Finanzen

Inflation Eurozone aktuell: Verbraucherpreise November 2023 vor EZB-Entscheid

Euro-Teuerung sinkt stärker als erwartet auf 2,4 Prozent / Nahrungsmittel teurer, Energie billiger / Auch die Kernrate geht weiter zurück

Einkaufkorb mit Lebensmitteln auf Taschenrechner (Foto: Freepik, maxx-studio) - Inflation Eurozone aktuell: Verbraucherpreise November 2023 vor EZB-Entscheid

Luxemburg – Starker Inflationsrückgang in Deutschland – das hat auch die Teuerung im Euroraum beeinflusst: Die Inflation geht im November nach einer ersten Schätzung von Eurostat um 0,5 Prozent auf 2,4 Prozent im Jahresvergleich zurück. Ökonomen hatten 2,8 Prozent prognostiziert.

Auch Kerninflation im Euroraum geht deutlich zurück

Auf dem Rückzug ist auch die Kerninflation ohne Energie, Lebens- und Genussmittel: Sie sank um 0,6 auf 3,6 Prozent im Jahresvergleich. Die Teuerung ohne Energie, Lebens- und Genussmittel spiegelt präziser den Preisauftrieb aus der Volkswirtschaft selbst.

Im Ringen mit der Inflation liegt der Euroraum mittlerweile vor den USA, die für Oktober einen Preisauftrieb von 3,2 Prozent meldeten. Deutschland hat sich mit 3,2 Prozent herangearbeitet, wobei der mit der Euro-Statistik harmonisierte Preisindex (2,3 Prozent aufs Jahr) sogar noch besser dasteht.

EZB hat Zinsrallye beendet – nächster Entscheid im Dezember

Ihr Rekordhoch – 10,6 Prozent im Jahresvergleich – erreichte die Euro-Inflation im Oktober 2022. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich mit 10 Zinsschritten seit Juli 2022 gegen den Preisauftrieb gestemmt. Vor einem Monat legten die Währungshüter dann erstmals eine Zinspause ein.

Aktuell steht der für Sparer wichtige Einlagenzins der EZB bei 4 Prozent, der Hauptfinanzierungssatz bei 4,5 Prozent – zu diesem Zinssatz erhalten Banken frisches Geld. Der nächste Zinsentscheid steht für den 14. Dezember an. Ein Beibehalten des momentanen Niveaus ist nicht unwahrscheinlich.

Lagarde: Inflationsanstieg in den nächsten Monaten denkbar

Die Inflation ist noch nicht besiegt, machte EZB-Chefin Christine Lagarde am Montag klar. Die Zinsen würden so lange wie nötig auf einem „ausreichend restriktiven“ Niveau bleiben. Die Teuerung könne wegen statistischer Effekte nochmal steigen – um die letzte Jahreswende waren die Preise gesunken.

Allerdings wies Lagarde auch auf Anzeichen hin, dass sich der Arbeitsmarkt im Euroraum abschwächt. Das würde sich eher dämpfend auf die Teuerung auswirken, da die Kaufkraft der Verbraucher sinkt.

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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 30. November 2023 um 11.10 Uhr (MEZ).

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