Wiesbaden – Mauern errichten, Fenster einbauen, Heizungen installieren – Bauleistungen sind auch im Februar deutlich teurer geworden, meldet heute das Statistische Bundesamt. 15,1 Prozent Kostenaufschlag verglichen mit dem Vorjahresmonat: Der Preisauftrieb am Bau übersteigt damit deutlich die Februar-Jahresrate der allgemeinen Inflation in Deutschland, die 8,7 Prozent betrug.
Angesichts von Energiekrise und Heizwende kaum überraschend: Heizungsarbeiten verzeichneten den größten Preissprung. Sie kosteten 18,2 Prozent mehr als 2022. An Platz 2 der Straßenbau mit 17,9 Prozent. Dacharbeiten legten 17,1 Prozent zu, Betonarbeiten um 15,2 Prozent. Hingegen verzeichneten Zimmer- und Holzbauarbeiten mit 3 Prozent den geringsten Aufschlag.
Einen Überblick der Preistrends in den einzelnen Gewerken bietet die Themenseite des Bundesamts.
Kostendruck führt zu Stornierungen von Bauvorhaben
Steil nach oben geht es für die Baupreise seit dem Frühjahr 2021. Zunächst kletterte die Teuerung bei Wohngebäuden erst über 10 Prozent, dann bis auf den Rekordwert von 17,6 Prozent im 2. Quartal 2022. Der Straßenbau folgte etwas verzögert und erreichte im 4. Quartal 2022 einen Rekord von 19,3 Prozent.
Eine Folge: Immer mehr Bauherrn steigen aus Projekten aus. Das zeigte kürzlich eine Umfrage des Münchener ifo Instituts. Neben den Baukosten ist auch der Zinsanstieg für die Stornierungswelle verantwortlich. 13,6 Prozent der befragten Baufirmen waren im Januar von Rückziehern betroffen. Im Wohnungsbau gehe die Angst um, sagt ifo-Forscher Felix Leiss angesichts des historisch hohen Niveaus. Der Immobilienkonzern Vonovia hat alle Neubauprojekte für 2023 gestoppt.
Grunderwerbsteuer senken um Bautätigkeit zu stützen
Negativrekorde auch bei den Baugenehmigungen: Sie sind im Januar 2023 um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen, wie das Statistische Bundesamt vor Kurzem mitgeteilt hat. 7.700 Wohnungen genehmigten die Behörden im Januar. Für Baufirmen werde die Lage bedrohlich, so Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie.
„Überhöhte Boden-, Bestandsimmobilien- und auch Baupreise, die sich im Zuge der langjährigen Niedrigzinsphase herausgebildet haben, stehen nun vor einer Korrektur“, schreiben führende Wirtschaftsforschungsinstitute in der Frühjahrsprognose für die Bundesregierung. Bevor diese vollzogen sei, raten Ökonomen, die Grunderwerbsteuer zu senken, um die Bautätigkeit anzukurbeln.
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