Das Wichtigste in Kürze
- Inflation über 5%
- Mehr Geld fließt in Kryptoprodukte
- Bitcoin und Co profitieren nicht nur von Inflation
Gefühlt spielt sie bei allen Deutschen seit 20 Jahren eine große Rolle, die Inflation. Aber was gefühlt dauerhaft spürbar ist, muss sich nicht zwingend mit messbaren Werten decken- bis jetzt.
Seit langem wieder über 5 Prozent Inflation
Die Verbraucherpreise legten laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2021 um 3,1 Prozent zu. Zuletzt war die Inflation in Deutschland vor fast 30 Jahren ähnlich hoch. Damit hat sie erstmals seit fast 30 Jahren die Fünf-Prozent-Marke erreicht. Natürlich sind die jetzigen Schock-Zahlen noch um die Mehrwertsteuersenkung zu bereinigen. Die Mehrwertsteuer wurde befristet vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt. Der reguläre Steuersatz sank dabei von 19 Prozent auf 16 Prozent, der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent auf 5 Prozent. Damit fallen in den aktuellen Zahlen die Verbraucherpreise aus November und Dezember 2021 letztmalig besonders auf. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im November 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um stattliche 5,2 Prozent, im Dezember 2021 gar um 5,3 Prozent. Einer der größten Preistreiber dürften hier die Energiekosten gewesen sein.
Nun stellt sich die Frage wie man der „kalten Geldentwertung“ entgegenwirken kann. Nicht wenige Krypto-Experten sehen darin eine große Chance, dass die Marketcap der Krypto-Coins massiv zunehmen könnte. Sprich erhebliche Mengen an frischem Geld in die Märkte fließt. Sicherlich wird auch die Inflation Ihren Teil dazu beitragen, dass es mehr und mehr Kapital in den Kryptobereich zieht.
Inflation alleine wird Kurse nicht beflügeln
Jedoch sollte man diesen Effekt nicht überbewerten. Denn es gibt es ja nicht nur die Krypto-Coins als Option, auch Betongold, Aktien und andere Sachwerte sind gefragt. Vielmehr ist es als Signal zu verstehen. Wer sich jetzt aufgrund mangelnder Optionen im Zinsmarkt für andere Produkte interessiert, kann natürlich auch in Bitcoin und Co investieren.
Doch bisher sind die Hürden für den „einfachen Anleger“ noch zu hoch, ein Direktkauf von Krypto-Produkten ist immer noch ein Bereich für fachlich versierte Anleger. Allerdings ist mit den neuen ETP Produkten auf Krypto-Coins zumindest diese Hürde leichter zu überspringen.
Um jedoch spürbar mehr Kapital in den Kryptomarkt fließen zu lassen, müssten auch die weiteren Rahmendaten passen. Nach wie vor fehlt es an den regulatorischen Rahmendaten um auf breiter Front anerkannt zu werden. Die Inflation allein ist jedenfalls kein alleiniger Grund um in diesen Markt zu investieren, es sind die weiteren Rahmendaten, wie Akzeptanz, Regulierung und Gebührentransparenz, die entscheidend für mehr Wachstum sind.
Irgendwie ist es ja schon fast eine Ironie, dass die steigenden Energiekosten die Krypto-Kurse beflügeln könnten, sind einige von ihnen doch als Energiefresser bekannt.
Über den Autor
Andre ist Geschäftsführer der DGF Deutsche Gesellschaft für Finanzanalyse. Er ist seit Jahren in der Finanzbranche in leitenden Positionen tätig und interessiert sich sehr für neue Technologien, sowie deren Nutzen für Endkunden. Als Finanzfachwirt (FH) Schmalkaldischer Prägung begleitet er die Entwicklung der Finanzbranche seit über 20 Jahren und lernt doch täglich neues dazu.
Disclaimer
Bei den hier dargestellten Ansichten, Informationen und Analysen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt und nicht der Darstellung des Arbeitgebers des Autors entspricht. Auch die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Bitte beachten Sie, Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen Kursschwankungen und anderer Risiken, die sogar zum Totalverlust ihres Anlagebetrages führen können. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.