Das Wichtigste in Kürze
- Anleihen werden im aktuellen Niedrigzinsumfeld zunehmend unattraktiver
- Das 60/40 Portfolio muss neu konzipiert werden
- Kryptos können eine attraktive Alternative zu Anleihen darstellen
Bitcoin, die größte Kryptowährung der Welt, ist sowohl Fluch als auch Segen zugleich. Von den einen verflucht aufgrund der hohen Volatilität und der damit verbundenen Wertinstabilität, von den anderen verehrt als „digitales Gold“ und Vermögensschutz gegen die Inflation. Die Wahrheit dürfte irgendwo in der Mitte liegen: Die Renditen, die durch Krypto Investments generiert werden, sind hochvolatil, aber sie sind eben auch attraktiv und vor allem unkorreliert zu anderen Assetklassen.
Warum das interessant ist?
Das Fehlen attraktiver und gleichzeitig unkorrelierter Renditen setzt viele institutionelle Investoren, die lange auf die „60/40-Regel“ schworen, zunehmend unter Druck. Sie investieren ca. 60% ihres Portfolios in Aktien und 40% in Anleihen. Durch dieses einfache Prinzip der Diversifikation über 2 Assetklassen – sowie deren attraktive und unkorrelierten Renditen – konnte man in den letzten Jahren sein Portfolio vergleichsweise zielsicher steuern. Doch es gibt ein Problem. Durch das langanhaltende Niedrigzinsumfeld und die steigende Inflation wurden Anleihen in den letzten Jahren immer unattraktiver – die Renditen sind gesunken und die Korrelation zu Aktien ist gestiegen.
60/40-Portfolio: Kryptos als Alternative zu Anleihen?
Viele Investoren sind aufgrund der hohen Volatilität und der geringen Regulierung des Marktes noch vorsichtig mit Investitionen in Kryptowährungen. Angesichts fehlender Alternativen wird diese Option jedoch immer attraktiver. Duncan Mac Innes, Investment Director bei Ruffer und Co-Manager der Bitcoin Beteiligung des Investmentunternehmens drückt dies so aus: „Der Anstieg des Bitcoin Preises war ziemlich rational in dem Sinne, dass die Investoren immer drastischere Maßnahmen ergreifen müssen, um sich gegen die Inflation zu schützen und herauszufinden, was sie mit den 40% ihres Portfolios machen sollen, die nichts einbringen.“
Aber wie steht es um die Volatilität und die fehlende Regulierung von Krypto?
Es gibt auch schwankungsarme Möglichkeiten, von Kryptowährungen zu profitieren, die in einem regulierten Umfeld aufgelegt sind und dadurch einen höheren Schutz bieten. Sog. Exchange Traded Products (ETPs) bieten Anlegern die Möglichkeit von vordefinierten Handelsstrategien auf Kryptowährungen zu profitieren. Über solche börsengehandelten ETPs kann man z.B. die Leihe von Stablecoins abbilden – die mit einer marginalen Volatilität eine attraktive Verzinsung bieten. Stablecoins sind Kryptowährungen, die einen stabilen Preis haben, indem sie an eine Reservewährung wie den Dollar gekoppelt sind. Die Leihe solcher Stablecoins bietet einen attraktiven Zinsertrag, der auf den traditionellen Finanzmärkten derzeit nicht verfügbar ist. Aber auch sog. Arbitragestrategien kann man über ETPs abbilden. Solche Strategien bieten eine attraktive Rendite bei einer niedrigen Volatilität, indem sie Preisdifferenzen zwischen zwei Märkten ausnutzen – wie z.B. dem Kassa- und dem Terminmarkt. Durch das gleichzeitige Eingehen von zwei gegensätzlichen Positionen kann diese Preisdifferenz verdient werden, während man von den Schwankungen des Marktes unabhängig bleibt.
Das Besondere daran: Beide Strategien unterliegen nicht der allgemeinen Volatilität des Kryptomarktes, sondern stellen stabile und kalkulierbare Renditequellen dar. Sie ähneln von der Charakteristik einem alternativen Zinsbaustein: Also eine attraktive Alternative zu Anleihen.
Über den Autor
Thomas ist Geschäftsführer des FinTechs AXOVISION sowie Prokurist und Portfoliomanager der BaFin-lizenzierten Tochtergesellschaft AXOVISION Capital.
Neben seiner Spezialisierung auf das Portfolio- und Fondsmanagement verfolgt er leidenschaftlich die neuesten technologischen Entwicklungen an den internationalen Finanz- und Kryptomärkten und war maßgeblich für die Auflage des Jolly Ledger Digital Assets Arbitrage ETI (ISIN: DE000A3GV3E5) verantwortlich. Thomas hält einen B.A. in Wirtschaftswissenschaften, einen M.Sc. in Betriebswirtschaft und ist „Certified Exchange Trader Cash Markets Deutsche Börse“.
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