Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland zählt der Privatkredit zu den am häufigsten genutzten Kreditformen überhaupt.
- Ein Kreditvergleich lohnt sich in der Regel immer, denn die Konditionen und Laufzeiten der einzelnen Anbieter können variieren.
- Klassische Anbieter sind Banken wie die Sparkassen, Postbank, Santandaer, Volksbank, Commerzbank und Targobank. Aber auch Direktbanken wie N26 und ING bieten Kredite an.
In Deutschland ist der Privatkredit weit verbreitet, denn er kann sowohl dann in Anspruch genommen werden, wenn der Kreditnehmer kurzfristig Kapital benötigt als auch um andere Kredite abzulösen, die in ihrer Zinshöhe und/oder den Nebenkosten wesentlich teurer sind.
Unter einem Privatkredit versteht man einen beliebigen Kredit, der an Privatpersonen vergeben wird. Es ist zu unterscheiden zwischen Privatkrediten und Krediten von Privat. Letztere sind solche Kredite, die von Privatpersonen an Privatpersonen vergeben werden.
1. Welche unterschiedlichen Arten von Krediten gibt es?
In der folgenden Übersicht haben wir Ihnen eine grobe Klassifizierung der Kreditarten sowie einige Beispiele zusammengestellt.
Klassifizierung | Beispiele |
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privates Darlehen |
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Minikredite |
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zweckgebundener Kredit |
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spezieller Kredit bei schwacher Bonität |
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spezieller Kredit für bestimmte Personengruppe |
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2. Der Kredit – was muss man wissen?
Im Folgenden wollen wir Ihnen alles Wichtige zu Krediten erläutern:
- Was ist ein Privatkredit?
- Wie wird ein Kredit beantragt?
- Wie unterscheiden sich Privatkredite?
- Kosten eines Kredits
- Effektiver Jahreszins
- Berechnung des Zinssatzes
- Was beeinflusst die Kreditkosten?
- In welche Höhe kann ein Kredit beantragt werden?
- Warum wird ein Kredit abgelehnt?
2.1. Was ist ein Privatkredit?
Üblicherweise erfolgt die Rückzahlung bei einem Privatkredit in jeweils gleich hohen Monatsraten, die sowohl die Kredittilgung, als auch alle Zinsen und Gebühren beinhalten. Daher wird er auch als Ratenkredit bezeichnet. Oftmals finden sich unter den Ratenkreditangeboten die sogenannten Kleinkredite mit einer Kreditsumme von bis zu 5.000 Euro, während sich normale Ratenkredite in einer Höhle bis etwa 100.000 Euro bewegen. Die übliche Laufzeiten von Privat- bzw. Ratenkrediten liegen zwischen 12 und 96 Monaten.
» Weiteres zum Kredit von Privat auf FTD.de
Wichtig zu wissen ist, dass der Ratenkredit meist ohne die Hinterlegung von materiellen Sicherheiten ausgegeben wird. Er stellt damit ein so genanntes Blankodarlehen dar. In der Regel reicht hierbei die Vorlage einer Lohn- beziehungsweise Gehaltsabrechnung (in manchen Fällen auch mehrere), um den Kredit in einer den eigenen finanziellen Verhältnissen angemessenen Höhe zu beantragen. Lediglich dann, wenn der Antragsteller keine ausreichende Bonität nachweisen kann, könnte es nötig werden, eine Bürgschaft oder andere Sicherheiten vorzuweisen, bevor der Kredit bewilligt werden kann.
In erster Linie dient der Privatkredit in Deutschland dazu, kurzfristigen Kapitalbedarf zu decken. Das können zum Beispiel die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs, ein defektes Haushaltsgerät oder auch finanzielle Extrawünsche wie Urlaub, Kleidung oder neue Einrichtungsgegenstände sein. Der Privatkredit hat also die alte Gewohnheit abgelöst, zunächst über Monate oder gar Jahre auf bestimmte Anschaffungen hin zu sparen. Stattdessen wird der Kaufpreis durch den Kredit quasi vorgestreckt und kann dann vom Kreditnehmer in kleinen monatlichen Raten zurückgezahlt werden.
Allerdings birgt diese Form der Finanzierung von Alltagsgegenständen und Wünschen auch gewisse Gefahren. So kommt es nicht selten in Deutschland vor, dass sich Haushalte hoffnungslos überschulden, indem sie mehrere Ratenkredite für verschiedene Anschaffungen aufnehmen und anschließend die monatlichen Raten nicht mehr aufbringen können. Hier ist also ein verantwortungsvoller Umgang mit diesem Instrument gefragt und jeder sollte sich zunächst Gedanken über seine finanzielle Lage machen, bevor er einen Kredit aufnimmt.
Inzwischen ist der Privat- bzw. Ratenkredit in vielen verschiedenen Varianten erhältlich. Neben der klassischen – hier beschriebenen – Version hat vor allem der Online-Kredit in den letzten Jahren einen wahren Siegeszug gefeiert. Charakteristisch für diese Kreditform ist, dass sie ausschließlich online, also im Internet beantragt und abgeschlossen werden kann. Weil hier ein Großteil des sonst üblichen Verwaltungsaufwands wegfällt, können Online-Kredite günstiger angeboten werden als herkömmliche Ratenkredite.
Weitere spezielle Kreditarten sind der bekannte Dispositionskredit bzw. der Kontokorrentkredit. Erstgenannter wird bei Privatpersonen auf als Überziehungsmöglichkeit auf ein Girokonto eingeräumt, sofern die notwendige Bonität vorhanden ist. Den Kontokorrentkredit dagegen erhalten Unternehmen und Selbstständige, um eventuelle Engpässe in der Liquidität ausgleichen zu können. Bei beiden Formen handelt es sich um Kredite, die auf Abruf bereit stehen.
2.2. Wie wird ein Kredit beantragt?
Wird der Wunsch nach einem Ratenkredit laut, führt viele der erste Weg zunächst zu ihrer Hausbank. Dies wird in den allermeisten Fällen eine so genannte Filialbank sein, also ein Kreditinstitut, das in der Regel direkt am Ort mit mehreren Filialen vertreten ist. Der Kredit wird dann direkt in der Filiale bei einem Mitarbeiter beantragt und kann bei positiver Bewilligung sofort ausgezahlt werden.
Diese Filialbanken haben in den letzten Jahren deutliche Konkurrenz durch die neuen Direkt- oder Internetbanken bekommen. Dabei handelt es sich um Kreditinstitute, die keine eigenen Filialen unterhalten, sondern ausschließlich per Internet, Telefon oder Fax mit ihren Kunden kommunizieren. Auf diesen Wegen können nahezu alle Bankgeschäfte abgewickelt werden, außerdem kann der Kunde, z. B. zum Geldabheben, die Geldautomaten von vielen anderen Kreditinstituten mitbenutzen. Dadurch, dass eine Direkt- oder Internetbank kein teures Filialnetz mit vielen Mitarbeitern unterhalten muss, spart sie einen großen Teil der Kosten ein und kann diese Vergünstigungen – zumindest teilweise – an ihre Kunden weitergeben.
» Hier gelangen Sie zum Angebot der ING
Aus diesem Grund sind Ratenkredite bei Direkt- oder Internetbanken oft wesentlich günstiger zu erhalten, als bei den Filialbanken. Es kann sich also durchaus lohnen, mit seinem Kreditwunsch nicht direkt zur Hausbank zu gehen, sondern sich zunächst über die Konditionen von anderen Banken, insbesondere den Internet- und Direktbanken, zu informieren.
Es gibt allerdings bei den modernen Direktbanken auch negative Aspekte. So ist zum Beispiel bei der Kreditvergabe oft der gleichzeitige Abschluss einer Restkreditversicherung notwendig bzw. wird vom Kreditinstitut gefordert. Diese kostet allerdings zusätzliches Geld und muss daher unbedingt in die finanzielle Planung beziehungsweise die Analyse der Kreditkosten mit einbezogen werden.
Ebenso fordern Direktbanken häufig, gleichzeitig mit der Vergabe eines Kredites ein weiteres Konto zu eröffnen, das dann als Verrechnungs- bzw. Referenzkonto genutzt wird. Auch hierbei ist Vorsicht gefragt. Diese Konten sind nämlich meist nicht kostenfrei, so dass die Kreditinstitute hiermit versuchen, entgangene Gewinne durch die günstige Kreditvergabe durch entsprechende Gebühren für das zusätzlich zu eröffnende Konto wieder hereinzuholen.
Wichtig zu wissen: Die Auszahlung der Kreditsumme dauert bei Direktbanken oft länger, da sich der Kunde zunächst mit einem geeigneten Verfahren (z. B. PostIdent oder VideoIdent) legitimieren muss. Dies nimmt inkl. Bearbeitungszeit i. d. R. einige Tage in Anspruch.
2.3. Wie unterscheiden sich Privatkredite?
Obwohl Privatkredite heute meist in der Form des klassischen Ratenkredites vergeben werden, bei dem die Kreditsumme in monatlichen Raten zurückgezahlt wird, gibt es einige Ausnahmen sowie diverse Spezialformen und Abwandlungen davon, die wir Ihnen im Folgenden etwas näher vorstellen möchten.
Kreditform | Erläuterung |
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Endfälliges Darlehen |
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Dispositionskredit |
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Sofortkredit |
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Kredit ohne Schufa |
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Kredit für Arbeitslose |
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Kredit von Privat |
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Zinsfreier Kredit |
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2.4.Welche Kosten verursacht ein Kredit?
Ein Kredit kann vielerlei Kosten verursachen. Die wichtigste Kostenposition ist jedoch der effektive Jahreszins. Bei der Aufnahme eines Ratenkredites ist dieser Zinssatz die wichtigste Kennzahl, mit deren Hilfe beurteilt werden kann, ob der Kredit günstig ist oder nicht. Wir möchten Ihnen hier detailliert aufzeigen, wie dieser Zinssatz berechnet wird und worauf Sie in diesem Zusammenhang besonders achten müssen.
2.5. Wieso spricht man vom „effektiven“ Jahreszins?
Im Hinblick auf den Verbraucherschutz fordert die deutsche Gesetzgebung, dass es dem Kunden einwandfrei ermöglicht werden muss, verschiedene Kreditangebote objektiv miteinander vergleichen zu können.
Damit dies möglich wird, muss der Jahreszins nach einer festgelegten Methode berechnet werden und alle Kosten enthalten, die in Zusammenhang mit der Kreditaufnahme entstehen.
2.6. Wie wird der Zinssatz nun genau berechnet?
Am einfachsten lässt sich die Berechnung des effektiven Jahreszinses anhand eines Beispiels darstellen:
Vorausgesetzt, Sie möchten einen Nettokreditbetrag von 10.000 Euro erhalten und wählen eine Laufzeit von 48 Monaten. Der Zinssatz beträgt hier bei 0,7% pro Monat. Damit ergeben sich folgende Gesamt-Zinskosten:
10.000 Euro x 0,7 Prozent x 48 Monate = 3.360 Euro .
Hinzu kommt nun noch eine Bearbeitungsgebühr von 2 Prozent auf den Nettokreditbetrag. Dies sind 200 Euro.
Die Gesamtkreditkosten betragen damit: 3.360 Euro + 200 Euro = 3.560 Euro. Sie müssen also innerhalb von 48 Monaten für einen Nettokreditbetrag von 10.000 Euro insgesamt 13.560 Euro an die Bank zurückzahlen.
Die Höhe der monatlichen Raten können Sie sich nun leicht ausrechnen, indem Sie die Gesamtkreditkosten durch die Anzahl der gewünschten Raten teilen. In unserem Beispiel wären dies 13.560 Euro geteilt durch 48, was in etwa einer monatlichen Ratenhöhe von 282 Euro entspricht.
Weitere Kosten, die für die Inanspruchnahme eines Kredites entstehen, können Abschlussgebühren (oft in der Bearbeitungsgebühr enthalten) oder Gebühren für eine Restschuldversicherung sein. Diese Gebühren müssen den Zinskosten aufgeschlagen werden, heraus kommt die Summe der Gesamtkosten, welche für den Kredit entstehen.
2.7. Was beeinflusst die Kreditkosten?
Wie hoch die Kosten für einen Kredit ausfallen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. So fließen z. B. die Kredithöhe, die gewünschte Anzahl der Monatsraten und viele andere Punkte mit in die Berechnung dieses Zinssatzes ein.
Weiterhin hängen die Kreditkosten auch mit persönlichen Faktoren des Kreditnehmers zusammen, wie zum Beispiel dessen Bonität. In der Regel erhalten Menschen mit einer sehr guten Bonität wesentlich günstigere Zinssätze, als Kunden mit schlechter Bonität. Grund dafür ist, dass bei einer schlechten Bonität die Banken mit mehr Zahlungsausfällen zu rechnen haben, als bei Kunden, die nachweisen können, bisher noch nie finanzielle Probleme gehabt zu haben.
Diese Zahlungsausfälle muss das Kreditinstitut mit in seine Kalkulation einbeziehen und gibt sie anschließend in Form von höheren Zinssätzen an Kunden mit schlechter Bonität weiter. Eine derartige Vorgehensweise ist absolut üblich und bei fast jedem Kreditinstitut anzutreffen.
Und schließlich spielt es natürlich auch eine Rolle, bei welchem Anbieter der Kredit abgeschlossen wird. Die hier bereits erwähnten Direktbanken sowie Kredite von Privat über die entsprechenden Plattformen im Internet sind oftmals günstiger zu haben als der gewöhnliche Ratenkredit bei der Hausbank bzw. Sparkasse.
2.8. In welche Höhe kann ein Kredit beantragt werden?
Grundsätzlich werden Kredite in fast jeder Höhe angeboten – angefangen vom 500.- Euro Kleinkredit für jeden gewünschten Verwendungszweck bis hin zum Immobiliendarlehen im sechs- oder gar siebenstelligen Bereich.
Wie hoch der persönliche Kreditrahmen liegt, hängt wiederum von den bereits im vorigen Abschnitt genannten Faktoren ab – also von der persönlichen Bonität und vom jeweiligen Anbieter. Bei Dispokrediten beispielsweise ist es üblich, dem Kontoinhaber einen Kreditrahmen in Höhe von 3 – 4 Netto-Monatsgehältern einzuräumen.
Ratenkredite erhalten Verbraucher teilweise in einer Höhe von zehn oder gar mehr Monatsgehältern. Hier hängt es auch immer vom Verhandlungsgeschick des Kreditnehmers ab, in welcher Höhe ein Kredit bewilligt wird. Immobilienkredite sind eine Klasse für sich, weil die Laufzeiten viel länger ausfallen und die Bank in der Regel als Sicherheit eine Hypothek auf die Immobilie bzw. einen Eintrag im Grundbuch erhält.
2.9. Warum wird ein Kredit abgelehnt?
Jede Bank fordert bestimmte Voraussetzungen, die der Kreditnehmer erfüllen muss, um das Darlehen bewilligt zu bekommen. Dabei gibt es Voraussetzungen, die grundsätzlich für jeden Verbraucher gelten, aber auch solche, die zum Beispiel die individuelle Bonität und weitere persönliche Faktoren des Kreditnehmers betreffen. Hier eine erste Übersicht:
Man kann feststellen, dass sich die Voraussetzungen für die Vergabe von Privatkrediten in den letzten Jahren merkbar verschärft haben. Während noch vor einigen Jahren solche Kredite in der Regel völlig ohne Sicherheiten vergeben werden konnten, achten die Banken heute sehr viel genauer auf die Bonität des Kunden.
Um die Bonität zu prüfen, wird heute nahezu jede Bank vor Vergabe eines Kredites einen Dienstleister befragen, der Daten über das Zahlungsverhalten von Verbrauchern sammelt. Meist ist dies in Deutschland die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz: SCHUFA. Das Unternehmen sammelt Daten von fast jedem Verbraucher in Deutschland und kann so feststellen, ob es in der Vergangenheit bereits einmal Probleme beim Rückzahlen von Kredite gab.
Doch nicht jede kleine Unregelmäßigkeit wird in die Akte der SCHUFA eingetragen. Hier muss einiges mehr passiert sein, z. B. gerichtlichen Vollstreckungen oder sogar Pfändungen durch einen Gerichtsvollzieher. Unter diesen Voraussetzungen noch ein Ratenkredit zu erhalten, gilt als relativ aussichtslos.
» Weiteres zu Krediten ohne Schufa auf FTD.deAlternativen zum herkömmlichen Ratenkredit sind Kredite ohne Schufa oder auch der Kredit von Privat über eine Plattform wie Smava & Co.
3. Lohnt sich eine Umschuldung?
Unter gewissen Voraussetzungen kann es Sinn machen, einen bestehenden Kreditvertrag zu kündigen und mit einem neuen Kredit die Restsumme abzulösen. Dabei spricht man auch von einer Umschuldung. Meist wird eine solche Umschuldung aus finanziellen Gründen vorgenommen – insbesondere dann, wenn die Zinsen bei einem anderen Anbieter günstiger sind.
Genaues Rechnen ist bei einer Umschuldung also angesagt. Sie lohnt sich nur dann, wenn der entsprechende Kredit in einer Phase mit relativ hohem Zinsniveau abgeschlossen wurde, und die Zinsen derzeit wesentlich niedriger liegen.
Sehr interessant wird eine Umschuldung, wenn damit ein überzogenes Girokonto, also ein Dispokredit, abgelöst werden soll. Da die Zinssätze bei Dispositionskrediten in der Regel so hoch liegen, lohnt sich eine Umschuldung hier in fast jedem Fall. Ähnliches kann gelten, wenn durch die Umschuldung mehrere Kredite zusammengefasst werden sollen. Für den Kreditnehmer ist es meist viel angenehmer, nur noch eine Kreditrate monatlich statt vieler Einzelraten zahlen zu müssen.
3.1. Worauf bei einer Umschuldung zu achten ist
Neben den bereits angesprochenen Zinssätzen ist bei einer Umschuldung auch der Kreditgeber genau unter die Lupe zu nehmen. Für die Banken und Kreditgeber ist die Umschuldung ein gutes Geschäft.
Sie können damit selbst bereits bestehenden Kunden weitere Kredite verkaufen und so mehr Geld verdienen. Und wo solch lukrative Geschäfte locken, da versuchen mitunter auch schwarze Schafe ihr Glück.
Meist versuchen diese, den Kreditnehmer dazu zu überreden, einen höheren Kreditbetrag als benötigt aufzunehmen. Dieser ist dann mit einem viel zu hohen Zinssatz versehen und stürzt den Kreditnehmer nur noch tiefer in die Schuldenfalle.
3.2. Lohnt sich eine Restschuldversicherung?
Ein Kreditnehmer sollte sich nach Möglichkeit für den Fall absichern, dass er aus bestimmten Gründen einmal Probleme bei der Rückzahlung des Darlehens bekommt. Dies könnte beispielsweise dann der Fall sein, wenn der Arbeitsplatz verloren geht, ein Unfall passiert oder eine Krankheit eintritt. Im Zuge solcher Veränderungen im Privatleben kann es leicht geschehen, dass der Kreditnehmer seine monatlichen Raten nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr zahlen kann. Wer in diesem Fall nicht abgesichert ist, riskiert empfindliche Folgen wie beispielsweise eine gerichtliche Vollstreckung.
Um dessen vorzubeugen, gibt es die sogenannte Restschuldversicherung, teilweise auch Kreditversicherung genannt. Solche Versicherungen existieren bereits seit langer Zeit, früher waren sie jedoch ausschließlich dafür gedacht, das Kreditinstitut für den Fall des Todes des Kreditnehmers abzusichern. Inzwischen ist der Leistungskatalog jedoch deutlich größer. Die meisten Restschuldversicherungen schütten ihre Leistungen auch dann aus, wenn der Versicherte unverschuldet aufgrund von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Unfall seine Raten nicht mehr zahlen kann. Der Abschluss einer Restschuldversicherung kann also durchaus sinnvoll sein.
Vorsicht ist jedoch geboten, wenn die Bank vor der Vergabe des Kredites den Abschluss einer solchen Versicherung zwingend fordert. Dabei handelt es sich meist um Angebote von Versicherungsgesellschaften, die dem Kreditinstitut angeschlossen sind. Die angebotenen Versicherungen sind daher oft besonders teuer und bringen der Bank so zusätzliche Einnahmen. Für den Kreditnehmer bedeutet der Abschluss einer solchen Versicherung allerdings, dass sein Darlehen ein ganzes Stück teurer wird.
Zudem lohnen sich Restschuldversicherungen bei Krediten mit geringen Beträgen kaum. Hier liegen die Versicherungskosten und Gebühren meist so hoch, dass sie in keinem Verhältnis zum eingegangenen Risiko stehen.
4. Wozu ein Kreditvergleich?
Ratenkredite sind aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen es, sich Dinge zu leisten, auf die Oma und Opa früher Monate oder gar jahrelang hin sparen mussten. Allerdings birgt diese überall verfügbare finanzielle Freiheit auch einige Gefahren. Experten bemängeln, dass ein Großteil der Bürger in Deutschland mittlerweile nahezu ausschließlich auf Pump lebt, das heißt, fast alle Dinge des täglichen Lebens werden finanziert, so dass sich immer mehr einzelne Ratenkredite ansammeln und für den Konsument die Gefahr besteht, dass er irgendwann die monatlichen Raten nicht mehr bezahlen kann.
Es ist also angeraten, mit dem Instrument des Ratenkredites sorgfältig und verantwortungsvoll umzugehen und seine finanziellen Verhältnisse bereits im Vorfeld genau zu analysieren und durchzurechnen, so dass hinterher möglichst keine bösen Überraschungen entstehen.
Viele Konsumenten haben außerdem das Problem, sich im Dschungel der unzähligen verschiedenen Anbieter von Ratenkrediten und der verschiedenen Kreditmodelle schlichtweg nicht mehr zurecht zu finden. Infolge davon werden oft Kredite in Anspruch genommen, die völlig unpassend zu den persönlichen Anforderungen und den finanziellen Verhältnissen sind.
Daher der Rat: Schließen Sie einen Ratenkredit nicht überstürzt ab. Nehmen Sie sich im Vorfeld genug Zeit, um die persönlichen Anforderung und Bedingungen zu analysieren und eine ausreichend große Zahl von Anbietern miteinander zu vergleichen. In Zeiten des Internet stellt dies in der Regel kein Problem mehr dar, viele Portale bieten inzwischen komfortable Vergleichsrechner an, mit denen sich eine große Zahl verschiedener Anbieter objektiv vergleichen lässt. Auch neutrale Finanz- und Versicherungsberater bieten dafür ihre Dienste an, wobei die Kosten für einen solchen Service oft überraschend niedrig ausfallen. Wer lieber etwas in der Hand hält, kann auch in einer der zahlreichen Fachzeitschriften regelmäßig entsprechende Tests von verschiedenen Kreditanbietern nachlesen.
Kredite gehören heute zu unserem täglichen Leben, sei es zur Finanzierung des lang ersehnten Eigenheims, für das neue Auto, zum Anschaffen von Haushaltsgeräten und anderen Gegenständen des täglichen Bedarfs und für viele weitere Zwecke. Inzwischen bietet nahezu jede Bank Kredite an, zu den klassischen Filialbanken kamen in den letzten Jahren noch eine ganze Reihe sogenannter Direktbanken hinzu. Am häufigsten kommt in Deutschland der Ratenkredit zum Einsatz. Grundsätzliche Eigenschaft dieser Kreditform ist, dass der Kreditnehmer die aufgenommene Darlehenssumme in vertraglich festgelegten, stets gleichbleibenden Monatsraten über einen bestimmten Zeitraum zurückzahlt. Wie lange dieser Zeitraum ausfällt, hängt zum einen von der aufgenommenen Kreditsumme, andererseits aber auch von der gewünschten Ratenhöhe ab.
Wer seinen Kredit besonders schnell abzahlen möchte, wählt höhere Monatsraten. Wer dagegen die monatliche Belastung so niedrig wie möglich halten möchte, vereinbart mit seinem Kreditinstitut eine entsprechend längere Laufzeit. Selbstverständlich steigen in diesem Fall auch die Zinskosten für den gesamten Kredit.
4.1. So funktioniert der Kreditvergleich
4.1.1 Kredite für langfristige Finanzierungen
Im Hinblick auf diese Eigenschaften wird der Ratenkredit zumeist zur Befriedigung eines kurzfristigen Kapitalbedarfs herangezogen. Zwar eignet er sich auch für langfristige Finanzierungen (z. B. im Rahmen eines Kaufs oder Neubaus einer Immobilie), jedoch werden hier die Konditionen meist etwas anders festgelegt. Bei längerfristigen Ratenfinanzierungen zahlt der Kunde am Anfang in der Regel mehr Zinsen, wobei zum Ende der Laufzeit der Anteil der Tilgung in jeder Monatsrate deutlich ansteigt. Bei kleineren Ratenkrediten dagegen bleibt der Anteil von Zinsen und Tilgung immer gleich.
Inzwischen bieten nicht nur nahezu alle Kreditinstitute Ratenkredite an, sondern auch viele Geschäfte, Kaufhäuser und Versandhändler. Auch diese arbeiten in der Regel mit Banken zusammen, die die Abwicklung der Finanzierung übernehmen. Dabei ist es mittlerweile sogar schon möglich, Dinge auf Raten zu finanzieren, die früher stets in einer Summe bezahlt werden mussten. Ein gutes Beispiel dafür sind Urlaubsreisen. Experten sehen diese Entwicklung allerdings kritisch, da insbesondere bei temporären Ausgaben – unter die auch Urlaubsreisen fallen- dem aufgenommenen Kredit kein bleibender Gegenwert gegenübersteht. Unter Umständen bezahlt der Kunde nach seiner Urlaubsreise noch monate- oder gar jahrelang für diese, hat aber schon lange nichts mehr davon.
4.1.2 Ein Kreditvergleich ist unbedingt anzuraten
Insbesondere das Internet bietet heute die Möglichkeit, Kredite und ihre Anbieter ganz einfach und schnell untereinander zu vergleichen. Viele Portale stellen komfortable Vergleichsrechner zur Verfügung, die nahezu jeden persönlichen Wunsch des Kreditnehmers und dessen individuelle Voraussetzungen berücksichtigen, bevor die entsprechenden Angebote ausgegeben werden.
Die Fülle der Kreditanbieter im Internet ist heute schier unüberschaubar. Jeder Kapitalgeber behauptet von sich, besonders günstige Kredite anzubieten. Ob dies jedoch der Realität entspricht, kann nur durch einen unabhängigen und somit objektiven Kreditvergleich herausgefunden werden.
Doch worauf ist bei einem Kreditvergleich genau zu achten? Wie vergleicht man Kredite effektiv miteinander? Und woran erkennt man ein unseriöses Angebot? All das klärt der folgende Ratgeber.
4.2. Welche Faktoren beeinflussen die Kreditkosten?
Es hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie hoch die Kreditkosten im Endeffekt ausfallen. Die wichtigsten dieser Faktoren wollen wir hier etwas genauer unter die Lupe nehmen.
5. Was sind abgesicherte und was sind ungesicherte Kredite?
Während der Kunde zwischen verschiedenen Arten von Darlehen auf der Grundlage der jeweils persönlichen Bedürfnisse wählen kann, fallen diese stets in eine der beiden Hauptkategorien – abgesicherte und nicht abgesicherte bzw. ungesicherte Kredite. Der Unterschied ist wie folgt zu definieren:
5.1. Abgesicherte Kredite
Wie der Name bereits verrät, zeichnet sich der abgesicherte Kredit dadurch aus, dass er in Verbindung mit der Bereitstellung von Sicherheiten vergeben wird. Damit kann quasi garantiert werden, dass der Kreditgeber keinen Kapitalausfall erleidet.
Für den Fall, dass dieser das Darlehen nicht zurückzahlen kann oder will, ist der Gläubiger dazu berechtigt, die Sicherheit in Anspruch zu nehmen und zu verwerten.
Da der Kredit auf diese Weise vollständig abgesichert ist, kann er zu deutlich günstigeren Konditionen vergeben werden als ein gleichartiger, nicht abgesicherter Kredit. Der Hauptnachteil besteht für den Kreditnehmer naturgemäß darin, seine Vermögenswerte in Ernstfall zu verlieren.
5.2. Ungesicherte Kredite
Auf der anderen Seite stehen die ungesicherten Kredite. Hier liegt das volle Risiko beim Gläubiger, denn der Kredit ist durch nichts abgesichert. Der Kreditgeber kann sich also nur auf das vertragsgemäße Zahlungsverhalten des Schuldners verlassen und dessen Bonität im Vorfeld prüfen.
6. Wie sieht der passende Kredit aus?
Welche Anbieter bieten Kredite an?
- Hausbank
- Direktbanken
- Ausländische Banken
- Sonstige Kreditvermittler
Eine der wichtigsten Fragen, die man sich vor Aufnahme eines Kredites stellen sollte, ist: Bei welchem Kreditanbieter bin ich am besten aufgehoben? Es gibt die gute alte Hausbank, es gibt die modernen Direktbanken, es gibt ausländische Banken, es gibt allerlei Kreditvermittler – da fällt die Wahl auf den richtigen Anbieter wirklich nicht leicht. Wichtig ist, dass Sie sich nicht gleich auf den ersten verfügbaren Anbieter festlegen, sondern zunächst die Angebote der einzelnen Kreditgeber kritisch prüfen und miteinander vergleichen.
Dabei sollten Sie sowohl ein Angebot Ihrer Hausbank als auch die verschiedener Direktbanken mit in Ihre Überlegungen einbeziehen. Abzuraten dagegen ist von dubiosen Kreditvermittlern, die dem Kunden teure Gebühren für Kredite abknöpfen, die letztendlich gar nicht zustande kommen. Wir wollen hier nicht alle Kreditvermittler über einen Kamm scheren, jedoch gibt es in dieser Branche schwarze Schafe besonders häufig. Falls dennoch einer dieser Anbieter für Sie in Frage kommt, sollten Sie zumindest genau aufpassen und das Angebot äußerst kritisch prüfen.
Vernünftig ist es, wenn der erste Weg bei einem Kreditwunsch Sie zu Ihrer Hausbank führt. Sprechen Sie den Bankbediensteten an und teilen diesem Ihren Kreditwunsch mit. Bitten Sie darum, den Wunsch zu prüfen und Ihnen ein konkretes Angebot inklusive Nennung der Zinssätze und eventueller Nebenkosten zu machen. Wenn Sie dieses in der Hand haben, verfügen Sie über eine wichtige Grundlage, auf der Sie die Vergleiche mit anderen Anbietern aufbauen können.
Besonders günstig sind oft die Kreditangebote der Direktbanken. Es handelt sich dabei um Kreditinstitute, die keine eigenen Filialen betreiben, sondern lediglich über das Internet oder per Telefon erreichbar sind. Alle Geschäfte werden ebenfalls über Telefon oder Internet abgewickelt. Wenn Sie Geld von Ihrem Konto bei einer Direktbank abheben möchten, können Sie dafür jeden beliebigen Geldautomaten nutzen. Meist verfügen die Direktbanken über Partner im Filialbankgeschäft, bei denen Sie die Geldautomaten kostenlos nutzen können. Bei anderen dagegen müssen Sie eine Gebühr auf jede Abhebung bezahlen. Wer Geld sparen möchte, sollte also ausschließlich zu den Geldautomaten gehen, bei denen die Auszahlung von einem Direktbankkonto kostenlos ist.
Da Direktbanken kein teures Filialnetz mit vielen Mitarbeitern unterhalten müssen, sparen sie viel Geld. Diese Vorteile können sie – zumindest teilweise – an ihre Kunden weitergeben und dadurch günstigere Konditionen einräumen. So auch beim Thema Kredit. Oftmals bekommen Sie den gleichen Kredit bei einer Direktbank wesentlich günstiger, als beispielsweise bei der Hausbank. Vergleichen lohnt hier wirklich.
Wem das Vergleichen von Hand zu mühsam ist, der kann das Internet für seine Zwecke nutzen. Viele Webseiten bieten mittlerweile komfortable und ausgefeilte Vergleichsrechner für die Konditionen von verschiedensten Krediten an. Hier genügen wenige Angaben zu Ihrer Person und dem gewünschten Kreditbetrag beziehungsweise der Laufzeit, um alle Anbieter übersichtlich aufgelistet zu bekommen. Danach müssen Sie sich nur noch das für Sie passende und dabei günstigste Angebot heraussuchen.
7. Welches ist der passende Kreditbetrag?
Ein weiterer Faktor, der die Kreditkosten mittelbar oder unmittelbar beeinflusst, ist die Höhe des Kreditbetrags. Hier gilt: Sowohl besonders kleine Kreditbeträge als auch Kredite in großer Höhe können teurer ausfallen als mittelgroße Darlehen.
Ähnlich verhält es sich bei sehr großen Kreditsummen. In diesem Fall fällt ein noch höherer Verwaltungsaufwand an, dafür ist jedoch auch der Ertrag höher. Trotzdem scheuen einige Kreditgeber den Aufwand und vergeben große Darlehen ebenfalls nur zu vergleichsweise schlechten Konditionen.
Am besten fährt der Kreditnehmer also mit einem mittelgroßen Darlehen. Dabei kann es sich um Kreditbeträge zwischen 10.000 und 100.000 Euro handeln. Solche Kredite werden oft zu erstaunlich günstigen Konditionen angeboten.
8. Wie hoch sollten Laufzeit und Ratenhöhe sein?
Laufzeit und Ratenhöhe sind zwei Faktoren, die sich bei einem Kredit unmittelbar gegenseitig beeinflussen. Je kürzer die Laufzeit, desto größer die Ratenhöhe – je länger die Laufzeit, desto geringer die Ratenhöhe. Daraus folgt: Kleine Raten und eine damit verbundene, lange Laufzeit machen einen Kredit teurer, da es einen längeren Zeitraum benötigt, bis der Gläubiger die gesamte Kreditsumme samt Zinsen zurückerhalten hat.
Clevere Kreditnehmer rechnen daher ihre finanziellen Möglichkeiten genau durch und wählen eine Kreditsumme, die sie in möglichst wenigen Raten zurückzahlen können. Damit bleiben die Zinskosten gering und der gesamte Kredit kostet weniger.
8.1. Der effektive Jahreszins
Wie teuer ist eigentlich Ihr Kredit? Viele Kreditnehmer können auf diese Frage gar keine Antwort geben. Sie wissen nicht, wie die Zinssätze für ihren Kredit aussehen und wie viel sie insgesamt für die aufgenommene Kreditsumme an den Kreditgeber zurückzahlen müssen. Um die verschiedenen Kreditangebote miteinander vergleichen zu können und das günstigste zu finden ist es jedoch sehr wichtig, einige Fakten zum effektiven Jahreszins sowie dessen Berechnung zu kennen. Dem wollen wir uns hier widmen.
Hinsichtlich des Zinssatzes muss grundsätzlich zwischen den verschiedenen Kreditformen unterschieden werden, z. B. zwischen einem Dispokredit und einem gewöhnlichen Ratenkredit. Hier die wichtigsten Unterschiede und einige generell Informationen zur Berechnung des Zinssatzes.
Zunächst zum Dispokredit. Dieser stellt in der Regel die teuerste Möglichkeit dar, einen Kredit in Anspruch zu nehmen. Grund dafür ist, dass der Überziehungskredit des Girokontos grundsätzlich nur als kurzfristige Kreditmaßnahme konzipiert ist und nicht dafür, ihn über lange Zeit in kleinsten Raten zurückzuzahlen. Konkret müssen Sie bei der Inanspruchnahme des Dispokredits mit Zinsen von deutlich über 10 Prozent rechnen, bei einigen Kreditinstituten sogar 15 Prozent und mehr. Sie sollten also ganz genau abwägen, ob Sie bei der Inanspruchnahme des Dispos diesen in einer absehbaren Zeit – idealerweise im Zeitraum von maximal drei Monaten – zurückzahlen können. Andernfalls wird Sie dieser Kredit sehr teuer zu stehen kommen.
Bei einem Ratenkredit für die Sache schon anders aus. Hier locken Zinssätze von deutlich unter 10 Prozent, bei einigen Kreditinstituten sogar weniger als 5 Prozent. Wie hoch der effektive Jahreszins für Ihren Kredit ausfällt, hängt aber nicht nur von den vorgegebenen Konditionen des Kreditinstitutes ab, sondern auch von einigen Faktoren, die Ihnen persönlich zuzurechnen sind. Kreditnehmer mit sehr guter Bonität erhalten nämlich in der Regel bessere Konditionen, als Kunden mit schlechter Bonität oder neue Kunden eines Kreditinstitutes. Sie bedeuten für die Bank ein erhöhtes Risiko, welches sich diese wiederum in Form von höheren Zinsen bezahlen lässt.
8.2. Definition des effektiven Jahreszinses
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wieso es überhaupt „effektiver Jahreszins“ heißt? Das Wort „effektiv“ deutet darauf hin, dass der Jahreszins so angegeben sein muss, dass der Verbraucher sofort erkennt, welche Kosten dadurch bei Inanspruchnahme eines Kredites auf ihn zukommen.
Dieser Umstand ist sogar in der deutschen Gesetzgebung verankert, die da fordert, dass es jedem Kunden zweifelsfrei ermöglicht werden muss, die verschiedenen Angebote der Kreditgeber ohne große Probleme und objektiv miteinander vergleichen zu können. Dabei ist auch vorgeschrieben, dass der angegebene Zinssatz alle Nebenkosten enthalten muss, so dass auf den Kreditnehmer nicht an einer anderen Stelle noch irgendwelche versteckten Kosten lauern können. Aus diesen gesetzlichen Forderungen ergibt sich der Begriff „effektiv“ für die Angabe des Jahreszinses.
Berechnet werden kann der effektive Jahreszins im Grunde sehr einfach. Am besten wird dies an einem Beispiel deutlich:
Sie nehmen einen Kreditbetrag von 15.000 Euro auf, zahlen diesen in einer Laufzeit von 36 Monaten zurück und müssen dafür einen effektiven Jahreszins von 6,9 Prozent bezahlen. Nun müssen Sie zunächst diesen Jahreszins durch zwölf teilen, um die Zinsen für einen Monat zu errechnen. Es ergibt sich daraus ein Monatszinssatz von 0,575 Prozent. Die Gesamtkreditkosten errechnen sich nach diesen Angaben wie folgt:
15.000 Euro x 0,575 % x 36 Monate = 3.105 Euro.
Diesen Betrag müssen Sie anschließend zur Kreditsumme hinzu addieren, um den Gesamtkredit zu errechnen, welchen Sie zurückzuzahlen haben. In diesem Fall bedeutet das:
15.000 Euro + 3.105 Euro = 18.105 Euro.
Sie müssen also insgesamt 18.105 Euro zurückzahlen und erhalten dafür 15.000 Euro Kredit. Einige Banken verlangen allerdings noch eine Bearbeitungsgebühr, die grundsätzlich nicht im effektiven Jahreszins enthalten ist. Diese beträgt durchschnittlich 1 bis 2 Prozent vom Nettokreditbetrag.
Die Berechnung der monatlichen Ratenhöhe ist nun ganz einfach. Sie nehmen die Gesamtkreditsumme von 18.105 Euro in unserem Beispiel und teilen diese durch 36 Monatsraten. Daraus ergibt sich eine monatliche Ratenhöhe von 502,92 Euro.
8.3. Gebühren & Nebenkosten
Zu guter Letzt wollen wir noch einen Blick auf ein Thema legen, das viele Kreditnehmer zunächst gar nicht auf dem Schirm haben: Die Gebühren und Nebenkosten für die Inanspruchnahme eines Darlehens. Die bislang bekanntesten Kreditnebenkosten nennen sich Bearbeitungsgebühren und fallen für den bürokratischen Aufwand der Kreditvergabe und für die laufende Betreuung des Kreditnehmers an. In der Vergangenheit bemaß sich die Bearbeitungsgebühr meist an der Höhe der Kreditsumme und wurde als entsprechender Prozentsatz von dieser in Rechnung gestellt. Die Zahlung erfolgte i. d. R. zusammen mit den Tilgungsraten.
Laut aktueller Rechtsprechung dürfen Banken und Finanzdienstleister keine Bearbeitungsgebühren mehr für eine Kreditvergabe berechnen. Dies gilt übrigens auch für ähnliche Kostenpositionen mit abweichenden Bezeichnungen, zum Beispiel Kontoführungsgebühren.
Doch Vorsicht: Es gibt immer noch einige Gebühren, welche nicht in dieses Raster fallen, und die daher entsprechend in Rechnung gestellt werden dürfen. Hierzu zählen beispielsweise Bereitstellungszinsen, die oft bei der Vergabe langfristiger Baufinanzierungen zur Anwendung kommen. Der Hintergrund: Bei Baufinanzierung erfolgt eine Auszahlung der Kreditbeträge oft nicht in einer Summe. Trotzdem müssen Banken dem Darlehensnehmer das Geld quasi auf Abruf zur Verfügung stellen. Für diesen Service werden dann – zumindest bei längeren Bereitstellungszeiträumen – die genannten Bereitstellungszinsen berechnet.
Weitere Nebenkosten, die bei Baufinanzierungen und sonstigen hohen Kreditsummen anfallen können, sind Notar- und Grundbuchkosten. Auch diese Kostenpositionen müssen in einen Kreditvergleich mit einbezogen werden.
» Weiteres zu den Konditionen der Baufinanzierung auf FTD.deUnd auch die Kosten für eine Restschuldversicherung können zu den Kreditnebenkosten gezählt werden. Diese Kreditform sichert den Darlehensnehmer gegen Tod, Verlust des Arbeitsplatzes, Arbeitsunfähigkeit etc. ab, ihr Abschluss wird bei einigen Kreditangeboten zwingend vorausgesetzt. Die Kosten für eine Restschuldversicherung hängen von der Darlehenshöhe, dem Alter und Gesundheitszustand des Darlehensnehmers und dem gewünschten Absicherungsumfang ab.
8.4. Alle Kreditnebenkosten müssen im Darlehensvertrag angegeben werden
Die hier genannten und alle anderen Kreditnebenkosten müssen nach dem Gesetz im Kreditvertrag genau angegeben und ihre Höhe nach Möglichkeit beziffert werden. Damit der Darlehensnehmer die verschiedenen Kreditangebote einfach miteinander vergleichen kann, muss zudem der vom Kreditgeber genannte Effektivzinssatz alle im Kreditvertrag stehenden Gebühren und Nebenkosten beinhalten. Somit erklärt sich auch, warum der Effektivzins fast immer höher als der Nominalzins liegt.
8.5. Fazit zum Kreditvergleich
Sie kennen nun alle wichtigen Faktoren, die in einen Kreditvergleich mit einbezogen werden sollten. Damit verfügen Sie über die besten Voraussetzungen, den für Sie günstigsten Kredit mit der gewünschten Summe und den entsprechenden Rückzahlungskonditionen zu finden. Nutzen Sie diese Möglichkeit, denn mit einem effektiven Kreditvergleich lässt sich bares Geld sparen.
Es ist möglich, mehrere Angebote bei Banken und Vermittlern einzuholen. Eine Kreditanfrage über unseren Partner Smava ist beispielsweise Schufa-neutral und ermöglicht einen unverbindlichen und kostenlosen Vergleich.
9. Weiterführende Fragen zu Krediten
9.1. Gibt es aktuelle Vergleiche/Tests zu Krediten
Die Stiftung Warentest/Finanztest hat 2019 (aktuelle Vergleich aus dem Jahr 2024 gibt es noch nicht) unter 31 Kreditkarten als Testsieger die ADAC Kreditkarte (ohne Startguthaben) ermittelt. Das Portal kreditkarte.net hingegen konnte eine Kreditkarte mit Startguthaben als Testsieger gekürt werden: Die American Express Gold Card, bei der es einen Bonus von 72 Euro gibt.
So gehen Sie vor
- In Deutschland zählt der Privatkredit zu den am häufigsten genutzten Kreditformen überhaupt.
- Ein Kreditvergleich lohnt sich in der Regel immer, denn die Konditionen und Laufzeiten der einzelnen Anbieter können variieren.
- Klassische Anbieter sind Banken wie die Sparkassen, Postbank, Santandaer, Volksbank, Commerzbank und Targobank. Aber auch Direktbanken wie N26 und ING bieten Kredite an.
Bildnachweise: magele-picture/AdobeStock, magele-picture/AdobeStock, Screenshot/Sparkasse, crazystocker/Shutterstock, (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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