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Rezession Deutschland: Krisenstimmung im Mittelstand verschärft sich

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer misst die vierte Eintrübung des Geschäftsklimas in Folge / Ende der Durststrecke in Sicht?

Nachdenklicher Mann in einem Büro (Foto: Freepik, Drazen Zigic) - Rezession Deutschland: Krisenstimmung im Mittelstand verschärft sich

Frankfurt am Main – Im deutschen Mittelstand bleibt die Stimmung mies: Laut aktuellem KfW-ifo-Mittelstandsbarometer geht das Geschäftsklima bei kleinen und mittleren Unternehmen weiter zurück, auf nun minus 18,7 Punkte. Das ist der tiefste Wert seit Beginn der akuten Energieprobleme im letzten Oktober.

Deutlich schlechter sehen die Betriebe die aktuelle Lage. Hier ist der Wert um 4,5 Zähler gefallen – auf nun minus 10,6 Saldenpunkte. Die Erwartungen der Unternehmen gehen auf sehr tiefem Niveau weniger stark zurück: Der Ausblick sinkt nochmals um 1,5 Zähler auf nun minus 26,3 Saldenpunkte.

In allen Branchen hat sich das Klima im August verdüstert: Bei den Dienstleistern geht es um 6,4 auf minus 12,1 Punkte zurück. Im verarbeitenden Gewerbe ist die bereits sehr schlechte Stimmung nochmals um 3,4 auf 24,8 Punkte gesunken, ähnlich wie am Bau (minus 3 auf minus 24,6 Punkte).

Auch bei Großunternehmen nochmals Abkühlung

Im Handel ein uneinheitliches Bild: Während die Betriebe im Einzelhandel noch den leichtesten Stimmungsabfall verzeichnen, mit minus 0,3 auf nun minus 17,3 Zähler, steckt der Großhandel im tiefsten Tal und hat mit minus 1,3 Punkten nochmals abgebaut, auf nunmehr minus 30,1 Zähler.

Wie ist die Stimmung bei großen Unternehmen? Auch dort ist das Klima im August deutlich abgekühlt: von minus 3,5 auf jetzt minus 29,1 Punkte. Die Lageeinschätzung ist bei den großen Firmen ebenso stark zurückgegangen wie im Mittelstand (minus 4,5 auf minus 22,4 Punkte). Die Aussichten haben sich noch deutlicher verschlechtert: von minus 2,7 auf minus 35,3 Zähler.

Konsum stabilisiert sich – Rezession kommt trotzdem

„Die Durststrecke beim Geschäftsklima verlängert sich um einen weiteren Monat – dem vierten in Folge“, kommentiert KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Neue Konsumanreize und damit Grund zu vorsichtiger Hoffnung sieht sie angesichts steigender Löhne, stabiler Beschäftigung und rückläufiger Inflationsrate. Für die Industrie bleibe die Situation dagegen weiter schwierig.

Sie gehe davon aus, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt trotz der für die kommenden Monate erwarteten konsumgetriebenen Stabilisierung im Gesamtjahr 2023 um 0,4 Prozent sinkt, so Köhler-Geib. Für das Jahr 2024 erwartet die Ökonomin ein Wachstum von moderaten 0,8 Prozent.

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