Berlin – Zu wenige Wohnungen, teure Mieten – sollte man da nicht besser eine Immobilie kaufen? Das Vergleichsportal ImmoScout24 hat in einer aktuellen Modellrechnung Kauf und Miete verglichen. Die Analyse zeigt: In vielen Lagen bekommen Käufer mehr Quadratmeter für ihr Geld. Der Kauf kann also trotz hoher Zinsen eine Alternative sein. Ein Objekttyp ist flächenmäßig besonders attraktiv.
1.550 Euro pro Monat ist der Vergleichspreis von ImmoScout24 – für Kaltmiete einerseits, für Kreditrate andererseits. Die Eckpunkte des Modell-Darlehens beim Kaufszenario sehen so aus: 20 Prozent Eigenanteil am Kaufpreis, 10 Jahre Sollzinsbindung, Zinssatz von 3,45 Prozent und 2 Prozent Tilgung. 400.000 Euro beträgt der entsprechende Kaufpreis einer Wohnung oder eines Hauses.
Wie sieht es für Mieter aus? Für 1.550 Euro monatlich kalt erhalten sie in den deutschen Metropolen im Schnitt 75 Quadratmeter Wohnfläche. In Großstädten über 100.000 Einwohner sind es immerhin 85 Quadratmeter, im Speckgürtel von großen Städten 107 und auf dem Land 132 Quadratmeter.
Hauskäufer erhalten am meisten Wohnraum
Zum Vergleich: Käufer einer Eigentumswohnung erhalten für 1.550 Euro Monatsrate in der gleichen Lage im Schnitt weniger Wohnfläche als Mieter. In Metropolen und Großstädten ist der Abstand mit 2 beziehungsweise 3 Quadratmetern eher gering. Dagegen haben Käufer im Metropolumland und in ländlichen Gebieten durchschnittliche Flächeneinbußen von 20 beziehungsweise 23 Quadratmetern.
Anders sieht es beim Hauskauf aus: Einfamilienhäuser zum Vergleichspreis von 400.000 Euro haben in Metropolen im Schnitt 110 Quadratmeter – 35 Quadratmeter mehr als Mietwohnungen. Auch wer ein Haus in Großstädten (50 Quadratmeter mehr), im Umland von Metropolen (27 Quadratmetern mehr) oder auf dem Land (23 Quadratmeter mehr) kauft, kommt aktuell besser weg als Mieter.
Stadt und Land unterscheiden sich stark
Allerdings: Mietwohnungen sind deutlich mehr gefragt als Eigentumswohnungen – in den Metropolen um das 10-fache. Innerhalb der Kaufimmobilien gibt es ein starke Stadt-Land-Diskrepanz beim Angebot: In den Metropolen überwiegen bei den aktuellen Kaufangeboten die Wohnungen – hingegen sind im Umland und auf dem Land die Einfamilienhäuser deutlich in der Überzahl.
Nicht berücksichtigt in den Kaufszenarien sind Kaufnebenkosten wie Maklercourtage oder Grunderwerbsteuer. Darüber hinaus ist die zugrunde gelegte Monatsrate als Momentaufnahme zu sehen. Welche Lösung langfristig besser ist, hänge auch davon ab, wie sich Mieten, Kaufpreise und Zinsen in den kommenden Jahren entwickeln, unterstreicht ImmoScout24-Chefin Gesa Crockford.
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