinssenkungen 2024 operativ und kommunikativ sauber zu gestalten. Mit 1 Prozent Leitzinssenkung im Jahr 2024 rechneten Beamte laut reuters.com im Juni. Die Bank of America geht momentan von 0,75 Prozentpunkten aus.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Leitzinsen beim nächsten Zins-Entscheid am 1. November um 0,25 Prozentpunkte anhebt, prognostiziert das FedWatch Tool der Terminbörse CME am 20. September um 22.50 Uhr (MESZ) auf 28,4 Prozent.
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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung am 20. September 2023 um 22.55 Uhr (MESZ)
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