Wiesbaden – Historische Wende: Erstmals seit 12 Jahren gehen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland gegenüber dem Quartal des Vorjahres zurück. Minus 3,6 Prozent beim sogenannten Häuserpreisindex – das meldet heute das Statistische Bundesamt für das 4. Quartal 2022.
Der letzte vergleichbare Preiseinbruch bei Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Wohnungen liegt lange zurück. Das war im 1. Quartal 2007 – damals sank der Häuserpreisindex um 3,8 Prozent. Zwischen Juli und September 2022 waren die Preise noch um 4,6 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen – moderat, verglichen mit dem langjährigen Rekordzuwachs von 12,8 Prozent im 3. Quartal 2021.
Satte 5 Prozent – so viel gaben die Häuserpreise allein vom 3. zum 4. Quartal 2022 in Deutschland nach. Die Ursache sieht das Statistische Bundesamt insbesondere im Rückgang der Nachfrage als Folge der hohen Inflation sowie der durch die Zinswende gestiegenen Finanzierungskosten.
Preisrückgang vor allem bei Häusern
Stadt oder Land, Wohnung oder Haus – die Preise haben sich nicht einheitlich entwickelt. So gingen insgesamt die Preise für Ein- oder Zweifamilienhäuser stärker zurück als für Wohnungen.
Im ländlichen Raum sank der Preis für Ein- und Zweifamilienhäuser um 5,5 Prozent im 12-Monats-Vergleich. Der Kauf einer Wohnung verteuerte sich dort hingegen im Schnitt um 0,1 Prozent.
Wer in kreisfreien Großstädten ein Haus erwerben wollte, musste im Mittel 5,9 Prozent weniger auf den Tisch legen als im 4. Quartal 2021. Für Eigentumswohnungen war es nur 1 Prozent weniger.
Ein anderes Bild in den Top-7-Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf: Hier gingen die Hauspreise nur um 2,9 Prozent zurück, Wohnungen legten 1,6 Prozent zu.
Wohnungsmangel und hohe Mieten
Der Abwärtstrend hatte sich bereits beim Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) angekündigt. Er verzeichnete im 4. Quartal 2022 ein Minus von 2 Prozent insgesamt und von 1,8 Prozent bei Wohnimmobilien, die hier auch Mehrfamilienhäuser umfassen.
Der Immobilienexperte Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft im Köln geht allerdings nicht davon aus, dass die Preise für Wohnimmobilien 2023 noch viel stärker nachgeben. Wohnungsmangel und hohe Mieten stabilisierten die Preise. Der Markt werde sich allerdings ausdifferenzieren, so Voigtländer, Abschläge seien bei schlechter Energieeffizienz zu erwarten.
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