Wiesbaden – Häuslebauer in der Kostenfalle: Erst der Zinsschock – und nun wird auch das Bauen oder Sanieren von Wohnhäusern immer teurer. Die Neubaupreise sind von August bis November 2022 um 2,5 Prozent gestiegen. Verglichen mit November 2021 mussten die Deutschen im Schnitt 16,9 Prozent mehr für Bauleistungen aufbringen. Das meldet heute das Statistische Bundesamt.
Ausbauarbeiten legten am stärksten zu, um 17,8 Prozent im 12-Monats-Vergleich. Nur wenig geringer fiel mit 16,8 Prozent der Preisauftrieb bei Instandhaltungen aus. 15,8 Prozent betrug die Teuerung bei den Rohbauarbeiten. Am meisten legten Tischlerarbeiten im Bereich Ausbau zu, nämlich um 19,5 Prozent.
Immobiliendarlehen auf Tiefstand
Neben den Baukosten belasten die Zinskosten. Um die 4 Prozent Zinsen sind laut Interhyp-Zinschart derzeit für ein Immobiliendarlehen mit 15 Jahren Laufzeit einzuplanen. Im November 2022 ist das Volumen bei den Baufinanzierungen auf einen Tiefstand gerutscht. Nur noch 13,6 Milliarden Euro betrug die Summe der abgeschlossenen Darlehen – gegenüber 32,3 Milliarden noch im März 2022.
Eingebrochen ist auch die Wohnsparte beim Deutschen Immobilienindex. Die befragten Experten beurteilten die Finanzierungssituation signifikant schlechter. Der Teilindex Wohnimmobilien ging um 44,4 Punkte nach unten und liegt jetzt bei minus 100.
Sinkende Nachfrage bedeutet Chancen
Allerdings: Steigende Kreditzinsen und hohe Inflation schrecken derzeit viele vom Immobilienkauf ab – was aber wiederum sinkende Preise zur Folge hat. Damit können Eigenheime kurzfristig wieder günstiger werden. Eine gute Chance, in inflationsstabile Anlagen zu investieren? Sichere Investments liegen jedenfalls im Trend. Für 2023 würden 52 Prozent der Deutschen ihr Geld gern in Immobilien anlegen, geht aus einer Befragung des Bankenverbands hervor.
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