Dividenden haben in der Vergangenheit zwar einen Teil der Gesamtrendite des Aktienmarktes ausgemacht, aber Veränderungen im Aktienkurs haben den Großteil der Rendite erzielt. Dennoch konzentrieren sich viele Anleger hauptsächlich auf Dividendenrendite, Ausschüttungsquote und KGV, da diese Daten leicht verfügbar sind und in zahlreichen Analysen prominent hervorgehoben werden.
Es ist jedoch empfehlenswert, bei der Analyse von Aktien einige universelle Risikofaktoren zu berücksichtigen, unabhängig davon, ob Dividenden gezahlt werden oder nicht. Diese Risikofaktoren umfassen die Branche, den Hebeleffekt des Geschäftsmodells, die Größe des Unternehmens und die Bewertung.
Die gute Nachricht ist, dass die Bewertung dieser Risikofaktoren nicht viel Zeit in Anspruch nimmt und ermöglicht, den Zeitpunkt eines Aktienkaufs einzuschätzen und Risiken besser zu erkennen. Dies ist besonders wichtig, wenn es um den Vermögenserhalt geht.
Schauen wir uns nun jeden der 4 genannten Risikofaktoren genauer an und lernen dabei, wie wir jeden Faktor schnell einschätzen können.
1. Risikofaktor: Branche
Die Branche spielt eine entscheidende Rolle, ob man über die Zeit sein Vermögen erhalten und vermehren kann – oder nicht. Eine Investition in eine instabile und überreife Branche welche, vor der Disruption steht, stellt ein hohes Risiko dar.
Rohstoffunternehmen sind ein wunderbares Beispiel für Instabilität. Sie haben wenig Kontrolle über Preise, da diese von Angebot und Nachfrage abhängen. Aktien in diesen Branchen korrelieren stark miteinander, abhängig von den Schwankungen des Rohstoffzyklus. Technologiewerte sind wiederum anfällig, disruptiert zu werden. Die Lebenszyklen von Technologien werden immer kürzer. Je stabiler die Branche, desto besser ist es in der Regel für die Aktie und die langfristige Rendite. Besonders stabil sind Gesundheitswerte wie Merck und Pfizer und der Konsumsektor mit beispielsweise Coca-Cola, Nestle und McDonalds.
2. Risikofaktor: operativer Hebel-Effekt
Der operative Hebel-Effekt beschreibt, wie schnell die Gewinne eines Unternehmens als Reaktion auf eine Umsatzveränderung steigen oder fallen. Ein Unternehmen mit einer hohen Bruttomarge ist aufgrund des hohen variablen Kostenanteils deutlich weniger vom operativen Hebel betroffen als beispielsweise ein produzierendes Unternehmen, welches auch bei geringerer Nachfrage hohe Fixkosten mit dem Weiterlaufen der Produktionsstätte stemmen muss. Unternehmen mit hohem operativen Hebel werden bei einem Nachfragerückgang einen deutlich höheren Gewinnrückgang verspüren und somit auch im Kurs und der Dividendenzahlung volatiler sein als Unternehmen mit geringem Hebeleffekt.
3. Risikofaktor: Unternehmensgröße
Kleine Unternehmen bieten ein ganz anderes Chancen-Risiko-Profil als große Unternehmen. Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung sind in der Regel schon lange im Geschäft und verfügen im Allgemeinen über wesentlich stabilere und diversifiziertere Cashflow-Ströme. Dank ihrer Marktstellung, Vertriebsnetze und Finanzkraft sind sie besser aufgestellt als Small Caps. Aus diesen Gründen weisen sie in der Regel eine geringere Volatilität auf als Small Caps und haben sicherere Dividendenzahlungen.
4. Risikofaktor: Bewertungsmultiplikatoren
Es ist schwierig, den fairen Wert eines Unternehmens zu ermitteln. Es müssen umfangreiche Diskontierungsverfahren angewendet werden, und selbst dann unterliegen diese Modelle vielen Annahmen. Es ist ratsam, historische Bewertungen als Vergleich heranzunehmen und auch einen Vergleich mit dem Wettbewerb anzustellen. Denn wer zu viel zahlt, wird mit seiner Investition nicht glücklich werden. Eine Dividendenrendite von 2 bis 3 Prozent sollte keine zu hohe Bewertung darstellen, jedoch muss man jeden Wert einzeln prüfen und bewerten (Risiken, Zukunftsaussichten, Wettbewerb, Gewinnentwicklung).
Wer diese Risiken bewusst in seiner Dividendenauswahl beachtet, nimmt bereits einiges an Risiko aus dem Dividendenportfolio.
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