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Anleihen kaufen: Von Rendite bis Risiko – so funktionieren Rentenpapiere

Was Anleihen sind / Welche Arten es gibt / Die wichtigsten Merkmale / Wie man in Bonds investiert / Typische Risiken

Holzklötze mit dem Wort Bond (Foto: freepik, maks_lab) - Anleihen kaufen: Von Rendite bis Risiko – so funktionieren Rentenpapiere

Die Anleihe ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht – die gestiegenen Zinsen haben sie wachgeküsst. Sie kommt vielleicht nicht so glamourös daher, die Schwester der Aktie. Und während der Nullzinspolitik fristete die Anleihe eher ein Schattendasein. Doch mittlerweile haben die Zentralbanken in Europa und in den USA die Leitzinsen kräftig angehoben.

Die Folge: Mit Anleihen Firmen oder Staaten Geld zu leihen, wirft aktuell für Sparer viel mehr Zinsen ab als noch vor 2 Jahren. Ebenso wie Aktien können Privatanleger auch Anleihen einfach erwerben. Grundsätzlich gelten die Schuldverschreibungen als relativ sicher, auch wenn riskante Spielarten existieren. Ftd.de erklärt, was Anleihen sind, wie sie funktionieren und wie man sie erwirbt.

Was sind Anleihen?

Anleihen sind Wertpapiere, die jeder Anleger erwerben kann. Meist werden sie von Staaten oder Unternehmen ausgegeben. Vereinfacht gesagt gewährt der Käufer einer Anleihe der ausgebenden Stelle Kredit. Er leiht einen festen Betrag für einen festen Zeitraum und erhält dafür im Gegenzug Zinsen zu einem festen Satz. Anleihen sind also in der Regel festverzinsliche Wertpapiere. Sie werden auch als Rentenpapiere, Bonds, Obligationen oder Schuldverschreibungen bezeichnet.

Wie funktionieren Anleihen?

Eine Anleihe existiert vom Ausgabe- bis zum Fälligkeitstag. Der Ausgabekurs, zu dem der Emittent das Papier herausbringt, entspricht meist dem Nennwert. Bis zur Fälligkeit können Anleger Anleihen an der Börse handeln. Je nach Angebot und Nachfrage kann der Kurswert fallen oder steigen. Am Fälligkeitstag muss der Emittent den Anleihebetrag zum Nennwert zurückzahlen. Zinsen – berechnet vom Nennwert – schreibt der Emittent während der Laufzeit zu festen Kuponterminen gut.

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Was sind die wichtigsten Merkmale einer Anleihe?

In der Welt der Anleihen gibt es einige spezielle Begriffe. Sie beschreiben die Merkmale eine Anleihe. So heißt die ausgebende Stelle – etwa ein Staat oder Konzern – Emittent. Der Ausgabepreis einer Anleihe ist der Nominal- oder Nennwert – im Gegensatz zum Kurswert, dem aktuellen Handelspreis der Anleihe. Für die Zinsen gibt es die Bezeichnung Kupon. Die Zeitspanne, bis der Emittent das Kapital und Zinsen zurückzahlen muss, die Anleihe also fällig wird, bezeichnet man als Laufzeit.

Was ist die Rendite bei Anleihen?

Wichtigste Kennzahl bei Anleihen ist die Rendite – das Verhältnis zwischen Gewinn und Kapitaleinsatz. Anders als etwa bei Festgeld weicht die Rendite bei einer Anleihe oft vom Zins (Kupon) ab und schwankt ständig mit dem Kurswert der Anleihe. 3 Prozent Rendite bedeutet: Wer das Papier jetzt kauft und bis zum Ende der Laufzeit hält, bekommt eine jährliche Verzinsung von 3 Prozent. Beträgt der Kupon nur 2,5 Prozent, trägt ein Kaufkurs unter dem Nennwert zur Rendite bei.

Welche Arten von Anleihen gibt es?

Staatsanleihen und Unternehmensanleihen sind die wichtigsten Formen. Mit ihnen beschaffen sich Regierungen beziehungsweise Betriebe Kapital. Pfandbriefe sind Unternehmensanleihen, die extra abgesichert wurden, etwa mit Immobilien. Neben den gängigen festverzinslichen Anleihen existieren auch solche mit variablen Zinssätzen oder ohne Zins, aber mit Ausgabeabschlag (Nullkuponanleihen). Hoch- oder Niedrigzinsanleihen definieren sich nach Höhe des Kupons. Nachrang-Anleihen haben bei einer Insolvenz das Nachsehen, Wandel- oder Optionsanleihen sind Sonderformen für Profianleger.

Was unterscheidet Anleihen von Aktien?

Wer eine Aktie kauft, erwirbt Anteile an einem Unternehmen. Der Käufer einer Anleihe hingegen ist ein Kreditgeber. Anders gesagt: Der Aktionär beteiligt sich am Eigenkapital einer Firma und ist Eigentümer, während der Anleihekäufer Fremdkapital zur Verfügung stellt und somit Gläubiger ist.

Während nur Aktiengesellschaften Aktien ausgeben dürfen, können Unternehmen jeder Form Anleihen emittieren. Anders als Aktien haben Anleihen feste Laufzeiten. Wert und Dividende bei Aktien hängen von Unternehmenserfolg ab, bei Anleihen stehen Rückgabewert und Zinssatz fest.

Wie kann man in Anleihen investieren?

Anleihen werden an der Börse gehandelt und sind durch Kennziffern (WKN beziehungsweise ISIN) eindeutig identifizierbar. Wer sie erwerben möchte, benötigt ein Wertpapierdepot. Viele Banken bieten Online-Depots an – zu unterschiedlichen Konditionen etwa bezüglich Grundgebühren und Ausführungskosten. Anleger können statt Einzeltiteln auch Anleihefonds (Rentenfonds) kaufen, die viele Anleihen bündeln. Es gibt aktiv gemanagte Fonds und ebenso ETFs, die einen Index nachbilden.

Was sind typische Risiken bei Anleihen?

Per Anleihekauf leiht der Investor dem Emittenten Geld. Hauptrisiko ist, dass der Schuldner den Betrag plus Zinsen nicht zurückzahlt. Bei Firmen bedeutet das meist Insolvenz, bei Staaten etwa Staatspleite und Schuldenschnitt. Ein Totalverlust ist möglich, eine Anleihe fällt nicht unter die Einlagensicherung. Bei Bonds in Fremdwährung (etwa US-Dollar) besteht zudem ein Währungsrisiko: Sinkt der Wert der Anleihewährung, erhält der Investor einen geringeren Betrag in Euro zurück.

Während der Laufzeit der Anleihe muss der Anleger etwa Kurs- und Liquiditätsrisiken einkalkulieren. Denn das Papier kann im Börsenhandel an Wert verlieren – wer es dann vor Fälligkeit zu Geld machen will, muss Verluste in Kauf nehmen. Zudem gibt es die Gefahr, dass sich gar kein Käufer findet, die Anleihe also nicht zum gewünschten Zeitpunkt vor Fälligkeit abgestoßen werden kann.

Quellen und mehr Infos: www.wienerborse.at, www.weltsparen.de, www.commerzbank.de, www.finanztip.de, www.moneyland.ch, produkte.erstegroup.com

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Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Der Text stellt keine Handelsempfehlung oder Anlageberatung dar.

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