München – Die USA wollen mit Milliarden Dollar industrielle Produktion ins Land locken – der Inflation Reduction Act der Biden-Regierung macht die Vereinigten Staaten attraktiv. Kann der Sog andere Standorte gefährden? Das Münchner ifo Institut hat nun gemeinsam mit dem IWP in Luzern Volkswirte weltweit zu dem US-Subventionsprogramm befragt. Besorgt sind vor allem die Europäer.
Insgesamt 738 Milliarden Dollar an Investitionen umfasst der Inflation Reduction Act (IRA). Das Gesetz soll auch dabei helfen, den Klimawandel zu bekämpfen, und es soll die US-Wirtschaft auf erneuerbare Energien ausrichten. Neue steuerliche Regeln schaffen ein günstiges Investitionsklima. Kritik aus anderen Ländern gibt es etwa an Förderbedingungen, die „made in USA“ bevorzugen.
„Die Befürchtungen sind besonders groß in Deutschland und Frankreich“, sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke. 83 Prozent der Französischen Ökonomen vermuten negative Effekte für ihr Land. Unter deutschen Experten sind 64 Prozent der Meinung, das die US-Politik der eigenen Wirtschaft schadet.
Franzosen und Deutsche sehen Politik in der Pflicht
Auch Ökonomen aus der Schweiz, aus Österreich, Großbritannien, Italien, Irland und Belgien sehen den Inflation Reduction Act eher skeptisch. So befürchten die Schweizer Fachleute zu 52 Prozent schlechte Auswirkungen, bei den Wirtschaftsexperten aus Österreich sind es 51 Prozent.
Die Politik müsse etwas unternehmen – dieser Meinung sind 65 Prozent der französischen und 59 Prozent der deutschen Volkswirte. 30 Prozent der Ökonomen aus Österreich, allerdings nur 15 Prozent der Experten aus der Schweiz schließen sich dieser Forderung nach Gegenmaßnahmen an.
Wie sieht die adäquate Antwort auf den IRA aus?
Überraschend: Außerhalb Europas sehen die befragten Ökonomen die Auswirkungen des IRA deutlich gelassener, sagt ifo-Experte Niklas Potrafke. Demnach sehen man etwa in Südamerika die Folgen des US-Programms für die eigene Wirtschaft eher positiv. Lediglich 9 Prozent der südamerikanischen Experten haben Sorge, dass durch die US-Subventionen Betriebe abwandern.
Wie sollten sich andere Länder aufstellen? 41,7 Prozent der befragten Volkswirte sehen Subventionen und eine aktive Industriepolitik als wirksames Mittel. 42,6 Prozent der Experten sehen die Lösung hingegen in besseren Investitionsbedingungen. Damit könnten Länder wie Deutschland auch langfristig für Unternehmen attraktiv bleiben, kommentiert Studienautor Potrafke.
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