Balkonkraftwerk: Solaranlagen im Trend – Vorsicht, Mängel bei Wechselrichtern

Bonn – Die Sonne scheint und scheint – was liegt näher, als diese Energie zu nutzen, um seine Stromrechnung zu senken? Immer mehr Menschen installieren daher Mini-Solaranlagen auf Balkon oder Terrasse. Doch Vorsicht! Dafür erforderliche Stromumwandler sind vielfach mangelhaft und nicht zugelassen. Das hat aktuell eine Prüfung der Bundesnetzagentur ergeben.

Die Rede ist von sogenannten Solarwechselrichtern. Wer eine Photovoltaik-Anlage betreibt, benötigt solch ein elektrisches Bauteil, um die Gleichspannung der Solarzellen in Wechselspannung umzuwandeln. Denn nur so lässt sich die elektrische Energie ins Stromnetz einspeisen.

„Leider finden wir zahlreiche Produkte, die unzulässig oder auch potenziell gefährlich sind“, berichtet Netzagentur-Chef Klaus Müller. Die Bundesbehörde hat unter anderem die Aufgabe, Elektroprodukte zu checken. Die Experten gehen auch Bürgerhinweisen nach und führen verdeckte Testkäufe durch.

Formale Mängel und technische Gefahren

Den geprüften Wechselrichtern mangelte es teils an Grundvoraussetzungen. So fehlten bei einigen Geräten etwa eine deutsche Bedienungsanleitung, ein europäischer Ansprechpartner oder das CE-Kennzeichen. Ohne diese Merkmale darf ein Anbieter ein Produkt in Deutschland nicht verbreiten.

Dazu kommen technische Gefahren: Einige Anlagen überschreiten laut Netzagentur beispielsweise Grenzwerte für elektromagnetische Verträglichkeit. Die Aufsichtsbehörde hat gegen einige Akteure Verfahren eingeleitet. Herstellern drohen etwa Vertriebsverbote und bis zu 100.000 Euro Strafe.

Augen auf beim Online-Kauf von Produkten

Beim Online-Kauf rät die Bundesnetzagentur Verbrauchern, einige Punkte zu berücksichtigen, um das Risiko zu minimieren, ein fehlerhaftes oder nicht zugelassenes Gerät zu erwerben:

• Wahl des Anbieters – nutzen Sie nur seriöse und bekannte Plattformen zum Kauf.
• EU-Adresse – ein Ansprechpartner in Europa muss auf Produkt, Paket, Verpackung oder Dokumenten angegeben sein.
• CE-Kennzeichen – auf dem Gerät muss sich diese obligatorische Kennzeichnung finden.
• AGB – sind Allgemeine Geschäftsbedingungen sowie die Widerrufs- und Rückgabebelehrungen vorhanden?
• Produktbeschreibung prüfen – und darauf achten, dass es einen Hinweis auf eine deutschsprachige Bedienungsanleitung gibt.
• Preis vergleichen – bewegt er sich im Vergleich zu Konkurrenzprodukten auf einem plausiblen Niveau?
• Fragen stellen –seriöse Verkäufer helfen gern weiter und antworten schnell
• Steckertyp checken – achten Sie Elektrogeräten darauf, dass Sie den Steckertyp in Deutschland nutzen können.

Balkon-Solaranlage installieren – das müssen Sie beachten

Was müssen Sie als Mieter oder Eigentümer beachten, wenn Sie eine Mini-Photovoltaik-Anlage auf dem Balkon oder auf der Terrasse nutzen wollen? Hier finden hilfreiche Tipps.