München – Geld in die Hand nehmen, um die Zukunft zu gestalten – das versteht man gemeinhin unter Investieren. Doch die deutschen Unternehmen verlässt offenbar der Mut, viele haben ihre Investitionsvorhaben eingedampft. Das zeigen aktuelle Zahlen des Münchner ifo Instituts.
Auf schwache 2,2 Punkte ist der Index für die Investitionserwartungen im November gefallen – heißt: ihre Investitionen ausweiten wollen nur 2,2 Prozent mehr Betriebe als Investitionen kürzen. Im März waren es noch 14,3 Prozent, 2021 hatten die Investitionsfreudigen ein Übergewicht von rund 20 Prozent.
Haushaltskrise nicht Auslöser – schlechte Stimmung im Handel
Interessant dabei: Wie ifo-Chef Clemens Fuest auf X (vormals Twitter) anmerkt, sind die meisten Antworten der Studie vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Haushaltspolitik der Ampel eingegangen. Die Investitionsunlust der Unternehmen ist also kein Effekt der Haushaltskrise.
Besonders trüb ist die Stimmung in der Handelsbranche, bei minus 3,5 Punkten steht dort der Index im November. In der Industrie ist die Lage zweigeteilt: Insgesamt fällt der Saldo von plus 21,3 auf plus 6,8 Punkte. Branchen mit hohem Energieverbrauch liegen hingegen mit 9,2 Punkten klar im Minus.
Chemie tritt auf Bremse – 3 Gründe für Investitionsunlust
Die Chemiebranche meldet einen deutlichen Einbruch des Investitionswillens von plus 13,9 Punkten im März auf minus 15,9 Punkte im November. Selbst in den weniger energieintensiven Zweigen liegt der Wert bei minus 12,6. Mehrheitlich fahren die Chemiekonzerne also ihre Investitionen zurück.
„Das Investitionsklima hat sich spürbar eingetrübt“, stellt Lara Zarges vom ifo Institut fest. 3 Gründe sieht sie für die mangelnde Investitionslust in Deutschlands Wirtschaft: Höhere Finanzierungskosten durch den Zinsanstieg, schwache Nachfrage und wirtschaftspolitische Unsicherheit.
2024 keine Besserung – nur Autobauer investieren kräftig
Auch die Aussichten für 2024 sind mau. Im Handel wollen noch mehr Betriebe ihre Investitionen zurückfahren, der Index sinkt weiter auf minus 14,6 Punkte. Die Industrie bleibt stabil auf mäßigem Niveau (6,6 Punkte), im energieintensiven Bereich gibt eine leichte Aufhellung: plus 3,7 Punkte.
Gegen den Trend investieren die deutschen Autobauer weiter kräftig: Bei plus 34,4 Punkten steht der Kennwert im November – ebenso hoch wie im März. Und auch 2024 will die Kraftfahrzeugindustrie am Ball bleiben, die Investitionserwartungen der Branche liegen laut ifo Institut bei 34 Punkten.
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