Berlin – Bekommt die deutsche Wirtschaft 2023 die Kurve? Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet 2023 zwar nur eine milde Rezession. Die langfristigen Probleme für die Hersteller am Standort Deutschland sind allerdings gravierend. Die Unternehmen fordern Sofortmaßnahmen bei den Energiekosten und einen Kurswechsel für mehr Investitionen.
Milde Rezession und negatives BIP
Minus 0,3 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das gesamte Jahr 2023 – das ist die Prognose des BDI. Ein leichter Rückgang nach plus 1,9 Prozent im Jahr 2022. In den ersten Monaten 2023 erwartet der BDI leicht rezessive Tendenzen, ab Frühjahr dann Erholung.
Deutsche Exporte wachsen mäßig
Um 1 Prozent legen die deutschen Exporte nach BDI-Schätzung im Jahr 2023 zu. Unterdurchschnittlich im internationalen Vergleich, denn: Der globale Handel werde voraussichtlich um 1,5 Prozent wachsen, so BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Nach dem Einbruch im Corona-Jahr 2020 (minus 9,1 Prozent) hatte sich der Export 2021 mit plus 14 Prozent wieder erholt.
Energiekosten 2023 entscheidender Faktor
Nur 20 Prozent der deutschen Gaspreise müssten US-Unternehmen zurzeit für lokal gefördertes Gas bezahlen, rechnet der BDI vor. Russwurm sieht die aktuellen Energiekosten als gravierenden Nachteil für die gesamte industrielle Wertschöpfungskette und befürchtet Produktionsverlagerungen.
5-Punkte-Plan des BDI für Energie
– „Blockaden“ bei den Gas- und Strompreisbremsen lösen: Der Arbeitgeberverband bemängelt, dass zu viele Firmen diese nicht nutzen könnten. Eine Änderung beim Beihilferecht der EU sei nötig.
– Beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien: Konkret fordert der BDI die Verdreifachung des Windenergieausbaus und eine Verdopplung bei der Fotovoltaik.
– CO2 abscheiden und speichern: Die Technik sei enorm wichtig, um Klimaneutralität zu erreichen. Der BDI fordert, schnell die gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.
– Infrastruktur verlässlich planen: Die Betriebe in Deutschland müssten transparente Informationen darüber haben, mit welchen Energieträgern sie an ihrem Standort arbeiten können.
– Mehr wasserstofffähige Gaskraftwerke: BDI-Präsident Russwurm fordert Gaskraftwerke, die auch mit Wasserstoff betrieben werden können. Bis 2030 sollten 40 Gigawatt ans Netz in Betrieb gehen.
Zudem vertritt der BDI den Standpunkt, dass momentan jedes Kraftwerk helfe, die Versorgung zu sichern. Auch Kernkraftwerke sollten zunächst in Betrieb bleiben.
Steuern, Bürokratie, Transformation
Unzweifelhaft verliert der Standort Deutschland an Attraktivität. Wie lassen sich wieder mehr Investitionen anlocken? Auf der Wunschliste des BDI ganz oben stehen Steuerentlastungen für Unternehmen. Anzustreben sei demnach ein „international durchschnittliches Niveau“ von maximal 25 Prozent.
Ebenso wichtig sei die Bekämpfung hemmender Bürokratie: Komplexität, Dysfunktionalität, Langsamkeit kennzeichne Staat und Behörden. Dass es auch anders gehe, beweise der zügige Bau des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven. Das solle als Vorbild dienen.
Deutlich beschleunigen müsse die Politik Wandel und Modernisierung – etwa bei Industrieanlagen, Verkehr, digitaler Infrastruktur und Energie. Die rechtlichen Bedingungen bei Planung und Zulassung müssten verbessert werden, ebenso die Kooperation zwischen Bund, Ländern und Gemeinden.
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